Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Kommandeurs und Pfarrer des ritterli chen Ordens der Kreuzherren mit dem ro ten Stern an der k.k. St. Karl Borromäus Pfarre MichaelKruk(?)und deshw.Herrn Pfarrers der Schutzengelkirche Anton Erhart statt. , 1836 wird Pfarrer Erhartzum f. e. Konsistorialrat ernannt. 1840,-am I. Juni stirbt Pfarrer Erhart nach einer langwierigen Krankheit. Er wird vom Domkustos Ritter Pfleger von Werthenau eingesegnet. . 4. Pfarrer Johann Nep.Lindner (1840-1846) Bisheriger Pfarrer von der Waisenhaus kirche Maria Geburt am Rennweg. Am 25. Oktober 1840 wurde er vom Domkustos Ritter von Werthenau „feyerlich installiert". 1842 wurde die Pfarrkirche durch ein neues.Hochaltarbüd,die hl.Schutzengeln darstellend, von dem Herrn Joseph Reichsritter von Hempei, beschenkt. Am 21. November. 1846 erfolgte der plötzliche Tod des Pfarrers und Direktors des Kinderspitals auf der Wieden nach kurzem Krankenlager. „Den 24.November 1846 vom hw.Herrn Prälaten Domscholaster Piller eingeseg net und am Matzleinsdorfer Friedhof in einem eigenen Grab beerdigt worden." 5. Pfarrer Johann Ev.Dienstl(1847-1873) Am 16. März 1847 investiert, vorher Re ligionslehrer am k. k. polytechn. Institut. Vom 30. 9. 1828-17. 10. 1841 war er Kooperator an der Paulanerpfarre. Die feier liche Installation nahm am 25. März 1847 Kan. und Ordinariats-Kommissär Dr. Franz Brauner vor,„der auch Primizprediger war, als ich 1824 in Maria Geburt meine Primiz feierte." ,,Die Installationstafel, die bei solchen Feierlichkeiten üblich ist, wurde mit 70 Gedecken im Pfarrhof vom Pfarrer gege ben und bestritten. DerPfarrhofbefand sich beim Antrittin einem sehr verlassenen und verwahrlo sten Zustand. Unheimlich war es überall, wo man hinblickte, und im ersten Stock, wo die Kanzlei jetzt ist, regnete es schon längere Zeit herein. Düster waren überall die Zugänge... Die ganze Herstellung, circa 1700 fl CM wurden aus meinem Pri vatvermögen bestritten. Jeden meiner Herren Nachfolger,der dies liest, bitte ich, meiner in seinem Gebethe eingedenk zu sein und täglich für mich, besonders an meinem Sterbtag ein Memento bei der hl. Messe zu machen." 1848 heißt es in der(Chronik: „Die Wied ner Garden,bestanden aus 24 Companien, wovon besonders die 2, und die 23. sehr radical gesinnt waren. Uberhaupt stand die Wieden wegen ihres Radicalismus in einem sehr üblen Rufe..." 1856 wurden in der Pfarre 267 Paare ge traut, 389 Knaben,406 Mädchen ge tauft; gestorben waren 350 männli che und 342weibliche„Individuen". 1860 betrug die Zahl der Kommunikan ten vom 1,Jänner bis 30.Juni 15.000; vom 1. Juli bis 31.Dezember 15.860; 1863 wurde Pfarrer Dienstl zum f. e. geistl. Rat ernannt ,,mit Rücksicht auf ihre langjährige lobenswerthe Verwendung in derSeelsorge und in den pfarrlichen Amtsgeschäften und ihrem klerikalen Wandel." 1873 am 3.Juli stirbt Pf.Dienstl nach lan ger Krankheit an Blutzersetzung in Maria-Enzersdorf. Am 5. Juli wurde er von Prälat Angerer in.der Pfarr kirche eingesegnet. Die Leichenko sten betrugen 1000 fl, welche aus dem Nachlaß des Verstorbenen ent richtet wurden.-Begraben aufdem Matzleinsdorfer Friedhof in einem eigenen Grab. 6. Pfarrer Martin Neuwirth(1873-1886) Am 6. Oktober 1873 investiert, am.23. Oktobervon PrälatStögerinstalliert.Zum Priester geweiht am 22. 8. 1828 in Wien; Primiz in Maria Geburt und in.Würnitz, „wo damals mein seliger Bruder Michael Friedrich Pfarrer war." 1877 wurde an der Pfarrkirche eine Herz Jesu Andacht gestiftet. 1878 Nov. 11. Verleihung des Ritterkreu zes des Franz Josef Ordens. Ebenso wurde in diesem Jahr das goldene Priesterjubiläum sehr feierlich be gangen. 1886 am 28. September starb nach eintä gigem Krankenlager Pf. Neuwirth an Altersschwäche. Die Leichen feier wurde außerordentlich großar tig und feierlich abgehalten.WeihbischofDr.Eduard Angerer hielt unter großer Assistenz die Einsegnung. Bestattet am Zentralfriedhof im ei genen Grab. Eine Aufzählung seinen Auszeich nungen sei angeführt: Geheimer KämmererSr. päpstl. Heiligkeit,Eh rendomherr von St. Stephan, f. e. geistl. Rat, Jubilar, landesfürstl. Pfarrer allhier,Ritter desFranzJosef Ordens, Besitzer der großen golde nen Salvator Medaille, Mitglied des Wiedner und Altlerchenfelder Lei chenvereines und vieler anderer In stitute und Vereine. 7. Pfarrer Friedrich Müller(1887-1896) Die Investitur nahm Weihbischof Dr. Angerer am 24. Februar 1887 vor. „Unter 19 Competenten für die Pfarre Wieden wiu-de ich als erster in Vorschlag gebracht." Installation am 25. März durch Prälat Rudolf Koller. Geboren ist Pfarrer Müller am 2. März 1826 in Wien,zum Priester ge-. weiht am 25. Juli,1849. Kooperatorenstellen in Mannswörth,. Pirawarth,Ober St. Veit bei Wien und Alt lerchenfeld. Dort machte er den Concurs für die Erteilung des Religionsunterrich tes an Gymnasien. „Ich wurde, ohne darum anzusuchen,für die neuerrichtete Mittelschule in Baden ernannt,an der ich von 1863 bis anfangs 1887 wirkte." Nebst seinem Lehramt übernahm er auch die Seelsorgeam Marienspital,sowie die geistl. Führung.der dort als Pflegerin nen wirkenden geistl. Schwestern. Für seine Tätigkeit wurde er mit dem Titel ei nes f. e. geistl. Rates ausgezeichnet. In seiner neuen Stellung als Pfarrer traf er auf die langwierige und an Verdrieß lichkeiten reiche Zeit der Renovierung des Pfarrhofes. Für die Hälfte der Kosten (1397 fl, 72x)sollte die Pfarre aufkommen, für die Herstellung des Hauskanals und der Kanzlei aber der Pfarrer-seinen Bei trag leisten. 1888 wurde Pf. Müllerzum Inspektor des Religionsunterrichtes für sämtl. Volks- und Bürgerschulen des 4.Be zirkes(21 an der Zahl)ernannt. 1890 vermerkt Pf. Müller:„Nach 14jähriger Unterbrechung sah die hiesige Pfarrkirche durch das Zusammen wirken des Pfarrklerus wieder die Feier der Erstkommunion. Bis zurhl. Wandlung spielte die Orgel. Nach der hl. Wandlung wurde den Kin dern vorgebetet. Während die Kin der communicierten,sang der Chor , das Lied: Jesus, dir leb ich," Taufen '. in diesem. Jahr: 150 Knaben, 160 Mädchen; 25 Rersonen israeliti schen Glaubens lebten in der Pfarre und 3'Konfessionslose. 1 Altka tholik wurde in die Kirche aufge nommen,5 Protestanten kehrten in die kath. Kirche zurück. 28.600 Per sonen empfingen die hl. Kommu nion. 1891 wird als Frucht der Mission die Ein führung der täglichen Maiandacht notiert. 1896 Am 21. November starb Pf. Müller nach längerer Krankheit. Am 24. November hielt Erzbischof Dr. An gerer das Requiem und die Einseg nung. Die letzte Ruhe fand der Ver storbene im eigenen Grab in Baden. 8. Pfarrer Franz de Paula Kasche (1897-1914) Weihbischof Dr. Godefried Marschall nahm am 8. April 1897 die Investitur und am 19, April die Installation vor. Geboren am 20. Oktober 1837 in Wien, Wieden, Favoritenstraße 4; in der Paula nerkirche getauft. 1860 zum Priester ge weiht, dann bis 1867 Kaplan in Oberleis, von 1867 bis 1892 Pfarrer in Dürnkrut, 1982-97 Pfarrer in Ulrichskirchen. 1907 wurde ihm die große goldene Salva tor Medaille überreicht, sowie die Ehrenmedaille für 40jährige treue Dienste als Priester. Schon 1894 er-- hielt Pf. Kaschä das goldende Ver dienstkreuz mit Krone. 1902 ernannte ihn Kaiser Franz Josef I. zum titl. k. k. Hofkaplan, Dürnkrut, Kronberg und Ulrichskirchen ."machten ihn zu-ihrem Ehrenbürger. 1910 am 15. Juli -.goldenes Priesterjubi läum. Die Gnadenmesse zelebrierte Pfarrer Kaschö in. Mariazell. DieGemeinde feierte am 1. September 1910 und zwar so: „Pfarrer Kasche zelebrierte am Altar des hl. Franz de Paula,seines Namenspatrons,unter Assistenz von Ehrenkanonikus Franz Roth und Kooperator Anton Rauch; während gleichzeitig Gym-. nasialprof. Msgr.JosefScheiner un ter großer Assistenz das Hochamt feierte. Die Predigt hielt Msgr. Dr. Lehner, Domvikar, ein früherer Cooperator." Der Ernennung zum 46

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=