Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

den verschiedensten Diözesen mit Geist lichen aus dem Welt- und Ordensklerus abgehalten wurden, wurde nachstehen der Entwurf ausgearbeitet, den wir Ew. Bischöflichen Gnaden miteinem Briefan die Hochwürdige Geistlichkeit übersen den. Wir ersuchen Ew.Bischöfliche Gnaden, dem Apostolate zur Unterstützung der SeelsorgeIhrenSegen und einigeempfeh lende Worte mitaufden Wegzugeben,der die Idee des Apostolatsgedankens an den Klerus durch Zusendung obigen Ent wurfs mitgeteilt werden soll. In der Hoffnung,bei Ew.Bischöflichen Gnaden geneigtes Gehörzu finden,zeich net in ehrfurchtsvoller Unterwürfigkeit Ew.Bischöfl. Gnaden ergebenster P. Raphael Hüfner I9I4 Missionar aus dem Franziskanerorden. DAW,Bischofsakten Piffl, Orig. Handge schrieben. Dr. F.L. Mädchenfürsorge 1920 An das hochwürdigste Erzbischöfliche Ordinariat in Salzburg. Die Österreichische Reparationsmission tritt durch ihre Delegierte, Miss Tayler, mit einem Plan an die hochwürdigsten Ordinariate heran, der schulentwachse nen Mädchen in Osterreich Arbeitsmög lichkeit geben und zugleich bedürftigen Klöstern Lebensmittel verschaffen soll. Es ist geplant, in allen Frauenklöstern Österreichs, welche Arbeitsräume zur Verfügung stellen können,eine durch die Größe dieser Räume bedingte Zahl der schulentwachsenen Mädchen mit Hand arbeit zu beschäftigen, für welche die Rohstoffe und Vorlagen zur Verfügung gestellt werden. Ebenso wird für Behei zung und Beleuchtung gesorgt. Die Mäd chen,für welche wohl vor allem Angehö rige des Mittelstandes in Betracht kom men,erhalten für ihre Arbeit kein Geld, sondern außer Verköstigung im Kloster Anweisungen auf Lebensmittel und Klei dung für ihre Familienangehörigen. Die ehrwürdigen Schwestern, welche die Beaufsichtigung und Verköstigung der Arbeiten auf sich nehmen, erhalten dafür eine ihrer Zahl entsprechende Menge von Lebensmitteln. Damit die Aktion, welche in dieser Art schon in Belgien durchgeführt wurde und sich dort ausgezeichnet bewährt haben soll, in Österreich ehestens zustande komme,wird das hochwürdigste Ordina riat gebeten, mit aller Beschleunigung ein Verzeichnis jener Frauenklöster an uns zu senden, welche in der Lage sind, für den erwähnten Zweck Arbeitsräume zur Verfügung zu stellen. Diese Verzeichnisse sollen auch die Zahl der Schwestern, welche in die Verkösligung einzubeziehen wären, und die Zahl der Arbeiterinnen,die untergebracht werden könnten,enthalten. Ich bin der Meinung,daß es eine Ehren sache für die Ordinariate und Schwestern wäre, dieser Aktion im weitesten Maße entgegenzukommen, schon um den Ar beitswillen dem Auslande gegenüber zu dokumentieren. Es verbindet sich in die ser Aktion fremde Hilfe mit der Selbst hilfe aufdas Glücklichste und die Schwe stern wären der unwürdigen Betteleien los. Ich bitte deshalb nochmals die Aktion als eine dringende und wichtige Angele genheit dem gütigen Wohlwollen des hochwürdigsten Ordinariates empfehlen und der ehesten Vorlage des Verzeichnis ses entgegensehen zu dürfen. Wien,den 14. Dezember 1920. Friedrich Gustav Kard.Piffl. DAW, Bischofsakten Piffl, 1920, Ab schrift. Maschingeschrieben. Dr. F.L. Klostergründung von Wien aus in den USA 1920 (Orden derFranziskanerinnen von derewigen AnbetungdesAllerhelligsten Sakramentes.) Wien V,Gartengasse 4. Am 16. August 1920. Deo gratias per Jesum in SSmo Sacramento. Eure Eminenz! Unser hochwürdigster Oberhirte wollen in gewohnter Huld gestalten, daß ich es wage, in Nachstehendem Eure Eminenzum einen allergnädigsten Ratzu bitten. Es war im Jahre 1913, daß eine Schwe ster unseres Mutterhauses mit einer unse rer hiesigen Schwestern in Chicago be hufs Klostergründung war,um dem Ersu chen dortiger befreundeter Katholiken zu entsprechen. Es kam damals zu keinem entscheidenden Resultate - inzwischen brach der Krieg aus-nach demselben lei tete man in Chicago eine Sammlung für unser Wiener Kloster ein, so daß wir Le bensmittel erhielten und, von den drükkendsten Schulden befreit, nunmehr ei ner ruhigen, weniger sorgenvollen Zu kunft entgegensahen. Die Schwestern haben sich wieder ge kräftigt und vollkommen erholt,neue Be rufe melden sich und ist auch in dieser Hinsicht Gottes Hilfe deutlich sichtbar. Heute nun erhielt ich zwei Briefe, wel cheich mirim Original beizulegen erlaube und Eure Eminenz demütig bitte, selbe durchzulesen. Der Inhalt des bischöfli chen Schreibens deckt sich mit demjeni gen des Msgr. Thiele.-Ich fühle, daß es die göttliche Vorsehung ist, welche durch diese beiden gnädigen Schreiben an mich herantritt, mich auffordernd, durch dankbare Annahme des gnädigen Aner bietens die Ausbreitung der Verehrung des Allerheiligsten Sakramentes zu för dern und durch Gründung eines kleinen bescheidenen Klösterleins in Toledo (Ohio),USA,unsere Institution auch nach Amerika zu verpflanzen.-Die Zeiten sind so ernst, was wird aus unseren armen Schwestern in Lemberg werden,für wel che die Bolschewickengefahr immer nä her kommt? Vielleicht baut die göttliche Vorsehung in dieser Weise für sie vor! Was den Fonds anbelangt,sind von der im Februar 1920in Chicago für unser Wie ner Kloster eingeleiteten Sammlung noch 400 bis 500 Dollar dort, ich weiß die Summe nicht genau; dies wäre schon für Toledo; außerdem haben uns wohlsituierte Klöster im Falle einer Niederlassung 1913ihre Hilfe versprochen und haben wir auch sonst gute Freunde, welche gewiß helfen würden!-So wäre ich denn bereit, zwei unserer älteren Schwestern, von welchen eine schon 1913 in Chicago war und der englischen Sprache ziemlich mächtig ist, dorthin zu schicken behufs Einleitung der Sache, wenn Eure Emi nenz die Gnade haben,meinen Entschluß gutzuheißen. Sobald ich dessen sicher bin,reiche ich durch das Hochwürdigste e. b. Ordinariat in Rom um Erlaubnis zur Reise für die beiden Schwestern ein und bitte um ein Einreisebewilligungsschreiben von America. - Eines liegt mir noch am Herzen, nämlich es wäre mir lieb,wenn die beiden Schwestern in einem Zug,der österreichi sche Kinder nach Holland oderDänemark bringt,mitreisen könnten bisan das Meer; ich will mich diesbezüglich bittlich an die Konsulen dieser beiden Reiche wenden und wage es. Eure Eminenz um eine gnä dige diesbezüglicheEmpfehlungzu bitten in einigen gütigen Worten aufeiner Karte. Wenn dann die Angelegenheit so weit zustande gekommen ist, daß die Schwe stern fahren können,werde ich mir erlau ben,darüber Berichtzu erstatten und um eine gnädige Empfehlung an den Hochwürdigsten Herrn Bischof von Schrembs in Toledo bitten. September und Oktober wären die beste Zeit für eine Ozeanreise und nach derselben sind bei uns in Wien die Elektionen. Indem ich Eure Eminenzdemütigst um gnädige Entschuldigung und um gütige Beantwortung bitte sowie um den oberhirtlichen Segen für unsere ganze tiefehr furchtsvollst ergebenste Genossenschaft, namentlich für die beiden Schwestern, wage ich mich zu zeichnen, als Eurer Eminenz gehorsamste Dienerin Schw.Maria Antonia Fr. a SSmoSso DAW, Bischofsakten Piffl 1920. Orig. Handgeschrieben. Dazu Bleistiftnotiz: Mitder Bitte um gü tigen Rückschluß. Weihbischof Pfluger hätte nichts dagegen. Wagner.-Nihil obstat. 29. 8.1920.Piffl.-Empfehlung für die Konsuln durch die Ordinariatskanzlei. Piffl. Dr. F,L. 30

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