der Jahre 1837 und'1838 in Krenismünster'"'. Daß Werner selber ernst in Erwä gung gezogen worden wäre,kann aus den erhaltenen Akten allerdings nicht ent nommen werden. Vielleicht stellte man ihm in Höflichkeit eine rhetorische Frage, als Gangibauer schon fest in die Planung einbozogen war, nachdem der Cultusmi nister selber am 15. März nochmals bei Gruscha interpelliert hatte"'. Man ließ jetzt den Feldbischof und selbst Kardinal Schwarzenberg bei der Meinung, es werde weiter mit Bischof Binder verhandelt. Am 14. März, also ei nen Tag nachdem die Entscheidung in St. Pölten gefallen war,schrieb Gruscha „im Gebetevor meinem Kruzifixe"an Binder, er möge doch,falls eine Berufung von al lerhöchstem Ortefür den Metropolitansitz erfolgen sollte,wie er sehr wahrscheinlich annehmen dürfe,„in Gottes Namen an nehmen". „Sub sigillo" konnte er ihm auch mitteilen, daß Kardinal Schwarzen berg,der also seine Meinung über Binder geändert haben muß"',ihn zu dieser Auf forderunggedrängt habe.Er nahm an,daß ihm Schwarzenberg selber noch schrei ben würde'"'. Tatsächlich schrieb Schwar zenberg vier Tage später an Binder einen Brief, in dem er ihn aufforderte, er solle doch annehmen, wenn ein neuerlicher Ruf an ihn ergehe, oder er solle wenig stens die Angelegenheit dem Apostoli schen Stuhl anheimstellen. Er bemerkte allerdings auch, daß die Zeitungen das Gerücht brächteh, es werde mit einem Rogularabt unterhandelt. Wenn er dazu die Bemerkung machte, er könne sich nicht vorstellen mit welchem, leuchtet daraus hervor, wie gering in Wirklichkeit sein Einfluß gewesen sein mag®".In dieser Zeit wußte aber Binder schon besser, wie die Sache verlaufen würde®'. Er schrieb nun seinerseits an Gruscha,aber auch die ser ließ sich nicht umstimmen, sondern bat am 21. März seinen bischöflichen Freund Binder noch einmal, zum Wohl der Erzdiözese doch anzunehmen®'. Anmerkungen: ' Geboren 9. 7. 1581, Studium in Rom,ICOl Novize in Citeaux, 1604 Profeß von Heiligenkrcuz, 1605 Dr.theol.Perugia,seil 1607 Priester. 1608 Übertritt ins Kloster Rein,bis 1612 Pfarrer in Gratwein bei Graz, 1612 Abt von Wilhcring, 1613 Abt von Kremsmünster, 1623-1630 Hofkammerpräsident,zugleich 1626 Geheimer Rat, 1630 Bischofvon Wien,1631 1.Fürstbischofvon Wien,1637 gleichzeitig Präsident dos Geheimen Rates (Leopold Grill, Grangien der Cisterze Rein nördlich des Semmerings, in: Festschrift Franz Loidl zum 65. Geburtstag II. Wien 1970, 155,AUmann.Ke 11 ner,Profeßbuch dos Stiftes Kremsmünsler, Klagenfurt 1968, 205-207, Be nedikt Pitsch mann,Art. Wolfradt,Anton,in; Lexikon für Theologie und Kirche X.Freiburg ®I965,1216,und Josef Wodka,Kirche in Öster reich, Wien 1949, bes.536-573, Andreas Steinhuber, Geschichte des Kollegium Germanikum - Hungarikum I, Preßburg M906, bes. 246-323,II. Preßburg 1906,375,377 f.,402 f.,538 und 549. - Erika Weinzierl-Fischcr, Die österrei chischen Konkordate von 1855 und 1933, Wien 1960. 254, 'Geboren 11.8.1821,Dr.jur.,1880^1885 Mini ster fürCuItus und Unterricht, gestorben 9, 7. 1898(österreichisches Biographischeä Lexikon 1815-1950, hg. von Leo Santifaller, bearbei tet von Eva Obermayer-Marnach,I, Wien 1957, 153). ® Eintragungzum 25.2.1883:in TagebücherBriefe-Erinnerungen,hg.von Wilhelm Wühr, Heidelberg 1959, 171. ® Original im Ordinariatsarchiv Linz, Bischof-Rudigier-Akten,Schuber 4, sowie im Diözesanarchiv St. Pölten, Nachlaß Binder; Kon zept im Ministerium für Cultus und Unterricht. Pr, 135 (1881); vgl. Edith Saurer, Die politi schen Aspekte der österreichischen Bischofser nennungen 1867-1903, Wien - München 1968, 27 f., und Franz Loidl,Cölestin Joseph Kardi nal Gangibauer, Fürsterzbischof von Wien (1881-1889)(Sonderabdruck aus „Beiträge zur Wiener Diözesangcschichte", März, Mai, Juli, September,November 1964),9. "Geboren 7. 4. 1811 Parthenen, Vorarlberg. 1835 Priester, 1838/39 Hofkaplan in Wien, 1838-1848 Professor zuerst der Kirchenge schichte und des Kirchenrochtes und dann der Moral und Pädagogik in Brixen, 1848 zuerst k. k. Hofkaplan, Spiritualdirektor im Höheren Priesterbildungsinstitut St. Augustin zu Wien, noch im gleichen Jahre Stiftsdechant und Pfar rer in Innichen, 1850 Domkapitular und Seminarregons in Brixen, 1852 Bischof von Linz,ge storben 29. 11, 1884 (Harry Slapnicka, Bi schof Rudigicr,Linz 1961,J(osef] Lenzen we ger, Art. Rudigier. Franz Joseph, in; Lexikon für Theologie und KircheIX,Freiburg- 1964,85. Ferdinand Krackowitzer und Franz Bcrger.BiographischesLexikon des Landesob der Enns,Passau 1931. 270, Hermann Bahr.Rudi gicr, Kempten 1916, Balthasar Scherndl,Der ehrwürdige Diener GottesFranzJosefRudigier, Bischof von Linz, Regensburg* 1915, Cölestin Wolfsgruber.Die k.u.k.Hofburgkapclle und die k. u. k. geistlichen Hofkapläne. Wien 1905. 442, Lambert Guppenberger.Bibliographie des Clerus der Diözese Linz von der Gründung bis zur Gegenwart 1785-1893.Linz 1893, 180 f.. Konrad Meindl, Leben und Wirken des Bi schofs Franz Josef Rudigier von Linz. Linz 1891,'92, und Mathias Hiptmair, Geschichte des Bisthums Linz,Linz 1885, 217-289). '.Original Ordinariatsarchiv Linz. BischofRudigier-Aktcn, Schuber 4. Konzept Ministe rium für Cultus und Unterricht,Pr.223 als Beilage2zu Pr. 162(1881), vgl. Loidl.Gangibauer ® Original Ministerium für Cultus und Unter richt,ad Pr. 135(1881); vgl. Loidl.Gangibauer 9. "' Geboren 30. 6. 1822 Irritz(Südmähren),1850 Dozent für Pädagogik in Wien, 1852 Dr. theol.. 1857-1868Professorfür Moralan der Universität in Wien, 1868-1885 Domkapitular, gleichzeitig seit 1863 Direktor des Alumnats in Wien, seit 1885 Bischof von Linz, geboren 28. 9. 1888 in Linz dFranz] Loidl in: öst. Biogr, Lex., Wien 1975.411 f.. Saurer,Politische Aspekte 248 f., Karl Binder.Art. Müller, Ernst Maria, in; Le xikon für Theologie und Kirche VII, Freiburg* 1962, 672. Wilhelm Kosch, das Katholische Deutschland II Augsburg [nach 1933], 3103, Krakowitzer-Berger, Biographisches Le xikon 213, Bibliographie 135, lOOjähriger Gene ral-Schematismus dos geistlichen PersonalStandes der Diöcosc Linz vom Jahre 1785 bis 1885,hg.von Wolfgang Danncrbauer.I.Linz 1887,4 u.650. II, Linz 1889,389, Hiptmair Bi stum Linz, 289, und Anton Wappler. Ge schichte der Theologischen Facultät der k.u. k. Universität zu Wien.Wien 1884,313,454 u. 486). Geboren 23.6. 1824 in Cucal bei Altrei(Süd tirol). 1851 Priester, 1854 Professor für Pastoral in Trient, 1858 k. k. Hofkaplan und Spiritualdi rektor am Höheren Prieslerbildungsinstitut St. Augustin zu Wien,1862 Domherr in Trient.1864 Dr.theol. h. c. von Wien. 1867 Bischof von Sekkau. gestorben 14. 8. 1893 in Graz(Maximilian Liebmann, Johann Vll. Baptist Zwerger (1867-1893),in: Die Bischöfe von Graz und Sekkau 1218-1968. hg. v. Karl Amon.Graz 1969, 439-446, Cölestin Wolfsgruber, Die k. u. k. Hofburgkapelle und die k.u.k.Geistlichen Hof kapläne, Wien 1905, 483 u. 503, Franz Frh. v. Oer.Fürstbischof Johannes Bap. Zwerger von Seckau, Graz 1897), "Geboren 3. 11.1820 Wien.1843 Priester,1849 Dr.theol., 1852 erster Gesellenvereinspräses in Wien,1863 Professorfür Pastoral an der Univer sität Wien, 1871 Domkapitulai-, 1878 Apostoli scher Feld-Vicar und Titularbischof von Carrhae(bei Edessa),1890Fürsterzbischpfvon Wien, 1891 Kardinal,gestorben 5. 8. 1911 Kranichberg am Semmerfrig(K(arIj'M[arla] Knoll,Art.Gru scha. Anton Joseph: in: Lexikon für Theologie und Kirche IV, Freiburg *1960, 1255, Otto Posch,Anton Josef Gruscha und der österrei chische Katholizismus 1820-1911 flDhil. Diss., Wien 1947, MaschJ, öst. Biogr. Lex. II. Graz 1959. 95. Emerich Bielik, Geschichte der k. u. k. Müitär-Seelsorge und des Apostolischen Feld-Vicariates. Wien 1901, 110 f., und Wapp ler.Theologische Facultät 462). '* Geboren 19. 8. 1822 Laach am Jauerling, 1846 Priestor, 1853 Professor der Kirchenge schichte und des Kirchenrechts in St. Pölten, 1861 Alumnatsdirektor. 1865 Dr. theol. h. c. Wien, 1867 Domkapitular in St. Pölten. 1872 Bi schofvon St.Pölten,gestorben 14. 8. 1893(Josef Wodka.Das Bistum St.Pölten,St.Pölten 1950. 42). "Original Ministerium für Cultus und Unter richt. Beilage 1 zu Pr. 162(1881). Abschrift(ei genhändig).Diözesanarchiv St.Pölten,Nachlaß Binder. '® Anton Ludwig Frind. geboren 1823 Hanspach (Böhmen). 1847 Priester, 1851 Katechet und Lehrer, 1859 Direktor am Gymnasium in Leitmeritz. später Eger, 1869 Domkapitular in Prag, 1877 Bischof von Leitmeritz. berühmt als Kirchenhisloriker. gestorben 28. 10. 1881 in Leitmeritz (öst. Biogr. Lexikon I, Graz 1957, 369). "Original Diözesanarchiv St.Pölten,Nachlaß Binder. Konzept ebd. "Geboren 16. 12. 1816(8?) in der Umgebung von Wien,Sohn eines Schusters. 1841 Priester weihe.1862 Domkapitular. 1871 Domdechanlin Wien. 1876 Generalvikar und Titularbischofvon Alalia (in Phönizien), 1877 Dr. h. c. theol. Wien. 1881 und 1889 Kapitelvikar. 1890 Dompropst und Titularerzbischofvon Selimbria.gestorben 22.8. 1898 Wien(öst. Biogr. Lexikon I. 23). Geboren 26. 7. 1828 Markgrafneusiedl. Bez. Gänserndorf,1853Priester. 1859 Dr.theol. Wien, 1860 Hofkapian und Religionslehrer von Kron prinz Rudolf, 1870 Domkapitular Wien. 1876 Hof- und Burgpfarrcr.Titularabt von Simighio, 1899 Titularbischof von Dioclea(Phrygien),ge storben 13. 5. 1912(öst. Biogr. Lexikon IV.437, und Wolfsgruber. Hofburgkapelle 490. 508, 518-536.605,611.618.621 und 625). Geboren 30. 1. 1818 Hallein, 1839 Eintritt in die Bonediktinerabtei St. Peter. Salzburg. 1843 Priesterweihe, Dr.theol.. Dr.phil.. 1857 Abt von St. Peter, 1876 Fursterzbischof von Salzburg, gestorben 10.4. 1890 Salzburg(öst.Biogr.LexU kon I, 215). *" S. Anm.13. *' Geboren 26. 11. 1834 Genazzano(bei Rom). 1860 Priester, Professor des kanonischen und bürgerlichen Rechtes am Appollinare und der Dogmatik am Römischen Seminar,ab 1864 hin tereinander Uditoro bei den Nuntiaturen in Me xiko und Bayern.1869 Titularerzbischofvon Nicäa. gleichzeitig Apostolischer Delegat in Peru und anderen südamerikanischen Staaten. 1875 Nuntiusin Brüssel.1880in Wien.1887 Kardinal priester. bis er schließlich als Kardinalbischof von Ostia 19.8. 1915 in Rom verstarb (Enciclopedia cattolica XII, Cittä del Vaticano 1954 1026 s). ** Eigenhändig abgezeichneter und geschrie bener Entwurf eines Schreibens von 8. 5. 1881 (Diözesanarchiv St. Pölten. Nachlaß Binder). *•' Jules Lang.Gedenk-Blatt an den II. Sep tember 1881.den Tagder feierlichen Installation Seiner fürstlichen Gnaden des hochwürdigsten Herrn Dr.Coeiestin Gangibauer als Fürst-Erzbischof von Wien, Wien 1881,3f.. und ..österrei chischer Volksfreund"' von 19.2. 1881. *"* Siehe Briefe im Diözesanarchiv Wien.Nach laß Gruscha. "® Geboren 6. 4. 1809 Wien. Bruder des nach maligen öst. Ministerpräsidenten Felix Fürst Schwarzenberg, 1830 Domizellar in Salzburg, 1833 Priesterweihe. Dr. theol., 1835 Fürsterzbi schof von Salzburg. 1842 Kardinal. 1849 Fürst erzbischof von Prag, gestorben 27. 3. 1885 in Wien (K[arl) zu Schwarzenberg. Art. Schwarzenberg, Friedrich, in: Lexikon für Theologie und Kirche IX. 536, und Biographi sches Lexikon des Kaiserthums Österreich, hg. von Constani von Wurzbach,33, Wien 1877 71-78). *" Originalbrief Schwarzenbergs an Gruscha von 22.,2> 1881 (Diözesanarchiv Wien, Nachlaß Gruscha; vgl. Posch,Gruscha 155).
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