(Pfairbrief8/1970).Sicherlich haterspäter öfter bei Erzb. Dr. Jachym sich für den Kirchenbau eingesetzt,auch wenn er dar über nie sprach. Beim Begräbnis seiner vonihm so geschätzten Taufpatin Barbara Schütz Nr.68,feierte DechantAmonseine letzte Messe in der Pfarrkirche.Nach drei Monaten sollte nun sein Begräbnisfolgen. Das Begräbnis am 12.10.1979 ist uns in lebendiger Erinnerung. Trotz des ungün stigen Tages(Freitag=Schultag)und der frühen Stunde um 10 Uhr kamen über 30 Priester und viele Fremde aus den Wir kungsstätten des Verstorbenen. Als be sondere Ehrung ist zu vermerken die Teilnahme seines Bischofsvikars, des Weihbischofs Florian Kuntner aus Wr. Neustadt.Obwohl dieserfür2Uhr bereits das Priesterbegräbnis in Katzelsdorf bei Wr. Neustadt zu halten hatte, nahm der Weihbischof die Strapazen von 260 km zu uns aufsich.„DechantAmon hat sich das verdient", sagte der Bischof. Nach der Einsegnung beim Geburtshaus feierte er das Seelenamt.In seiner einmaligen Pre digt zeichnete der Weihbischof die Prie sterpersönlichkeit von Dechant Amon; seine tiefe Religiosität, seine zähe Ar beitskraft und den stets vollen Einsatz bei allen Aufgaben, die ihm übertragen wur den.Sein Amtsvorgänger,PrälatDr.Josef Musger, Stadtpfarrer von Baden St. Ste phan,führte den Konduktzum Friedhof und segnete das Priestergrab. Mit Dechant Johann Amon war der letzte Priester aus der Reihe der Priester, die bisher aus der Pfarre hervorgegangen sind, gestorben. Er sollte aber nicht der letzte bleiben. (Pfarrbrief Wildendümbach, 13. 12. 1979) Nach Jahrhunderten die Priester ge reihtergibt: 15.Jhdt.: 1; 17.Jhdt.:(Zeitdes Glaubensabfalles)0;18.Jhdt.:7; 19.Jhdt • 7; 20. Jhdt.: 5. Nur wenig Landpfarren können eine so große Priesterzahl nachweisen.Dassollte uns freuen! Beten wir um Berufungen! Die Falkensteiner Patronatspfarren um 1577 nach Untersuchung durch kaiserliche Kommissionare Karl Hütter Pfarrer Josef Spitzhüttl, ein eifriger Seelsorger und ein tüchtiger Wirtschafter, suchte während seiner Amtszeit (1836-1854) verlorengegangene Besitzrechte der Pfarre Wildendümbach bei der Patronats-HerrschaftPoysbrunn und den Landesstellen geltend zu machen, er reichte aber nichts.Es fehlten rechtskräf tige Urkunden, und durch Veijährung (nach 170 Jahren!) waren alle Ansprüche erloschen. Unter den ausführlichen Be richten über seine Bemühungen findet sich in der Pfarrchronik (I. S. 135-141) eine Niederschrift der kaiserlichen Kom mission,die die wirtschaftlichen und reli giösen Verhältnisse in der Patronatspfarre der Mutterpfarre Falkenstein, da malsim Besitz des Stiftes Kremsmünster, zu untersuchen hatte. Durch einen Zufall wardiese„uralte Schrift" wiederentdeckt worden.Die Kanzlei der HerrschaftPoys brunn hatte, vielleicht um Platz für neue Akte zu gewinnen, alte Kanzleibestände an einen Kaufmann in Poysdorfals Altpa pier abgegeben. Unter den Papieren be fand sich der Bericht der kaiserlichen Kommission, der dann in die Hände des PoysdorferPfarrers(dernichtgenanntist) kam. Diese Urkunde schrieb Pfr. Spitz hüttl wörtlich ab. Um die Schriftzu entwerten,hatte man die Seite mit Datum,Ortsangabe und Un terschrift der Kommissäre entfernt. Pfr. Spitzhüttl meinte, „beiläufig anno 1628 oder früher dürfte diese Fassion aufge nommen worden sein". Wir können die Abfassung der Schrift genauer bestimmen. Wiedemann berich tetin „Geschichte derReformation"Bd.I. S.271 von Versammlungen wegen der Passauer Bistums Synode im Dekanat Mistelbach und S.273 im Dekanat auf dem Marchfeld „unter dem Vorsitz von Dechant Hilarius Sorger am 30. Jänner 1577, anwesend u. a. Vikar von Hoisdorf PaulSchrenk,WolfgangGolumbariusvon Poisbrunn und Wolfgang Krabler von Falkenstein". Neben den Dekanatsver sammlungen traten kaiserliche Kommis säre auf, die über die tatsächlichen Zu stände zu berichten hatten. Überden Pfarrer Wolfgang Krabler von Falkenstein liegt in Kremsmünster ein Dienstzeugnis für die Zeit von 11. Juli 1576 bis 29.Juni 1578 auf,weil er sich ent schlossen hatte, 1578 die Pfarre Münichreith am Ostrong zu übernehmen. (R. Zinnhobler: Die Zugehörigkeit von Fal kensteinzum Verband derKremsmünstererPfarreien 1506-1581.Jahrbuch desOö. Musealvereines 1964 S.317. Wolfgang Krabler wirkte als Pfarrer in Falkenstein, als die Kommission dort amtierte. Also muß vor 1578-wirnehmen an 1577-die Untersuchung durch kaiser liche Kommissäre erfolgt sein. Nun der Bericht mit der langen Einlei tung. „Aufder röm.kais. Majestät Befehl ha ben deroselben verordnete Commissarien die Haupt- und Pfarrkirchen Valkenstein samt ihren verlaibten Filialen und Zukirchen, Kapellen, beneficien. Lehenschaf ten, Vogteien und Zugehörungen be sucht, erkundigt und derselben Priester schaft und Seelsorg, Grund, Gueter, Mannschaft, Einkommen, Dienst u. Stif tungen,im Pargeld u. Traid und Gerech tigkeiten unterschiedlich und particulariter beschrieben wie folgt: Die Pfarre Falkenstein „Die Pfarre Valkenstein sarht Zukirchen,Vicarien sein mit allen Lehenschaft u. Provisionen Abt und Convent zu Kremsmünster ob der Enns zugehörig und gegen der StadtpfarrWelsvom Kaiser Maximilian I., seligsten Gedächtnis, ausgewexelt und bisher in den Geistlichen und Zeitlichen durch gedächtes Ordens stift oder ihre gesendete Viciari allein regirt worden. Es wird im Prälaten von Cremsmünster jährlichen Bestallungen und Einsetzungen angezogen,daß gemel detes Kloster nit allein Lehensherr, son dern auch vollkommener Vogtüber klein u. große Pfarren seyn soll, das steht aus gemeldeter Gotteshaus Freiheiten zu ver nehmen." (Anm.: Abt Johannes I., tauschte am 5. März 1506 die Stiftspfarre Wels gegen die Weinzehentpfarre Falkenstein. Der letzte Pfarrer von Falkenstein Dr.Johann Greudner wurde mit einer Jahrespension von 220 Gulden abgefunden und starb 1512. Weil mehr materielle als seelsorgli che Interessen in Vordergrund standen, waren Pfarren und Filialen die Benachtei ligten. - Abt Johannes II. [1526-1543] suchte vor 1533 die Pfarre Falkenstein wiederloszuwerden.Der Propst von Klostemeuburg zeigte kein Interesse am Pfarr-Tausch.So blieb die Pfarre Falken stein und der Pfarrverband der Mutter pfarre bis 1581 bei Kremsmünster.) „Diese Pfarr regiert anjetzo Wolfgang Krabler, ein geweihter Tag Priester von Aicho, welchen der Abt von Cremsmün ster als seinen vollkommen Vicari und Provisoren aufjährliche Rechnung allermassen mit vollmächtiger Gewalt u. Bevelch eingesetzt. Dieser(Pfarrer)samt ei nigen Geselpriester(Kaplanen)bisher im andern Jahr die Pfarr mit dem gewöndlichen Gottesdienst u. Wirtschaft regiert. Dahin sein mit der Seelsorg gehörig und eingepfarrt drei Dörfer: Altruppersdorf, Zlabem u. Schweinbart. Sie haben allzu mahl 1200 Communicanten (Osterkommunionenl). Die Pfarrkirche wird bei hl. Jacob ge nannt, ist allenhalben ziemlich gebaut u. inwendig wohl geziert. Daneben aufdem Freithof in seinem Umfang Unserer Frauen Kirche, u. durchaus von Stöcken u. starken Zeug gebaut aber allenhalben von Dach u. Gewölb fast eingefallen u. femer zu einem Gottesdienst nicht gelegensam. Die andere Kapelle St. Georgen genannt, ist in ziemlichen Bau, soll aber keine Zugehörung haben, aus Ursache, daß etwa die Nachbarschaft solche Ca pelle zueinem Camari(Kamer,Beinhaus) auseigenem Säcklerbautsollten haben,u. anjetzo allermeist Sand,Stein,Holz u. an dere materialia darinnen aufhalten, u. wird kein Gottesdienst mehr gehalten. DiesezwoKirchen sein allen Ansehen wie die Pfarrkirchen des Abt zu Cremsmün ster Lehenschaft aus Ursachen, daß sie allzumahl in einen gemeinen Einfang auf der Pfarr Grund u. Boden erbaut stehn. Die Kirche ist mit Graten(Ornaten),Kelch u. nothwenigen Kleinodien versehen, mit denen aber bisher ein Vicari oder Pfarrer nichts zu schaffen oder zu verantworten gehabt,sondern dieselben in der Zechhüt gewaltsam erhalten. Zu dieser Pfarr sind incorporiert(verei nigt, rechtlich verbunden) andere Filia-
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