Pfarrhaus-Durchsuchung durch Gestapo Eine Presse-Stiftung Wien,am 17. März 1940 Euer Eminenz! Am Montag, dem 11. d. M., zur selben Zeit also, da der Reichsminister des Aus wärtigen zu Besuch im Vatikan weilte, wurde in allen Pfarrhäusern der Ostmark eine Hausdurchsuchung durchgeführt, um nach Verzeichnissen und Karteien von Feldpostnummern zu fahnden. Diese Aktion, die sich über das ganze Reichsgebiet erstreckt haben soll, stellt nach unserem Empfinden eine ganz un tragbare Diffamierung des katholischen Klerus vor dem deutschen Volke dar. In einzelnen Fällen wurden Pfarrer wie er klärte Volks- und Staatsfeinde behandelt, ja einer meiner Diözesanpriester wurde gezwungen,das Tabernakel zu öffnen. Ich erachte deshalb einen gemeinsa men Schritt des deutschen Episkopates beim Ministerrat für die Reichsverteidi gung für unerläßlich,um ähnlichen Maß nahmen für alle Zukunft vorzubeugen. Sollten Ew. Eminenz aus irgendwel chen Gründen den gemeinsamen Schritt des gesamten deutschen Episkopates nichtfür angebracht halten,dann würden die österreichischen Bischöfe für ihre Diözesen einen entsprechenden Protest einbringen wollen,zu welcherAbsichtich Ew.EminenzWohlmeinung ergebenst er bitte. Sr.Eminenz Adolf Kardinal Bertram Erzbischofvon Breslau. DAW,Bischofsakten Innitzer, 19, Kopie. Programm für den Empfang desHochw.Msgre.Arnold FranzDiepen aus Hertogenbosch am 28. Mal 1925. Vormittag, 8 Uhr: Empfang am Bahn hof (Westbahnhof) durch den Hochw. Herrn Weihbischof Dr. Pfluger und Alt kanzler Dr.Seipel. Vormittag,10 Uhr:Empfang bei Sr.Ex zellenzdem HerrnBundespräsidenten Dr. Hainisch. Mittag,1 Uhr:Mittagstisch bei Sr.Emi nenz dem Hochw. Herrn Kardinal Dr. G.F.Piffl. Nachmittag, 3 Uhr: Empfang der Mit glieder der öffentlichen Regierung und der Vertreter der Gemeinde Wien. Ansprache Sr. Eminenz des Hochw. Herrn Kardinals. Ansprache Sr. Exzellenz des Herrn Bundespräsidenten Dr. M.Hainisch und Überreichung des höchsten Ordens der Republik Österreich an den Hochw. Msgre. Diepen. Ansprache des Hochw. Herrn Msgre. Diepen. Nachmittag, 4 Uhr: Kinderhuldigung im Garten des fe. Palais. Einzugsmarsch durch die Musikkapelle des kath. Gesellenvereines. Chor des Sängerbundes „Dreizehnlin den". Begrüßung des Hochw. Msgre. Diepen durch 2Kinder, die in Holland waren (1 Knabe, 1 Mädchen), in holländischer Sprache. Holländische Volkshymne. Ansprache des Hochw.Herrn Caritasdi rektors Dr.Tongelen und Vorstellung der Kinder der holländischen Heime. Chor des Sängerbundes „Dreizehnlin den". Dank der österreichischen Kinder und Bitte um den Segen des Hochw. Msgre. Diepen. Defilierung der Kinder und Abzug der selben. Herz-Jesu-BundesMed. Abends,6 Uhr: Besichtigung von Wien und Besuch des Klosters Kaiserstraße. Nachtmahl in demselben. DAW, Bischofsakten, Piffl, 1925. Maschingeschriebener Abzug. Anm.: Siehe: Franz Loidl. Zwei große Nachkriegswohltäter. SA. aus „Beiträge zur Wr.Diözesangeschichte",1968,Juli u. September. Dr. F.L. An den geehrten Vorstand des Piusvereines zur Förderung der katholischen Presse in Österreich in Wien. In meiner Frau: Clara Gräfin zu Stol berg-Stolberg, geb. Gräfin Schaffgotscht, und in meinem Namen erlaubeich mirun ter einem dem geehrten Vereinsvorstande als Widmung für den Piusverein eine 5V2%ige Kriegsanleihe-Obligationen v. J. 1915 im Normalbetrage von einmalhunderttausend Kronen mit Zinsencoupons V. 1. Nov. 1915 und Talon, femer fünf Stück 5V2%ige Kriegsanleihe-Obligatio nen V. J. 1915 zu je eintausend Kronen Nominal-Betrag mit Zinsencoupons v. 1. Juli 1916 und Talons, also zus. Kronen nom.einmalhundertfünftausend zu über geben. Bei dieser Schenkung ist unser Wille und machen wir zur Bedingung,daß die selbe nachstehende Bestimmungen dau ernd beobachtet werden: 1. Der Kapitalbetrag von einmalhun dertfünftausend Kronen soll als dauern des unangreifbares Eigentum dem Pius vereine erhalten bleiben. 2. Die Zinsen haben der jeweiligen lei tenden in Wien erscheinenden katholi schen Tageszeitung als besondere Unter stützung zuzufließen, ohne diesem Or gane beider sonstigen Beteiligung seitens des Piusvereines angerechnet zu werden. Solange die„Reichspost"ihrer Aufgabe als leitendes katholisches deutsches Zen tralorgan in Österreich nach Urteil des Piusvereines und seines hohen kirchli chen Protektors entspricht, soU dieses Blatt in obiger Weise mit den Zinsen be teilt werden. Sollte obgenannte Bedin gung bei der,,Reichspost" nicht mehrzu treffen oder sie zu bestehen aufhören,so hat der Vorstand des Piusvereines im Einvernehmen mit dem hochwürdigsten Oberhirten der Wiener Erzdiözese die Entscheidung zu treffen, welchem Blatte an Stelle der Reichspost die Zinsen als Unterstützung zukommen sollen. 3. Im Falle der Auflösung des Piusver eines steht dem Oberhirten der Wiener Erzdiözese das Recht zu und wird hochderselbe hiermit darum gebeten, das ge widmete Kapital in anderer ähnlicher Weise zur Förderung der katholischen Presse je nach den Zeitverhältnissen zu verwenden und für weitere Zukunft si cherzustellen. 4. Sollte zeitweise nach dem Urteile des Piusvereins-Vorstandes und seines hohen kirchlichen Protektors aus irgendeinem Grunde es als nicht zweckmäßig erschei nen, daß die Zinsen der in Wien erschei nenden leitenden katholischen Tageszei tung zufließen oder durch irgendwelche Verhältnisse diesbezüglich eine Behinde rung obwalten, so sollen während dieser Zeit die Zinsen dem Kapitale zugeschla gen werden und für das so vermehrte Ka pital weiterhin diesub 1,2und3angeführ ten Bestimmungen Geltung haben. 27
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