Item ein kleines Gehölz, so alles die Gemain braucht. Die anderen Zugehö rungen müssen allein mit der Zeit u. meh rerer Gelegenheit erfragt werden. Es ha ben obgenannte Gemain,solang diePfarr vaciert u. ledig gestanden, solche Gründ nichts desto weniger benützt,angebaut u. die Zins eingenommen. Welche Nützung der Fünfkirchen von vielen hinterstelligen Jahren aufeinmal abgefordert u.ein genommen,u. haben solche Verwalterzu Händen seines Richters 50 fl erlegt. In dem Passauer Consistori u. Gerichts Actis wird diese Pfarr für ein Cremsmünsterisches Lehen gehalten, dann solches weisen die Lehenbrief u. Präsentationen also aus." (Anm.;Hans v.Fünfkirchen,der Patronatsherr von Stützenhofen,setzte dort ei nen schlesischen Prediger auf die Pfarre, um leichter das Pfarrgut rauben zu kön nen. Danriit war dann der Pfarre die wirt schaftliche Grundlage entzogen,ihr Ende gekommen. Stützenhofen wurde Filiale von Falkenstein. Erst in derjosefinischen Zeit 1784 wurde Stützenhofen eine Lokalie und 1878Pfarre mitKlein Schweinbart, während Steinabrunn keine Pfarre, son dern der neuen Pfarre Drasenhofen 1784 eingepfarrt,eine Filiale blieb.) Kirchstetten „DiesePfarrsollauch ein FilialzurPfarr Falkenstein seyn u. ein cremsmünsterische Lehenschaft, hat aber jetzo keinen steten Pfarrer, dann dieser Praediant die Pfarre versieht,ist nicht durch den Herrn Abt zu Cremsmünster oder sein Vicari eingesetzt, sondern Herr Eustachius von Altheim hat denselben neuerlicher Zeit aufgenommen, welcher auch dieselben Einkommen wie andere Pfarrergenossen, aber nunmehr von der Pfarr wiederum beurlaubt. Ist derohalben auf der kais. Commissarien Erforderung nicht er schienen,damit man seine geistliche Ord nung mit weltlichen Einkommen u. Wirt schaft vernehmen hat mögen.Sondern an desselben Statt hat des Herrn v. Altheim Pflegerzu Kirchstetten dreiseinerHolden abgesandt,die haben desPfarrers Absenz entschuldigt u.femer bericht u. bekannt, daß diese Pfarre keine eigene Sepultur habe, sondern begraben ihre Todten bei der Hauptkirchen Falkenstein. Die Pfarre hat ein Einkommen von 20 Holdenzu Dürnbach u.2anderntJnterthanenzu Poisdorf,vonjedemjährlich2ß und 1 fl. Item zwey Viertl Weingarten,15 Gwanten Acker,Weinzehentzu Neuruppersdorf 2Eimer Most,Traidzehentdaselbst,2Mud Traid; Item 10 Gwanten Holzzu Zläbem. Die Wiesen da aber haben die Bürgerzu Laab(Laa)eingezogen; Aber diese Aitheinschen Gesandten ha ben sich erboten,da sie einen Pfarrer soll ten haben,der ihnen gefällig, wollten sie zur Besserung vonjedem HauseinenHet zen Traid geben. Bartolome Paß, ehemals Pfarrer zu Kirchstetten,jetzt zu Ottenthai bekannt, diese Pfarr Kirchstetten und seine Le hensschaft vom Pfarrerzu Falkenstein im Namen des Prälaten zu Cremsmünster empfangen zu haben." (Abschließend Worte vom Pfarrer Spitzhüttl:) „So weit lautet diese merkwürdige alte Schrift;leider,daß sie nichtvollständigist u. jetzt, da der Patron, Baron Bartenstein'sche Erben von Poisbrunn, wegen allgemeiner Zehentverweigerung auch al len Patronats-Pfarrem u. Schullehrem das jährliche Deputat verweigert, als rechtskräftige Urkunde zu beweisen,daß unsere Deputate nicht bloße Zehentver gütung Seyen, sondern auf eingezogenen Grundstücken beruhen." (Anm.:Mitte des 16.Jhd.ging diePfarre Kirchstetten ein, fiel an die Mutterpfarre Falkenstein zurück,wurdeaberzuerstder Pfarre Ottenthai,dann der Pfarre Wilden dürnbach zugeteilt(mit 6,38 ha Grundbe sitz,nurein Dritteldeseinstigen Besitzes). Bei Errichtung der Pfarre Neudorf 1784 kam Kirchstetten mit Zlabem zu dieser Pfarre.) In den 75 Jahren(von 1506 bis 1581)da das Stift Kremsmünster die Mutterpfarre Falkenstein und den dazugehörigen Pfarrverband mit allen Rechten und Ver pflichtungen übernommen hatte, traten große Umwälzungen ein, die je nach Ge schichtsauffassung mit katholischer Re stauration oder Reformation bezeichnet werden und sich bis ins entlegenste Dorf auswirkten.Das Benediktiner-Stift selbst erlebte einen Niedergang und konnte die auftretenden Schwierigkeiten in und um Falkenstein nicht meistern. Vom Pfarr tausch hatte Kremsmünster keinen Ge winn, Falkenstein verlor die einst füh rende Stellung, wurde Patronatspfarre 1581 der Herrschaft Trautson-Poisbrunn. Im Stammland - Oberösterreich - hat das Stift Kremsmünster seit 777 große Leistungen vollbracht und unvergängli che Werte geschaffen, in unserem Gebiet aber abgewirtschaftet und ein Chaos hin terlassen. Quellennachweis-Urkunde in Pfarrchronik.- Pfarre Falkenstein — Besitzaufnahme, Be schreibung.-Die Filialen;Dürnbach St.PeterOttenthal St. Martin-Poisdorf- Steinabrunn und Stützenhofen — Kirchstetten. Missionsverein „Gloria in excelsis Deo"1915 Der mit Erlaubnis Sr. Exzellenz Dr.Jo sef Pfluger, Weihbischof und Generalvi kar der Erzdiözese Wien,am 2.April 1915 vom Hochwürdigen Herrn Rektor P. L. Mestron gegründete Missionsverein„Glo ria in excelsis Deo"ist eine Vereinigung, welche durch Gebet und Almosen das Reich Gottes und dadurch den wahren Frieden zu verbreiten und zu fordern wünscht. Der Verein weiht sich dem Herzen des Gotteskindes und erwählt die Engel der heiligen Nacht zu Beschützern des Wer kes. Den Zeitverhältnissen Rechnung tra gend, beginnt der Missionsverein seine Tätigkeit,indem er sich vorderhand nach Maßgabe seiner Kräfte armer,verlassener Kriegswaisen annimmt. Er trägt gleich falls Sorgefür Kinder aus solchen Famili en, die durch den Krieg schwer heimge sucht sind. Jedoch die Hauptaufgabe des Missions vereines wird die Gründung und Unter stützung der Missionen sein. Den wahren Frieden bekommen die Menschen erst,wenn sie mitGottFrieden schließen, denn der Gottlose hat keinen Frieden. Jesus ist der Friedensfürst, des halb ließ er auch von Engelsmunde auf BethlehemsFluren das„Gloria in excelsis Deo"singen,um den Menschen den Weg zum wahren Frieden zu zeigen. Die Ver einsmitglieder beten täglich das Stoßge betlein; „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen aufErden." Es wird ihnen empfohlen, täglich den „Engel des Herrn" und Samstags wenig stens ein Gesetz des hl. Rosenkranzes in der Intention des Hl. Vaters zu beten,so wie einmal wöchentlich die hl. Kommu nion und hl. Messe aufzuopfern. Nach ehrwürdigem Gebrauch des Got tesvolkesim alten Bunde widmet der Ver ein den Zehnten des ohne besondere Bit ten erhaltenen Geldes dem „Altare", in dem erihn dem Statthalter Christzur Ver fügung stellt. DAW, Bischofsakten, Piffl, Handge schriebenes Ansuchen. Dr.F.L. Wiener Gebetbücher vom 16. bis 19. Jahrhundert Unter diesem Titel stand die 190. Son derausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek (Rathaus, 4. Stiege, 1. Stock). In dieser exemplarischen Dar stellung verschiedener Gebet- und Er bauungsbuchtypen wurde die Entwick lung der Drucktechnik sowie der buch künstlerischen Ausstattung dokumen tiert, beginnend vom ersten katholischen Katechismus(Wien 1554)über die beson dere Rolle, die der Jesuitenorden vom 16. bis zum dritten Viertel des 18. Jahrhun dertsin der WienerGebetbuchproduktion gespielt hat, biszum Höhepunkt künstle rischer Ausstattung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Beredtes Zeugnis religiösen Lebens und Brauchtums stell ten die Gebetbücher der Bruderschaften und Wallfahrer des 17. und 18. Jahrhun derts dar. Die Schau wurde durch einen kleinen Katalog"- ergänzt, der von Bibl. Rat Dr. Manfred Arndorfer gestaltet wurde(Volkskunde in Österreich, Nach richtenblatt desVereinesfür Volkskunde. Jg.15,Folge6,Juni 1980,S.35);„DiePres se", 14./15. Juni 1980, S. 13. * Dazu: Ex Bibliotheca civica Vindobonensi. Wien 1980, 43 Seiten. Ausge stellt waren 145 Stück. Dr.F.L. 12
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