BeiträgezurWiener Diözesangeschichte BEILAGE ZUM NNIENER DIOZESKN BLMT 22. Jahrgang, Nr.2 Wien,1. August 1981 Prälat Joseph Roller Eine verdiente Erinnerung Dr.Franz Loidl Als Sohn eines aus Böhmen zugewan derten Webers am 11.September 1846 zu Korneubiirg geboren, besuchte Roller als Zögling des von Kardinal Rauscher „ob der Laimgrube"(Wien VI) gegründeten Knabenseminars das Piaristengymnasium in der Josefstadt Wien (VIII) von 1859 bis 1867 und als Alumnus des alten Priesterseminars am Stephansplatz die Wiener Universität und wurdeam 25.Juli 1871 von Kardinal Rauscher im Ste phansdom zum Priester geweiht. Kurze Zeit beliebter Kooperator in Hadersdorf am Kamp und in Leobendorf, wurde er 1873 an den Stephansdom gerufen und wirkte von da ab erst als Levit, dann als Kurat und ökunom und kurz vor seinem Tod am 7. Februar 1914 als Kur- und Chormeister bei St. Stephan. Eifrig tätig als Katechetan der in derSt. Elisabethpfarre gelegenen Schule,übteer als geschätzter Beichtvater auch in Adels kreisen einen heilsamen Einfluß aus. Seine besondere Liebe galt seiner zuständigen Seelsorgestätte St. Stephan durch Förderung des religiösen Lebens,indem er u. a. die monatliche Herz-Jesu-Andacht einführte und die Maiandachten belebte. Mit nicht geringen persönlichen Opfern sorgte erfür die Ausstattung des Dom-In neren. Neben Paramenten spendete er ei nen wertvollen,kunstgerecht nach einem Entwurf des damals bekannten Profes sors Klein gearbeiteten Kirchenteppich und machte sich bleibend verdient durch den Erwerb und die Aufstellung des von Kaiser Friedrich III.fürdas Neuklosterin Wiener Neustadt gestifteten Neustädter Altars. 1878 gab er eine vierzigseitige Er klärung des Marienantipendiums im Ste phansdom heraus. Uber St.Stephan hin aus machte sich Roller jedoch einen be deutenden Namen durch zwei Haupt werke: die Waisenkinderfürsorge und das katholische Pressewesen. Diesen damals populärsten Wohltätig keitsverein zu empfehlen, zu verbreiten helfen durch Mitgliederwerbung und durch eigene mäzenhafte materielle Un terstützungen, ließ er keine Gelegenheit vorübergehen. Von Anfang an tätiges Mitglied und dann auch im Vorstand mit verantwortlich zu sein, warihm innigstes Anliegen. Was die Verbreitung religiöser Druck werke angeht, trat Roller in die Spuren des 1876 verstorbenen Domkurates Lud wig Donin.Schon 1881 gab er den zu den besten Kalendern zählenden „Glückska lender" heraus, der bis 1921 erscheinen sollte und dessen Erträgnisse dem katho lischen Waisenhilfsverein gewidmet wur den. Der nächste Schritt war 1884 die Gründung der „St. Norbertus"-Druckerei im III. Wiener Gemeindebezirk, wo mit der Zeit an die zwanzig Zeitungen und Zeitschriften gedruckt wurden. Als Ver lag, Buch- und Kunstdruckerei erstand hier eine echte Massenproduktion von re ligiösen Klein- und Großbildem, die durch eine eigene Bilder- und Devotiona lienhandlung unweit von St.Stephan un ters Volk gebracht wurden.Nicht überse hen sei,daß durch mehrere Jahre das „St. Norbertus-Blatt" für die katholische Sa che zu werben suchte. Als Zeugnisse für seine karitative Großherzigkeit sei wenigstens angeführt, daß er in seinem Testament vom Jahre 1910 den katholischen Waisenhilfsverein in Wien zum Universalerben einsetzte, daß er Kardinal Nagl im Jahr des XXIII. Eucharistischen Kongresses (1912) als Mitglied des Lokalkomitees 100.000 Kro nen für Diözesanzwecke spendete, von denim Laufe der Zeit aus seiner wohltäti gen Hand fließenden Wohltaten zu schweigen. Der Personalstand des letzten Lebens jahres weistfolgende Titulaturen aufund erinnertan diesen auchfür seine Zeittypi schen und verdienten Priester: Hausprä lat Sr.päpstl. Heiligkeit,Ehrenkanonikus des Kollegiatkapitels St. Wenzel zu Nikolsburg(Diözese Brünn),f. e. geist. Rat, Superior der Elisabethinnen, Inspektor des Religionsunterrichtes für allgemeine Volks- und Bürgerschulen (44. Wr. Insp. Bz.), 2. Vizepräsident des katholischen Waisenhilfs-Vereins. Die unten genannte Inhalt: Prälat Joseph Roller. Eine ver diente Erinnerung Stimmungsbilder 1874 zu ei nem Vergleich mit heute Zur Geschichte der Heiligen verehrung in der Land schaft zwischen Schmida und Göllersbach. St. Sebastian Das Augustiner-Eremitenklo ster in Falkenstein, Einsiedler im Räume Falkenstein Die alte Wiener Pilgerfahrt Die Sebastian!- oder Stöckel kirche in Stockerau. Heinrich Suso Waldeck. Ein vergessener PriesterDichter? Die Gefängnis-Christi-Kapelle beim Hernalser Kalvarienberg Über Kardinal Innitzers ,,Hilfs stelle für nichtarlsche Katholi ken" Ein Phesterverein Im Altwien 1728 Ignatiusverein zur Förderung von Laienexerzitien 1912 Zur mense commonis Kardinal PiffICV-Verblndung Norica Unsere Liebe Frau vom Abs berge Eine St.-Martlus-Wohltat 17
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