Propsteipfarramt Votivkirche Z.381 Titelfest der Kirche (Votivkirche) Wien,7. Mai 1928 Hochwürdigstes erzb. Ordinariat. Das ehrfurchtsvolle Propsteipfarramt bittet um die Genehmigung,daß statt des bisherigen Titelfestes der Kirche,diedem göttlichen Heiland geweihtist,i. e.Tranfiguratio D.N.J.Ch.am 6. August das Fest des heiligsten Herzens Jesu im Juni oder dasneueFestD.N.J.Christi,Regis alsTilelfest bestimmt und gefeiert werde. DasFest Christi Verklärung fallt mitten in die Ferienzeit, es sind immer Schwie rigkeiten mitdem Musikchor und der As sistenz.Die Eingabe wird von den katholi schen Vereinen, den Kirchenvätern und Kooperatoren begrüßt. Das Titelfest könnte ebenso gut das Weihnachts- oder Osterfest sein. Vermerk: Gestattet. DAW.wie oben. Z.169 2. 3.1934. An das hochwürdigste erzbischöfliche Ordinariat. In Beantwortung der werten Zuschrift vom 28.II.d. J.wird mitgeteilt,daß sich in der Pfarre Votivkirche keine Gemeinde bauten befinden und daß neue Gottes dienststätten derzeit weder möglich noch notwendig sind. Dr. Alois Wildenauer Propst DAW,wie oben. Dienstordnung des Organisten an der VK.1937. Singmesse an allen Sonn- und Feierta gen um 7, 9, 10 Uhr(an Feiertagen Hoch amt). Hl. Segen an allen Sonn- und Feier tagen und Vorabend vor Sonn- und Feier tagen um 5 Uhr nachmittags.* Rorate-Messe täglich im Advent um 7 Uhr. . Hl.-Segen am Ferste/des hl.Josef(7Uhr). Gottesdienst an den letzten drei Tagen der Karwoche. Bittmesse am Tage des hl. Markus und an den drei Bitt-Tagen. Hl. Messe am Pfingstsamstag um 7Uhr. Maiandacht täglich im Monat Mai. Segenmesse während der Fronleich namsoktav und nachmittags hl.Segen um 5 Uhr. Segenmesse am Herz-Jesu-Feste. Abendgottesdienst während der HerzJesu-Triduen. Hl. Segen täglich im Monat Oktober. Requiem am Allerseelentag und hl. Se gen. Hl. Messe um 8 Uhr während des Vierzigstündigen Gebetes und hl. Segen. Walter Pach, Organist Wien. I.April 1937 Vidi: Propst Wildenauer. DAW,wie oben. * Anm.;In Wiener Pfarren wiein Wien III, St. Othmar, war jeden Tag um 18 Uhr hL Segen. Dr. F.Loidl Kanonikus Prälat Josef Ritter v. Holzinger (t1875) Dr.Franz Loidl Am 2. Februar 1790 als Sohn eines Schusters in Oberplan (Böhmerwald, Böhmen)geboren,wo auch Adalbert Stif ter 1805 als Webermeistersohn das Licht der Welt erblickte, oblag Holzinger sei nem Gymnasial-und Philosophiestudium in Prag,dasjedoch in die napoleonischen Wirren hineinfiel. „Als am 6.Juni 1809",so berichtet eine Kurzbiographie *),„das Feld von Wagram unter den Schritten österreichischer und französischer Streiter dröhnte,da war es, wo derPrager StudentJosefHolzingerfür seinen gefallenen Kameraden in die Bre sche trat und sechsStundenim heißesten Gefecht durchhielt, bis die Riesen schlacht für den korsischen Feind ent schieden war. Am 1. Mai war er mit dem .Ferdinand'schen Studentenkorps' von Böhmens Hauptstadt ausgezogen, unun terbrochen über Pilsen, Freystadt in Oberösterreich bis Stetten bei Korneu burg marschiert,woihm nach kurzerRast um 5 Uhr des nächsten Tages schon der blutige Schlachtenmorgen aufgegangen war. Nach dem Treffen war er dann ver mißt,galt alstot,und alsseineKameraden nach Prag heimgekommen waren,brach ten sie dieTrauerkunde dem Gutsbesitzer Rigger von Troja bei Prag,wo Holzinger als Student der Philosophie Hofmeister gewesen war,ehe erzu den Waffen gegrif fen hatte. Schon war bei den dortigen Dominikanern eine Seelenmesse für ihn gelesen worden,als am 24. November der .Gefallene' lebendig und gesund bei sei nem Gönner eintrat. Nun wurden die versäumten Studien raschestens nachgeholt,und als sein Ver wandtor, Dechant Karl Holzinger, den Kandidaten Josef, der sich mittlerweile zum Priestertum entschieden hatte, dem Budweiser Bischof Johann Prokop Gra fen Schaffgotsche (1785/1813, erster Bi schof des 1785 errichteten Bistums), erst empfehlen wollte,gab dieser lächelnd zur Antwort:.Den nehme ich augenblicklich auf;konnte er in so kurzer Zeit sechsPrü fungen bestehen, so wird er das übrige auch noch nachtragen können'. Tatsäch lich hatte Holzinger schon 1812 seine(da mals noch) drei Jahrgänge glänzend be standen und wurde, da er noch zu jung war,mitDispensvom gefordeiten kanoni schen Alteram24.Jänner 1813inBudweis zum Priester geweiht".-Es heißt weiter: „Es läßt uns einen tiefen Einblick tun in die traurige soziale Stellung, die damals Lehrer und Priester gleicherweise dulden mußten, wenn wir hören, daß Holzinger auf seiner ersten Kaplanstelle in Reiche nau an der Maltsch mit sage und schreibe 36 Gulden Jährlich entlohnt wurde. Aber vier Jahre focht dies unseren an Entbeh rungen gewöhnten Exsoldaten wenig an. Nur dann erst, als ihm in Stockerau, Nie derösterreich, ein besseres Drauskommen winkte,trat er 1816in die Wiener Erz diözese über. Er kam dann mit 29. März 1817 nach Schrattenthal,wo er ab 21.De zember 1827 als Pfarrer, ab 1829 als De chant und Schuldistriktsaufseher tätig war. Am 21. Dezember 1837 wurde er auf die Pfarre Laa a. d.Thaya kanonisch inve stiert, 1842zum Dechant ernannt, als der er auch durch drei Jahre Gaubitsch ver waltete. Ein volles Menschenalter wirkte Hol zinger hier im nördlichen Niederöster reich auch als Gründer der Pfarrbiblio thek, als Nothelfer angehender Studen ten, denen er unentgeltlich Nachhilfe stunden erteilte, als Nothelfer auch aller seiner Pfarrkinder,die in ihm ihren Vater und die Ärmsten ihren Ernährer verehr ten aufs segensreichste." Auf Vorschlag FürSterzbischofs Milde,
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