Messen in der Pfarre statt und zwar die eine im Männerheim (Städt. Versor gungsheim) von den Patres Kamilianer und die zweiteim Brigittaspital-gehalten von der Pfarrgeistlichkeit mittels Bination. Mit der notwendigen Auflösung der Gottesdienststätte im Winarskysaal ist auch unser sehr fragliches Anrecht auf den ganzen Winarskykomplex samt Kino beinahe ganz verschwunden. Das Präsi dium Volkslesehalle hatsich zu verpflich ten, einen gewissen Anteil vom Reinge winn der Pfarre Zwischenbrücken zu kommen zu lassen. Allein die ihr auf ein Jahr gewährte Kinolizenz wurde nicht verlängert. Seite 324 ... und der Magistratresp. Kinolizenzverleihungsstelle sowie Magistrat Liquidie rungsstelle haben nämlich dahingestrebt, einen geldkräftigen Käufer für den Wi narskysaal und Kino und Nebenräumezu bekommen,welche sie auch im Frühjahr 1936(unvollständig)... Und ich trage es gut, daß es dazu gekommen ist und die Pfarre respektive der Verwaltungsaus schuß der Kath.Aktion mitdem Kinosaal nichts mehr zu tun hat. Deo gratias, nichts geschieht von unge fähr, alles kommt von oben her!!! Vorschläge fürs Wiener Kirchenblatt Haus- und Pfarrchronik der Pfarre Kai sermühlen. Seite 174 Jahr 1934 Ende November wurde aufbesonderen Wunsch des Kardinals im Goethehof ein eigener Gottesdienst begonnen,dem spä ter die Gründung einer eigenen katholi schen Frauenorganisation folgte.P.Bern fried versieht die Seelsorge. Seite 175 Dezember 1934 Sonntag,den 2.Dezember1934 wurdein den Räumen des Jugendhortes im Goe thehofeine neue Gottessiedlung eröffnet. Als Seelsorger für den Goethehof wurde P. Bernfried Widmer bestimmt. An allen Sonn- und Feiertagen soll dort die Hl. Messe gefeiert werden. Seite 197 Februar 1937 Dienstag, den 16. Februar hielt die „Frohe Kindheit" die Jahreshauptver sammlungim Jugendhort, Goethehofab. Ein Lichtbildvortrag; „Don Bosco." Am 7. Februar hielt der Männerverein seine Hauptversammlung. Dr.F. L. Wien,23. November 1922 Euer Hochwürden, sehr geehrter Herr Redakteur! Nächsten Sonntag feiert unser liebes Kirchenblatt seinen vierten Geburtstag und darfman da wohldem geistigen Vater dieses den Bedürfnissen unserer Zeit so sehr entsprechenden Blattes aus diesem Anlaß herzlichst Glück wünschen. Be sonders freute es mich, daß Sie dieses Blatt von nun ab in doppelter Stärke er scheinen lassen wollen und wird es damit immer mehrund mehrseiner Aufgabe ge recht werden, vielen ein Führer und Freund zu sein. Nun wird esSiegewiß,Hochwürden,in teressieren zu hören, welche Wünsche in Ihrem Leserkreise bezüglichIhres Blattes laut werden.Da sind einmal die verschie denen Artikel, die in Fortsetzungen er scheinen. Wenn ich mir eine bescheidene Bemerkung erlauben darf, so wäre dies die,daß ich es nichtfürratsam halte,einen so vorzüglichen Artikel, wie jenen z.B. von Dr.Klug oderjenen über die Spring prozession von Echternach in kleinen Ab schnitten dem Leserkreise vorzuführen; die Schönheit des ganzen verliert nicht nur,sondern in vielen Fällen vergißt der Leser während der Woche,was er voracht Tagen gelesen, und damit verliert der Ar tikel seinen Wert. Ich glaube, besonders bei Lesern ausdem einfachen Volke wer den diese Fortsetzungen sehr viel einbü ßen. Jetzt, wo Sie das Blatt in doppelter Stärke herausgeben,ließe sich dies gewiß ganz gut machen; lieber weniger Artikel, diese aber nach Möglichkeit abgeschlos sen. Eine weitere Klage hörteich dieserTage darüber, daß Dinge im Blatte stehen, die nicht ins Kirchenblatt gehören, z.B. Dienstmädchen, Wohnung. Mir persön lich istdies noch nicht aufgefallen,jedoch ich setze es jedenfalls hieher. Nun,Hochwürden,hätte ich eine Anre gung,wärees nicht möglich,auch dieEpi stel nebst dem Evangelium abzudrucken. Ich finde,die meisten Katholiken wissen gar nicht, wie schön unsere Liturgie ist und daß das priesterliche Meßbuch in der deutschen ÜbersetzungfürLaien gearbei tet, das beste Gebetbuch darstellt, wel ches man sich für einen echten Christen denken kann; Was für eine schöne Auf gabe wäre es nun, wenn man diesen Ge danken unter das Volk bringen könnte.In Wahrheit, es würde zur Tat, daß Priester und Volk nichts als eine gemeinsame mächtige Stimme darstellten, die durch die Wolken zum Vater,zum Erlöser und zum Heiligmacher dringt. Dies läßt sich aber natürlich nicht im Handumdrehen erreichen,sondern es bedarfhiezu langer, emsiger seelsorglicher Arbeit.-Also bitte. Hochwürden, denken Sie darüber nach; ein tieferes Eingehen in die Liturgiejedes einzelnen Sonntags unter Anführung von Gebet, Epistel, Evangelium und entspre chender Erklärung dieser Abschnitte. Dann sollte man unser christliches Volk auf die nachmittägige Segenandacht hin weisen.Ich bin überzeugt,der hohe Wert dieser eucharistischen Andacht ist vielen fremd. Nun hätte ich noch ein Anliegen an Sie, Hochwürden.Ich habezwarIhrekostbare Zeit schon ohnedies lange in Anspruch genommen,doch bitte,schenken Sie mir noch die paar Minuten. Unser Wien gleicht der Stadt Paris, wie ich sie vor dem Krieg gesehen. So sagte mir vorkurzem ein Freund,der sämtliche großen Städte unseres alten Europas kennt, doch ich sage, in einem gleicht es ihr noch nicht. Paris hat, wie Prof. Swoboda in einem seiner Werke ausführt,eine Abendmesse an Sonn- und Feiertagen, wir haben diese noch nicht, doch wäre selbe nichtauch bei uns gerade in der Ge genwart ein Gebot der Stunde? Ich möchtezum BeweismeinerAnregungnur daraufhinweisen,daß speziell an Feierta gen alle Fabriksschlote rauchen,fast alle Geschäfte wenigstens bis Mittag geöffnet haben. Es kommt in wenigen Tagen das hoheFestder Unbefleckten,es istdiesein von der Kirche nicht dispensierter Feier tag,wie viele guteKatholiken werden ein fach nicht imstande sein, eine Messe zu hören, geschweige denn zu den Sakra menten zu gehen,weil sie eben entweder um sieben Uhrfrüh schon in derWerkstatt stehen oder aber stundenweitzu ihrer Ar beitsstätte wandern müssen. Natürlich, die Sünde ist ihnen verziehen, aber wer gibt ihnen die nicht erhaltene Gnade,die mit jeder Anhörung einer heiligen Messe verbunden ist, dann nehmen Sie, Hochwürden, die vielen Dienstmädchen, ich sprechejetzt speziell vonjenen,die es ernst nehmen mit ihrer Pflichterfüllung, wie oft ist esdiesen einfach nicht möglich, zur FVühmessezukommen,da sie ebenzu dieser Zeit im Hause gebraucht werden, oder gar diejetzt so viel geplagten Mütter und Frauen. Ich weiß wohl,es wird viele geben, die über meine Anregung lächeln, die sagen, jeder hat die Gelegenheit,in derFrüh dem Gottesdienst beizuwohnen,oder aber,die in der Früh nicht gehen, werden abends auch nicht kommen,oder unsere Priester sind ohnedies schon so viel in Anspruch genommen,jetzt soll man einzelnen auch noch diese Aufgabe aufbürden, dies geht einfach nicht usw. MeineAntwortdaraufmöchteich gleich geben. Als vor wenigen Jahren der große Pius X. die tägliche heilige Kommunion empfohlen,da hat auch mancher Herr im F*riesterrock den Kopf geschüttelt, und heute,ich glaubees behauptenzu können, Tausende gehen heute in unserer Millio nenstadt täglich zum Tisch des Herrn. Dann denke ich mir die Sache auch nicht so,daß injederKircheanSonn-und Feier tagen eine Abendmesse stattfindet, son dern nur in den großen Hauptkirchen, 15
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