Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

BeiträgezurWiener Diözesangeschichte Kirchliche Archive in Wien Aufgaben und Probleme Dr. Annemarie Fenzl II Die Ordensarchive: Zur Zeit der Bis tumsgründung existierten in Wien bereits viele Klöster.Im Diözesanarchiv zeugen, beginnend mit den Faszikeln der „Aufge hobenen Klöster", über die insgesamt in 120 Kartons aufbewahrten Faszikel der männlichen und weiblichen Ordensge meinschaften, vornehmlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert, sowie die im Ver band der Konsistorial- und Präsidialakten abgelegten Klosterakten vom Leben der Klöster in Wien.Während die Männerklösler früher, mit Ausnahme des Schottenstifles, die Seelsorge im eigenen Be reich unabhängigausübten,sind sie heute aus der Pfarrseelsorge kaum noch wegzu denken. Dieser Umstand wirkt sich auch auf die Archive aus. Im allgemeinen läßt sich wohl die Behauptung aufstellen,daß in Verbindung mit einer Ordensgemein schaft Archivalien besser aufbewahrt werden. Die strukturelle Eigenart der Klöster, ihre zeitlich unbegrenzte Le bensdauer sowie auch die Kraft einer re gelgebundenen Tradition drücken auch deren Archiven ihren Stempel auf^. In diesem Zusammenhang auf die Ordens archive näher einzugehen,würde den ge gebenen Rahmen sprengen. Da die mei sten Orden hier in Wien ihre Provinz archive aufbewahren, wäre dieses Thema wohl einer eigenen Betrachtung würdig. Abgesehen von dem 1155 gegründeten Schottenstift,dessen reiches und bestens aufgeschlossenes Archiv wohl allgemein bekannt ist", möchte ich, auf Grund sei ner einzigartigen Situation, nur das Zen tralarchiv des Deutschen Ordens in Wien herausheben. Es ist praktisch das einzige nicht staatliche Archiv in europäischen Dimensionen mitca.12.000Urkunden aus vielen Staaten Europas ausdem Zeitraum von 1122-1978.In 931 Handschriften vom 13. bis 20. Jahrhundert enthält es Kopialbücher zur Ordensgeschichte der Balleien, Amter und Orte. Weiters Urbare, Nekrologien, Ordensregel- und Statuten bücher,Pläne,Siegel- und Wappensamm lungen usw.Schließlich bewahrt es in 44 sogenannten Abteilungen Aktenmaterial, gesammelte Bruchstücke einstiger großer Archivbestände, wie die Archive des Hoch- und Deutschmeistertums in Freu denthal, der Balleien Österreich, an der Etsch und im Gebirge, Teile der Balleiarchive v. Altenbiesen, Koblenz,Thürin gen und der Kommende Sachsenhausen, vor allem aber Teile des ehemaligen Ordenshauptarchives zu Mergentheim. Das Deutsch-Ordens-Zentralarchiv ist seit dem 19. Jahrhundert das Gesamtarchiv des in mehreren europäischen Ländern mitGütern begabten Deutschen Ordens"*''. Im Bereich der Erzdiözese Wien befin den sich rund 640 Pfarren. Davon entfal len auf die Stadt selbst rund 150 Pfarren. Bei kurzer Betrachtung der Pfarrent wicklung lassen sich sechs Gruppen von Pfarren,nach ihrer zeitlichen Entstehung, erkennen. Durch den Tauschvertrag von Mautem im Jahre 1137 erhält St. Stephan das Pfarrecht und wird „die Wiener Pfarre'"*''. Vor 1267 wird im Burgfrieden eine zweite bei St. Michael, nach langem Streit schließlich 1269 eine dritte Pfarre bei den Schotten eingerichtet. Nach 1200 beginnt die Aufspaltung des Pfarrbezirkes, die Tochterpfarren bleiben in enger Verbin dung mit der Mutterpfarre, die sich das Recht der Präsentation vorbehält. Schon um 1300 war jener Zustand der Aufspaltung erreicht, wie er dann im we sentlichen bis ins 18. Jahrhundert fort dauerte. Im Vorstadtgürtel entstehen selbständige Pfarren, die sich in weitem Bogen von Oberdöbling über Währing, Hernais,Penzing,Oberlaa bis Simmering aneinanderreihten. Von wenigen Aus nahmen abgesehen (St. Leopold 1670,St. Ulrich 1589,Josefstadt 1719 und Lichtenthal), bringt erst das Hofdekret Josefs II. vom 24.X.1783 eine neue Ordnung"" in das natürlich gewachsene Gefüge.Mit der Neuerrichtung von insgesamt 36 Pfarren hat sich der Kaiser ein unvergängliches Verdienst geschaffen. Keine 100 Jahre später sah sich die Kirche infolge der geBEILAGE ZUM NNIENER DIOZESNM BLNT 21. Jahrgang, Nr. 1 Wien,am 1. April 1980 INHALT Kirchliche Archive in Wien. - Aufgaben und Probleme 850 Jahre Kirche Gaaden Der Brückenheilige in der Stadt Stockerau Pius XI. widmet Kurzwel lenapparat Prof. Ude ersucht um Pre digterlaubnis in Wien Um Kirche für Straßhof Paramenten-Erzverein Schwestern-Erholungsheim des Hauses der Barmher zigkeit in Windischgarsten Erster Katholikentag der Erzdiözese Wien 1920 Die Pfarrherren von Weikersdorf/Stf. Julius Langbehn in Wien Zur Datierung des Ölbergs im MichaelerDurchhaus in Wien Kardinal PiffI-Bundes präsident Hainisch Aligemeiner Wiener Kirchenbauverein - Wiener Kirchenblatt Zentralstellen katholi scher Vereine in Wien 1920

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