Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

BeiträgezurWiener Diözesangeschichte Kirchlicher Denkmalschutz Die Türme wachsen nicht mehr in den Himmel.Ein Vergleich der Statistiken des kirchlichen Bauwesens früherer Jahre mit denen von heute unterstreicht das. Zwangen Kriegsschäden und neuentste hende Siedlungen vordem förmlich zum Bau neuer Kirchen,so dominieren heutenicht minder kostspielig - Renovierung und Erhaltung. Mauern senken sich und werden feucht,Gewölbe rissig. Putz blät tert ab,Farben verbleichen. Und oft muß schichtenweise abgetragen werden, um jene ursprüngliche Form zu finden, den der jeweilige Geschmack der Jahrhun derte übertüncht hat. In den Bauten des Glaubens spiegelt sich das Geschick des Glaubens selbst. Hier müssen Fundamente verstärkt, dort Mauern abgesägt werden.In mancher un bequemen,aber schönen alten Kniebank mit wenig Platz zum Sitzen steckt der Holzwurm, im Beichtstuhl auch. Altäre, Bilder, Statuen aus vergangenen Zeiten, verschieden groß an Statur und Wert,for dern ihren Tribut. Als Zeugnisse vergan gener Kunstepochen, und nicht minder als Zeugen des Glaubens der Vorfahren. Kein Wunder, daß sich mitunter Fragen der Seelsorge, Notwendigkeiten von heute mit der anhänglichen Treue zum Überkommenen und denkmalpflegerische Gesichtspunkte fast unversöhnlich im Räume stoßen. Und doch sind dies nur Fragen im Vor raum. Gewiß, in unseren schönen, alten Kirchen steckt ein Gutteil der Kultur un seres Landes. Wertvolle Kultur. Sonst wüßten ja auch die immer zahlreicher werdenden Diebe dort nichts zu finden. Und doch sind die Kirchen deswegen keine bloßen Kulturtempel. Bloße Denkmalpflege kann sie nicht erhalten. Was bliebe, wären nur schöne Ruinen. Kirchweih erinnert an das Tun des Bi schofs am Anfang,an Salbung, Segnung und Weihung,an das Zeugnis der Märty rer und Heiligen,das mit ihren Reliquien in den Stein des Altares versenktist: stän digerAnrufan die GemeindezujederZeit, dasZeugnis des Glaubens von diesem Ort der Versammlung aus im eigenen Leben lebendig werden zu lassen. Jeder Pfarrer und Kirchenpfleger weiß ein Lied davon zu singen,daß ein Kirchenbau der ständi gen Sorge bedarf. Sonst verblassen die Farben,das Holz wird morsch,die Mauer feucht,der Bau zur Ruine. Es ist ein mit unter harter, aber im letzten unaufgebbar guter Brauch,daß die einzelnen Gemein den für den Erhalt der Innenausstattung ihrer Kirchen nach Möglichkeit selbst aufzukommen haben. Ein guter Brauch und eine Lastzugleich. Mancherorts wird sie durch großzügige Mäzene leichter.Im Innenraum des Glaubens gilt das gleiche miteiner einzigen Einschränkung:hier ist jeder gefordert, keiner dispensiert, wenn Kirche der Bau aus lebendigen Steinen bleiben will. •Was äußerlich sichtbar gebaut und re noviert wurde,läßt sich mit Zahlen bele gen... Aber all das, was renoviert und neu ge baut werden kann, bliebe noch einmal Ruine, toter Stein, ohne das inwendige Leben der Gemeinden. Dieses allein gibt allem äußeren Aufwand einen Sinn. Münchener katholische Kirchenzei tung,21. 10. 1979(Jg. 72), Seite 1, Dr. F. L. BEILAGE ZUM NNIENER DIOZESNSl BLNT 21. Jahrgang, Nr.2 Wien,am 1. August 1980 Inhalt: Kirchlicher Denkmalschutz, 850 Jahre Kirche Gaaden (Fortsetzung). Für Heilig-Geist-Kult 1929. Bundespräsident Hainisch an Kard. Piffl. Bundespräsident Miklas an Kard. Piffl. Prälat Wildenauer über Prälat Seipel. Zur Geschichte der Bernhardinusverehrung im Viertel un ter dem Manhartsberg und anderwärts. Die Skapulierbrüderschaft in Göllersdorf. Die Pfaffenmühle in Stockerau. Klerusverband der Erzdiözese Wien 1920. Plan um Missionskomitees. Mädchen-Fürsorge 1920. Klostergründung von Wien aus in den USA 1920. Enrica Handel-Mazzetti an Kard. Innitzer. Seraphisches Wien. Liebeswerk Jugendverbände suchen Eini gung 1920. Treue-Kundgebung katholi scher Frauen. Caritas-Sammlung für Öster reich in den USA. Warnung vor der ns. Herr schaft an Kard. Piffl. 17

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