Kardinal Migazzi aus 1781, die Erinnerungsme daille anläßlich der Restaurierung der Turm spitze von St. Stephan 1839-1843 in Silber, die Erinnerungsmedaille an den Eucharistischen Kongreß in Wien 1912, etc. Ahnlich verhält es sich mit der Stiche-Samm lung; sie enthält Stiche und Radierungen von Bischöfen und Päpsten,aber auch Porträts von Leuten, die mit der Kirche von Wien in engem Zusammenhang stehen, wie Dombaumeister Schmidt. Die Typarsammlung wurde vom Dommuseum übernommen und setzt sich aus 35 Typaren von Wiener Bischöfen und Weihbi schöfen zusammen. DAW,Urkundenreihe: Papst Innozenz II. nimmt das Stift Göttweig in seinen Schutz und bestätigt seinen Besitz und seine Rechte; 1139, April 9. Rom. •" DAW,Urkundenreihe,1365, März 16. DAW,Urkundenreihe,1469, Jänner 18. Bischofskandidaten für Linz i. J. 1915 Am 5. März 1915 war der bisherige Bi schof Dr. Rudolf Hittmair gestorben. Es ging nun um die Besetzung des verwai sten Bistums Linz. Nachfolger wurde Theologieprofessor DDr.Johannes Maria Gföllner,ernannt am 16. Juli d. J., konfir miert am 19. August, konsekriert und fei erlich inthronisiert am 18. Oktober 1915. Hiezu nun folgendes interessantes Schreiben: schöpft, sondern gleich Eurer Eminenz unter dasVolk geht,zusprechen weiß und die Werbekraft des heiligsten Sakramen tes schätzt. Linz könnte durch einen Volksbischof gewonnen werden. Ob es wahr ist,was mirein sehr eifrig wirkender Mitbruder gesagt hat, Weihbischof Pflu ger sei allzusehr Bureaukrat, werden Eminenz allein richtig beurteilen können. In vielen Dingen 'wird die Diözese wün schen, daß sich der neue Bischof nicht immer nur von der Schablone leiten läßt. Vor allem bitte ich Eure Eminenzversi chertzu sein,daß wir aufIhrUrteil alle al les Vertrauen setzen. Wenn uns Eure Eminenz Ihren Weihbischof geben, den speziell mein Herr Prälat recht liebens würdiggefunden hat,so wissen wir,daß er unser Vertrauen verdient und wir werden es ihm zuwenden. Die Oberösterreicher sind viel zu kirchlich erzogen,als daß sie einem Bischof unbegründeterweise Miß trauen entgegenbrächten. Verzeihen Eminenz meine vielleicht etwas vorlaute Ehrlichkeit und die mehr als einfacheForm derAntwort!Unendlich freuen wir uns,daß Eminenzzum 4. Mai kommen! Aber ich darf Sr. Gnaden und anderen schon in eigenem Interesse von Eurer Eminenz Brief nichts erwähnen und würde recht sehr bitten, dem H. H Prälaten ein paar Zeilen zu senden, daß Eminenz wirklich kommen werden und kein Hindernis obwaltet. Ehrfurchtsvoll küßt Euerer Eminenz die Hand Vinzenz Hartl dzt. Stiftsdechant DAW, Bischofsakten, Pfiffl, 1915. Origi nal. Handgeschrieben. St. Florian,22. März 1915 Eure Eminenz! Wie ich es vor Gott weiß,will ich gehor sam aufEuerer EminenzAnfrage Antwort geben: Sämtliche Kandidaten genießen in der Diözese allgemeine Achtung. Als Mann des positiven Vertrauens aber gilt unein geschränkt nur Dr. Zöchbaur.Ihn wür den Welt- und Ordenspriester mit größter Freude als Bischof begrüßen; letzteren erwies er sich als Direktor des Petrinums wiederholt als ehrlich wohlwollend. Er darf als Mann des Vertrauens,K.-E. be zeichnet werden. Mit den übrigen oberösterreichischen Kandidaten würden wir uns mehr oder minder gut abfinden, vom Standpunkt geistiger Regsamkeit und Arbeitskraft, nicht aber so sehr vom Standpunkt per sönlicher Sympathie H. Dr. Lohninger vorziehen. Den Regularen erwies sich m.W. keiner feindlich, Dr. Gföllner zeigte sich stets persönlich freundlich und liebenswürdig. Am wenigsten wohlwol lend dürfte vielleicht Kapitelvikar Scherndl gesinnt sein, der als „Kanzlei mensch" verschrien ist. Jedoch würden wir Ordenspriester kei nen der genannten Herren fürchten. Dies bezüglich der Diözesanpriester. - Hin sichtlich WeihbischofDr.Pfluger habeich nirgends positive Neigung, aber auch nicht Abneigung konstatieren können:Er ist zu wenig bekannt. Ist er nach Eurer Eminenz gewiß maßgeblichstem Urteil ein Mann,wieihn Oberösterreich braucht, so wird er in Kürze aller Vertrauen erwer ben. Wir bitten nur um einen Bischof, der sich nicht in Kanzlei und Sakristei erGegen Wiederberufung Professor Ehrhards nach Wien Eure Eminenz! Ich fühle mich gedrängt, mich in einer auch Sie als Vorsteher des Frintaneums berührenden Fragein strengvertraulicher Weise an Sie zu wenden. Vor ganz kurzer Zeit hat mich Hofrath Dr.Pastor,Direktor des österreichischen Instituts für Ge schichtsforschung in Rom, besucht und mir mitgeteilt, daß neuerdings nachhal tige Versuche (energische Anstrengun gen:durchgestrichen)für die Wiederberu fung des Professors Ehrhard von Straß burg nach Wien gemacht würden und daß mit der Wahrscheinlichkeit des Erfolges dieser Bemühungen gerechnet werden müsse, wenn denselben nicht rechtzeitig entgegengewirkt werde. Ohne der Integrität des Charakters des betreffenden Professors irgendwie nahe treten zu wollen, müßte ich als Oberhirt der WienerErzdiözese die Wiederkehr des Professors Ehrhard sehr beklagen, weil die jetzt, Gott sei Dank, ziemlich üblen und (unleserlich) Differenzen unter dem jungen Klerus von neuem aufleben wür den und weil die sogenannten Reformbe strebungen durch seine Tätigkeit wenn auch nur an einer weltlichen Fakultät der Wiener Universität unter Priestern und sonst gut gesinnten Laien eine nicht unschädliche Förderung erhalten könnten. Die Gefahr der Weiterverbreitung die ser beklagenswerten Strömung von Wien hinaus in die verschiedenen Diözesen der österreichisch-ungarischen Monarchie würde umso größer sein als in dem Ihrer Obhut anvertrauten Institute sich junge Priester aus dem ganzen Reiche(Monar chie: durchgestrichen) befinden, in ju gendlichen Herzen für die sogenannten Reformideen eine gewisse Empfänglich keit haben. Euer Exzellenz würden mich von einem großen Herzenskummer befreien und zur Beruhigung meines Gewissens wesent lich beitragen, wenn Sie in der Lage wä ren,die von mir als Oberhirten der Wiener Erzdiözese vorgebrachten Bedenken bei Sr. Majestät in einer Ihnen geeignet er scheinenden Weise zur Sprache zu brin gen, damit der drohenden Gefahr der Wiederberufung des Professors Ehrhard an die Wiener Universität vorgebeugt werde. DAW, Bischofsakten, Piffl, 1913-1916, handschriftliches Konzept. NS.Siehe Beiträge 1975/4/25-27. Dr. F.L. 37
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