Besondere Vorschriften 1852 1. Warnung vor herumziehenden Perso nen, die sich falschlich kirchliche Wür den oder Aufträge beilegen: 1852. „Lauteines verehrlichen SchreibensSr. Excellenz des Herrn apostolischen Nun tius in Wien,reisen mehrere Personen in Deutschland herum, welche sich kirchli che Titel, Würden und Ehrenzeichen fälschlich beilegen und durch falsche Ur kunden die Menschen zu betrügen su chen. Um solchen schändlichen Betrügereien ein Endezu machen,erklärte der apostoli sche Stuhl,daß Niemand als von ihm ge sendet oder beauftragt anerkannt werden soll,der von denapostolischen Nuntienzu Wien oder München eine Bestätigung oder Empfehlung nicht erhalten hat. Da in der hiesigen Erzdiözese ohnedies die Vorschrift besteht, Keinem der sich nicht vollkommen ausweiset, die Aus übung irgend einer geistlichen Funktion oder einer Sammlung zu gestatten, so werden alle H.H.Seelsorger an diese Vor schrift wiederholt erinnert, um den seit einiger Zeit sich sehr verbreitenden Unfügen entgegen zu wirken. Sollteein verdächtigesIndividuum sich in irgend einer Pfarre aufhalten,so hat der betreffende Hr. Pfarrer sogleich die An zeige an das Konsistorium zu machen." 2. Uber Barttragen 1852. „Sr. k.k. apostol. Majestät haben lt. Er lasses des k.Ministeriums desKultusund Unterricht v.23.September G.Z.9504 mit a.h. Handbillett v. d.M.zu befehlen geru het,daßsowohlbeiden k.k.Hofstaats— als den k.k. Staatsbeamten aller Grade das Tragen der sog. Vollbärte gänzlich abge stellt und in die diefür Beamte beider Ka tegorien bestehenden Adjustierungsvor schriften die Norm aufgenommen werde, daß das Kinn jedenfalls in die Richtung der Mundwinkel vollständig rasiert,dann bezüglich der Schnur- und Backenbärte, daß solche mit Ausschluß jeder Übertrei bung getragen werden dürfen. Von dieser a.h. Anordnung werden die Herren Schuldistriktsaufseher (Das wa ren Dechante, Bezirksvikäre, deren Lei tung geistliche und weltliche Lehrer un terstanden.) mit dem Auftrage verstän digt, bei dem ihnen unterstehenden Leh rerpersonale überdie genaue Vollziehung derselben strenge zu wachen. Ebendort. 3. Um die Waldbäume 1851. Der Herr Stadthalter v. NÖ hat dem f.e.Konsistorium einen Aufruf an die Seelsorger, Schullehrer und Gemeinde vorsteher, samt einer mit besonderer Rücksicht auf das Landvolk und die Schuljugend verfaßten Anleitung zur Pflanzung und Pflege der Waldbäume mit dem Ersuchen übergeben,diesen Aufsatz durch die H.H. Dechante und Schuldi striktsaufseher, sämtlichen Seelsorgern und Schullehrern auf dem Lande zu kommen zu lassen und durch zweck mäßige Aufklärung und Unterricht die gemeinnützige Tendenz dieser Unterlage zu fördern. Die H.H.Dechante wollen daher die für ihre Bezirke bestimmte Anzahl Exem plare in derf.e.Konsistorial-Kanzleiabho len zu lassen. Ebenda 1851, Nr.7 v. 1. September. Verein zur Gründung und Erhaltung der Ersten deutsch österreichischen SchwerhörigenSchuie für Kinder Wien XVIII,Simonyg,2 Wien,den 30.Jänner 1919 Bitte um Spende. Euerer Eminenz! Die ehrerbietigst gefertigte Vereinslei tung bittet Euere Eminenz um gnädige Zuwendung einer Spende zur baldigen Verwirklichung dergeplanten Errichtung einerSchwerhörigen-SchulefürKinderin Wien. In tiefster Ehrerbietung für den Verein Mit Bleistift: 100 K 5. 2. 1919 Ludwig Hartmann Rechnungsrat i. R. Sekretär Cölestin Krupka Realigymnasiumsdirektor DAW,Bischofsakten,Piffl. Handgeschrieben. Soziale Kurse für Kleriker 1925 JHJ Eure Eminenz haben dem Plane des P.FrodI S. J.zuge stimmt,einen sozialen Kurs in den Weih nachtsferien zu halten. Die Alumnatsvorstehung hat erklärt, daß erfahrungsgemäß der Winter für ei nen mehrtägigen Kurs ungünstig sei; darum hat die soziale Priesterrunde sich für einen eintägigen Kurs entschieden, der aber mehrmals gehalten werden soll, um recht vielen Priestern die Teilnahme zu ermöglichen und das noch fehlendeIn teresse zu wecken. In Wien soll dieser Kurs am 25. und 29. Dezember sein und etwa am 30. in Mödling und nach dem 1. Jänneraneinem OrtjenseitsderDonau, doch sind die Versammlungen noch nicht abgeschlossen. Ich bitte Eure Eminenz um Genehmi gung und den oberhirtlichen Segen für diesen Plan. In Ehrfurcht ergebener Johann Leb. 29. November 1925. DAW,Bischofsakten Piffl. Handgeschrieben. Erholungsheim Kirchberg a. Wechsel Direktor Eduard Heini des Gewerbeförderungsinstitutes der n.-ö. Handels- und Gewerbekammer,Mit glied der konstituierenden Nationalver sammlung Deulschösterreichs Wien,5. Juni 1919 Eure Eminenz, Hochwürdigster Herr Kardinal! Möge es dem ergebenst Gefertigten er laubt sein, das nachfolgende Anliegen ei ner ehrsamen Wiener Gewerbegenossen schaftHerrn Kardinalvorzutragen undim Vertrauen auf die bekannte Herzensgüte Eurer Eminenz, besonders gegenüber Kranken und Siechen,um eine wohlwol lende Berücksichtigung desselben zu bit ten: Die Wiener Genossenschaft der Friseu re,(Wien, VI., Mollardgasse 1) besitzt seit 1908 in Kirchberg am Wechsel ein Erho lungsheim für erholungsbedürftige Ge nossenschaftsmitglieder, das sie aus eige nen Mitteln opferwilligst ins Leben rief und das-zu Ehren weiland Kaiser Franz Josefs dessen Namen erhielt. Nach mehrals4Jahren Kriegselendsist es nun erklärlich, daß von den mehr als 3500selbständigen WienerFriseurenauch sehr viele krank und erholungsbedürftig wurden und daß darum das Kirchberger Asyl überfüllt ist. Doch ist mit der dorti gen Herberge allein den Erholungsbe dürftigen noch nicht geholfen,-sie benö tigen vor Allem auch hinreichende Ernäh rung. Da die Genossenschaft aber schon seit geraumer Zeit außerstande ist, diese zu beschaffen,steht das Heim heute leer, obwohl die Zahl der armen Kranken und Siechen auch unter den Friseuren sich täglich mehrt. Die Genossenschaftsvorstehung ist deshalb bestrebt, in der Um gebung von Kirchberg flachliegende, be bauungsfähige Gründe im beiläufigen Ausmaße von 6 Joch zur Selbstversor gung der Kranken und Erholungsbedürf tigen zu kaufen oder zu pachten. Nachdem hiefür Gründe des Erzbis tums Wiens in dieser Gegend in Betracht kommen,wagt es die Vorstehung, durch mich Eure Eminenz ergebenst zu bitten, den Kauf bzw. Pacht solcher Gründe durch ein gütiges Machtwortermöglichen zu wollen. Eine weitere Begründung die ser Bitte möge erlassen sein,da Eminenz, persönlich mit dem Freud' und mit dem Leid des katholischen Volkes innigst verwoben, auch diese Bitte nach der Furchtbarkeit der Zeit beurteilen und würdigen werden. Mögen Eure Eminenz, wenn sich dazu eine Möglichkeit ergibt, die herzlichste Bitte der Wiener Friseure gnädigst erfüllen! Empfangen Eure Eminenz, hochwür digster Herr Kardinal, für eine wohlwol lende Berücksichtigung der Bitte schon jetzt die Versicherung ehrfuhrchtsvollsten Dankes des in aufrichtigster Vereh rung zeichnenden. Euer Eminenz ergebenster Eduard Heini DAW,Bischofsakten,Piffl. Maschingeschrieben. 27
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