Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Drei Bischofs- und vier Priestermasken Aus dem Nachlaß des Dokumentarplastikers Willy Kauer (t 1976 in WienHernals), dessen Atelier sich in der Wei marer Straße 4, gegenüber vom Beetho ven- und Schubert-Grab (im aufgelasse nen Währinger Friedhof) befindet, waren auch unter der reichen Sammlung vor handen:dieLebendmaske KardinalInnitzers sowie die Totenmaske von Kardinal Innitzer und Kardinal Piffl und dazu die Totenmasken von P. Anton Maria Schwartz, Pfarrer Josef Mark von der Namen-Jesu-Pfarre (Wien XII) und zwei vom Kolpingpräses Msgr. Josef Gegen bauer. Sie wurden vom damit betrauten OSTR. Mag. theol. Franz Brenner Erzbischof-Koadjutor Jachym übergeben, von dem dann die vier Priestermasken an die zuständigen Stellen weitergeleitet wur den. Eine Lebend- und eine Totenmaske von Kardinal Innitzer und eine Toten maske von Kardinal Piffl übernahm das Museum der Stadt Wien. NB.Die schön ausgeführteInnitzer-Büste, die eigentlich für die Öffentlichkeit geplant war,steht bei HofratDr.Scholzin Wien III, der sich durch Sammlung der weitestgehenden Zahlung bemüht hat. OSTR.Brenner, Wien III Polnischer Flüchtlingsdank an Kardinal Piffl Eure Eminenz! Bevor ich nach Polen abreise, erlaube ich mir Eurer Eminenzfür das gütige Ent gegenkommen den in Wien weilendenPo len gegenüber und für die freundliche Aufnahme meiner Person herzlichst zu danken. Wie anders wäre es, wenn die Zukunft eine enge Harmonie zwischen Monarchie und meinem Vaterlande gebracht hätte. Leider, das Schicksal hat ein anderes Wort gesprochen. Eines ist aber mein sehnlichster Wunsch,daß Österreich und Polen glücklich aus diesen Wirren her vorgehen. Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir zum kommenden Heiligen Weihnachts fest meine herzlichsten Glückwünsche Eurer Eminenz entgegenzubringen. Möge Eurer Eminenzdas Kindlein Jesu in dieser schweren Zeit,diejetzt über un sere katholische Kirche hereingebrochen ist, beistehen, damit Eure Eminenz das katholische Volk Deutsch-Österreichs durch Kampfzum Siege führen. Indem ich den Heiligen Purpur mJtEhr furcht küsse, verbleibe ich mit der größ ten Hochachtung und Dankbarkeit. Eurer Eminenz ergebenster in Xts Diener t Ladislaus Bandursky(?) 24.Xn.1918 Wien V,Gartengasse 6 DAW,Bischofsakten Piffl, 1919. Original. Vertreibung der Slonsschwestern 1938 N.D.De Sion, Wien 22.Juli 1938. Euer Eminenz! Wohl selten waren unsere Herzen so schwer wie heute, wo wir Abschied neh-,. men müssen vom lieben, schönen Wien; aber trotzdem trachten wir uns zu freuen, daß wir dem lieben Heiland ein großes Opfer bringen dürfen. Segnen Sie dieses Opfer,Eminenz,denn wir wollen, daß es ^zu einem Gebet werde für die Eurer Emi nenz anvertraute Diözese, in der wir so glücklich waren. Sr. Marie Clemencia v. Sion Oberin DAW,Bischofsakten, Innitzer, 18. Orig. Rainer-Buch P. Bruno Spitzls Offener Brief: Sr. Hochwürden Herrn e. b. Rat P.Bruno Spitzl, Pfarrer,Wien XVII,Dombach. Lieber Freund! In einem Atem habe ich Dein Kriegs buch„Die Rainer"(8 ,320 Seiten,Tyrolia, Wien), gelesen. Viele Bilder aus der Hei mat, von lieben Freunden und aus den Schreckenstagen des(I.)Weltkrieges sind mir bei der Lektüre dieses Buches aufge stiegen... Lieber Freund! Ich habe viele Kriegs bücher gelesen,aber wenige,die so erfüllt sind vom priesterlichen Geiste, von Ka meradschaft, von Heimatliebe und von pastoreller und von Menschenkenntnis wie Deines. Ich staune, wie sehr Du Ereignisse des Weltkrieges bis in die kleinsten Einzelhei ten festgehalten hast. Ich freue mich,daß Du so offen und ehrlich Vorteile und Hemmnisse der Heeresseelsorge auf zeigst. Es ist echt priesterhch, wie Du für die Ehre des östlichen und westlichen Kriegsschauplatzes und seine Regenten, für die Ehre der Mannschaft und für die Ehre unseres einstigen, lieben, großen, schönen und gewaltigen Österreich ein trittst. Ich habe nur eine Bitte,...daß unser „Salzburger Ehrenbuch" in allen Ge meinden,in allen Schulen und in allen öf fentlichen Ämtern Salzburgs als Pflicht exemplar angeschafft wird und daß die Lehrerschaft Salzburgs und alle Volks bildungsreferenten den Auftrag erhalten, der jungen Salzburger Generation die Heldengeschichte unserer Heimat aus diesem Deinem Buche, lebendig zu ge stalten. Mitden herzlichsten Brudergrüßen und Landsmanngrüßen Dein Matzinger O könnten wir viele, viele Gnaden erfle hen und so ein wenig von unserer großen Danicesschuld abtragen,ja,Eminenz, wir könnten danken für alle Mühen und Sor gen,die wir,ganz besonders in derletzten Zeit, durch die Schließung unseres Sionshauses verursacht haben. Danken wollen wir aber vor allem für die väterli che Güte, die uns Eminenz immer zuteil werden ließen und die wir nie vergessen werden. Mit der Bitte um den letzten Se gen neigt sich in tiefster Ehrfurcht vor Euer Eminenz NS.: In: Augustinus Nr.4,Beilage zum Hauptblatt Korrespondenzblatt 1938 Nr.3. 43

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