Die Pfarre reichte bis in das Erdberger Mais mit seiner Gärtner-Bevölkerung. Eine Leistungsmilderung geschah durch die Seelsorgestation und Notkirche in Nottendorf. Damals bildeten die Vereine das Bollwerk der Kirche,verlangten aber dem Seelsorgeklerus viel Mühe, Arbeit und Sorgen ab. Jede politische Wahl war auch eine Glaubenskundgebung.Arbeits losigkeit, Revolution, Neubau Öster reichs kennzeichneten die damaligen Schwierigkeiten der Zeit.Unterdem Vor gänger Pfarrer Johann Widl war bereits 1911 eine neue (Kapistran-)Kirche auf dem heutigen Kardinal-Nagl-Platz ge plant, die gesammelten Gelder wurden aber durch die Inflation entwertet(Erd bergerPf.bl.,„DasGespräch"1970/3,S.3). Bis zum Jahre 1922 war nur die 1880 umgegossene Glocke(wurde dann Opfer des II. Weltkrieges) zurückgeblieben. In ihr war wahrscheinlich nach dem Umguß von 1770noch Metallderältesten Glocken von 1656 und 1723 enthalten. Ein Jahr nach seiner Installierung konnte Pfarrer Hofer den Propst der Votivkirche, Adolf Sedlaczek, zur Glockenweihe einladen. Unter Führung des Fleischhauermeisters Franz Dawidowitsch,des Vaters des heu tigen Salzburger Domkapellmeisters,ent stand dasGlockenkomitee.EsgabSamm lungen und Festveranstaltungen und auch zinslose Darlehen von 20.000 bis 500.000 Kronen.Die AlterdbergerFamilien waren Gläubiger. Damit waren die Kosten von 4,208.950 Kronen gedeckt. Die meisten Gläubiger verzichteten sodann zugunsten der neuen Orgel auf die Rückzahlung. Krupp lieferte die Glocke Peter und Paul (mit 347 kg) und die Philipp-Glocke(144 kg). Sie ward nach dem Pfarrer Philipp Hofer benanntund überlebtesogarden II. Weltkrieg(Ebenda 1972/1, S.2u. 7). 1926 erfolgte die dringliche Kirchenre novierung. Das künstlerisch wertvolle Bild der hl. Magdalena in der Magdalenenkapelle und das Immaculatabild auf dem linken Seitenaltar-ursprünglich für das Redemptoristinnenkloster in Stein a. ri. Donau von den Eltern einer Erdberger Schwester gestiftet - ließ Pfarrer Hofer von Dr. Franz Walliser restaurieren. Die längst dringliche Innenrenovierung der Kirche geschah unter Leitung des Dom baumeisters Dr.KarlHoley.Die Bilder an der Decke konnten aber damals noch durch Walliser gerettet werden. Die Scheinarchitektur um das Hochaltarbild mußtejedoch entfernt werden.Es war ein neuer Hochaltar geplant.Vorläufig wurde die Altarnische durch Rankenornamente nach einer Bilderbibel aus 1705 ge schmückt. Seitenaltäre, Tabernakel, vier Engels- und vier Heiligenfiguren wurden gestrichen bzw.vergoldet.Die Fensterim Presbyterium wurden zum Ventilieren eingerichtet. Außerdem Hochaltar plante der Pfarrer ein Herz-Jesu-Bild für den rechten Seitenaltar,eine neue Orgel,eine vierte Glocke und die Außenrenovierung (Philipp-Hofer-Gedenkblatt 1926, S. 5-7). 1928 wurde das Herz-Jesu-Bild aufdem rechten Seitenaltar vom Maler Wilhelm Poosch: Jesus mit drei Menschenalter zu Füßen und mit Erdberg im Hintergrund, geliefert. Das Jahr 1931 brachte die neue elektri sche Orgel(s. Gedenktafel aufdem Chor): nach dreijähriger Geldsammlung und mehr als einjährigem Suchen wurde die Salzburger Firma Dreher und Flamm be auftragt. Ende August wurde begonnen, am 8. Oktober koUaudiert. Die Weihe er folgte am 25. Oktober durch Kardinal Piffl. Eine genaue Beschreibung durch Domorganist Karl Walter gibt auf einem eigenen Flugblatt heute noch Auskunft über das festliche Ereignis. NB.: Sh. mehr noch in: Pfarrchronik, die unter Pfarrer Hofer sehr genau und wie gestochen geschrieben wurde.-Wei ters die Pfarrblätter bis 1938.-Mündliche Auskünfte von OSTR.Brenner. Werke: Die Methodik der Bergpredigt desHerrn.Ein BeitragzurTheorie derKa techesen. Wien 1903, VIII+ 152 S.-Meßund Kommunionbüchlein für jüngere Kinder bes. Erstkommunikanten mit Zeichnungen von Philipp Schumacher. München 1914, 80 S. (Besprechungen dazu: ChristL-pädagogische Blätter 1903, S 55; 1916, S.64.-1914, S.274.) Artikel in den „Christlich-pädagogi schen Blättern":ZurBegriffsbestimmung des analytischen und synthetischen Lehrganges mit bes.RücksichtaufdieKa techese. 1901, S.198 f., 213 f.-Uber Be griffsanalyse und Begriffssynthese im Re ligionsunterricht,1901,319 f.; 1902,258 f.- Uber Begriff u. Verwendbarkeit der In duktion im katechetischen Unterricht, 1901, 356 f.; Die psychologische Methode desMünchenerKatechetenvereines,1902, 108 f.,127 f.,144 f.-Methodische Analyse; Jesus u. die Samariterin am Jakobsbrun nen(Jo 4,7-26),1902,331 f.-Die Methode Christi u. die katechetische Theorie,1903, 232 f.-Katechismusgrundsätze,1919,58 f. - Zur Katechismusfrage in Österreich, 1915,110 f.; 1918,131 f.-Ein Katechismus in zusammenhängenden Katechismus lehrstücken,1917,147 f.; 1918,195 f.; 1919, 5f.-FünfKatechismus-Lehrstücke,1918, 135 f., 178 f.-Apperzeption im Religions unterricht, 1902, 3 f., 17 f.-Die Technik des Memorierens, 1907, 176 f. - Einiges über das Gedächtnis, 1913, 105 f.-Vom Interesse, 1913, 137 f.-Uber Kinderpsy chologie, 1906, 169 f.; 216 f. - Die Erzie hung zur christlichen Freiheit, 1909,2 f.- Zur Geschichte des Wiener Religions lehrplanes für Volks- und Bürgerschulen, 1912,92f.-Der Salzburger u. der Wiener Lehi^lan, 1912, 184 f.- Lektionsplan für das dritte Schuljahr,1913,261 f.-Die Ver anschaulichung der heiligmachenden Gnade (durch das Gleichnis vom Wein stock), 1908, 188 f. - Die Merkmale der Kirche in der Katechese,1917,185 f.-Ka techese: Die Todsünde,ihr Wesen u.ihre Folgen, 1909, 240 f.-Der Religionsunter richtaufdem Lande,1908,12f.-Ubungu. Religionsunterricht, 1914, 11 f. - Zur FVage katechetischer Professuren, 1912, 359f.-BischofJohann MichaelLeonhard als Katechet, 1904,47 f., 89 f.-Katecheti sches aus RuvUles „Zurück zur hl. Kir che", 1910, 303 f.- Die Erstkommunion feier in Pfarren mit nur einem Priester, 1920, 14 f. - Erstkommunionansprache, 1914,107f.-UberdasMeßbüchleinfür die Unterstufe,1913,180 f.-Das neue Wiener Gesangbuch, 1915, 276 f. - In derselben Zeitschrift fachkundige Besprechungen wiez.B.V.E.MildealsPädagogeund sein Verhältnis zu den geistigen Strömungen, 1902, 206 f. usw. Lit.: Personalstand der Wiener Erzdiö zese;WienerDiözesanblatt 1896,144;1900, 204;1905,36;1918,16;1921,29,42;1923,33, 53; 1934,4; 1935, 7; 1936, 29 f.; Christüchpädagogische Blätter 1901—1920; Hans Groer.HundertJahre Knabenseminar der Erzdiözese Wien(1856-1956). HoUabrunn 1956,153. Aus der Chronik der Pfarre Klausen-Leopoldsdorf Leopold Pfannhauser Errichtung eines „Beneflciums auf ewige Zeiten" am Z. September 1765. Reihenfolge der Seelsorger(Pfarrer)und Kooperatoren 1. Gruber Josefvom 6. 10. 1766-1775 1. Kooperator Glaz Josef 1773-1775 2. KesslerFranzAnton 1775-1785,t hier 1. 11. 1785 2. Kooperator Prax Anton 1775-1786 (Administrator) 3. Sullak Kar! Raimund vom 6. 3. 1786-1805 3. Kooperator P. Fidelis Neuwig (OFM)1786-1790 4. Kooperator P. Vitalis Lackner (OFM)1790-1792 5.KooperatorMathias Auer 1792-1793 6.KooperatorP.CorneliusMüUdorfer (Unbeschuhter Karmelit) 1793-1795 7. Kooperator P. Gschettenhofer Sig mund 1795-1796 P. Cornelius MüUdorfer 1796-1829 4. Statzer Franz Anton 1805-1810 P.Corneüus MüUdorfer 5. HeiglJohann 1810-1813 P. Cornelius MüUdorfer 6. Osmanczik Ignaz 1813-1828 P.Cornelius MüUdorfer. hier 11831 Pfarrprovisor Johann Meluch und Anton Winter von 1828-1829 7. Nowotny Anton 1829-1853,tin Velm am 25. 12. 1871 8. Kooperator Albert Audersky 1829-1830 9. Kooperator JosefWenzl 1830 10. Kooperator Josef Nowak 1830-1831 37
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