Seite 316 1937 Im Fuchsenfeld ersteht durch die rast losen Bemühungen und den vorbildli chen Eifer des Mitbruders Willibald eine „Volksbibliothek",in derenRäumenauch Gelegenheitfürregelmäßigeärztliche und rechtliche Beratungen geschaffen wird. Seite 323 1938 Mit 15. V.ist die offizielle Markwährung eingeführt.-UnserPfarrheim wird besie delt durch die „Frohe Kindheit".3 Jahre hat Mitbruder Willibald „Am Fuchsen feld" den Auflassungsgottesdienst gehal ten,am 8. V.hielt er ihnzum letztenmale. Da H.W.F. (Willibald Fischer) dorthin übersiedelt, ist an die Weiterfuhrung der Gottessiedlung nicht mehr zu denken. Auch allen Mithelfern sei herzlich ge dankt,Fr.Lehrerin Strauß,H.LektorRei ter, Farn. Dorflnger, Mütterverein, Bibelrunde etc.... Gedenkbuch der Pfarre Penzing. Seite 431 Seit mehreren Jahren wollte Pater K. Baudenbacher SJ auch bei uns eine län gere Mission halten. So hielt er im Jahre 1936 eine achttägige Mission in der Got tessiedlung im Penzinger-Hofe. die Mitbrüder von der Heiligenstädter Straße 101 nicht benommen. Pfarrchronik Heiligenstadt, 2. Band; Pfarre St. Michael Seite 2 Am 12. September abends war bei Mayer - Restauration - ein Abschieds abend fürH.Pf.Konrad und Koop.Rudolf Friedrich, der 4 Jahre Seelsorger hier ge wesen und sich durch sein freundliches Wesen und seinen Eifer die Liebe der Be völkerung erworben hatte. Er kam nach Meidling, so daß ich allein bin bei einer Seelenzahl von 12.500 Katholiken. Wohl sind im Heiligenstädter-Hofe (früher Karl-Marx-Hof)4 Priester - Oblaten von der Unbefleckten EmpfängnisMaria-,die hier die Seelsorge übernommen haben und auch Kirche bauen wie Pfarre errich ten wollen. (Pfarrverweser von St. Michael war Chorherr Werner Alois Taschner.) 4. Nov. 1936 Abgrenzung gegen das Gebiet der Pa tres Oblaten. Um endlich in der solange schwebenden Frage der Abgrenzung ge gen die Patres Oblaten Gewißheit zu ha ben,ging ich selbstden Kardinal um Ent scheidung an. Er bestätigte die von uns festgelegten Grenzen(siehe Beilage).Daß es noch einige Schwierigkeiten gibt, die ein einheitliches und großzügiges Vorge hen hindern,ist begreiflich. Doch muß es hier niedergelegt werden,fein haben sich 1939 Schließung der Kapelle im Heiligen städterhof.MitEnde November wurdedie Kapelle im Heiligenstädterhofe, in der die P.Oblaten seit einigen Jahren Gottes dienst gefeiert hatten,geschlossen,da von derGemeindeWien derMietvertrag gelöst worden war. Die P. Oblaten wollen ihre Seelsorgestation aber trotzdem aufrecht erhalten und wollen einen Pater als Ka plan der Pfarre Heiligenstadt den Dienst verrichten lassen. Am 1. Adventsonntag, dem 3.12.,hält dieser,esist der hochw.H. P. Franz Dreschers, zum erstenmale in unserer Kirche Gottesdienst. Wir haben nun an Sonn- und Feiertagen 4 Gottes dienste, und zwar um 7 Uhr,8 Uhr(Stan desgottesdienst, als Betsingmesse), 9.30 Uhr Kindergottesdienst (Betsingmesse) 11 Uhr.Jeder Gottesdienstist mitAnspra che verbunden. P. Franz Dreschers OMI, 2. Kaplan 1. 3. 1940. AufGrund einer Vereinbarung, die der hochw.Hr.Prälatvon Klostemeuburg mit der Finanzkammer der Erzdiözese Wien eingegangenist,wird der biszuderen Auf lösung in der Gottessiedlung Heiligen städterhof tätig gewesene Oblaten-Mis sionspriester P. Franz Dreschers als 2. Kaplan für die Pfarre Heiligenstadt be stellt. Gedenkbuch der Pfarre Zwischenbrükken,Wien 20. Seite 321 Der Kummer und das Mißgeschick um den Winarskysaalund Gottesdienststelle. Die Februarrevolte vom 12./13. Februar 1934 (vide pagina 306-308) brachte für Wien und ganzÖsterreich-Gott sei Dank ganz plötzlich - christlich-katholischen Geistzur Regierung-beim Reinemachen von den sozialdemokratischen Herrschaf ten in Ämtern,Schulen und besonders in den verschiedenen Anstalten (ferneren Vereinslokalen roter Sekretariate)in den größeren roten Gemeindebauten und Häuserreihen wurden alle diese frei für kath.Organisationen.Herr Bürgermeister Schmitz und H. Kardinal Innitzer äußer ten den Wunsch und Willen, daß in den größeren Gemeindebauten und Sälen womöglich Gottesdienststellen errichtet werden. In Zwischenbrücken befindet sich in XX., Stromstraße 76, verlängerte Leystraße, der große sogenannte „WinarskyKinosaal" mit zahlreichen - alles nobel und reich ausgestattete Nebenräume - in welchen sich eine Art Zentralregie rungsstelle der Sozialdemokratie befand. Diesen großen Saal (für 500 Personen) samt Kinoeinrichtung und allen Neben räumen wollten wir für die Pfarre Zwi schenbrücken erwerben (?)-für a) Gottesdienststätte, b) Pfarr- und allgemeine Verwendung(daim ganzen Bezirk kein so großer Saal ist), c) für Caritaszwecke, d) für verschiedene Jugendgruppen, e)den Betrieb Vorführungszweckes sehr gut eingerichteten Kino und f)Schulkino-al les eventuell als Einnahmsquelle für Kir che und Pfarrgemeinde - so unsere Ge danken!!!- In diesem Sinne haben wir vom Verwaltungsausschuß der Kath.Ak tion die Anmeldung sofort gemacht;a)bei der Polizei, b) Magistrat Liquidierungs stelle,c)beim Herrn Bürgermeister,d)eb. Ordinariat. - Der damals entstandene Heimatschutz hat den Saal etc. auch für sich angemeldet - doch zugunsten der Pfarre zurückgezogen. Die Aussichten waren anfangs überall ziemlich gute. Wir haben bald die Gottesdienststätte (am Vormittag)von Ordinariat und Polizei ge nehmigt bekommen-und für den Kino betrieb — (Lizenz) hat das Präsidium der kath. Volkslesehalle(besonders HerrPrä sident Petrus Rumler) hoffnungsvoll zu gesagt. So ging alles langsam vorwärts, aber auch sehr vorsichtig von der Polizei. Ich ließ den beweglichen Altar herstel len (pag. 323)- Magistratsabteilung war behilflich-ließ eine praktische Aufgangs treppe auf die Bühne anfertigen und stellte für die Sakristei die zwei großen Wandkästen(mit Rolltür)zur Verfügung (siehe Kirchenrechnungsinventar vom Jahr 1936),so daß ich am 21, 10.1934 um8 Uhrdie WeihedesAltaresvornehmen und die erste Hl. Messe dort zelebrieren konn te. Nebenbei die weiteren Gottesdienste (Hl. Messen) übernahm H. Hr. Katechet Otto Grassinger-Lizenz für die Volksle sehalle zog sich über November hinaus-; und als die Volkslesehalle mitden Restau rierungsarbeiten in Sälen halbwegs fertig war und das definitive Programm begin nen sollte,fand die Polizei respektive die Liquidierungsstelle sich ein und ver langte zuerst die Zahlung der Schulden der Roten Partei...Das konnte die Volkslesehalle nicht übernehmen und verbot sofortjede weitere Aufführung im Kino.-Gleich beiBeginn des Gottesdien stes im Kinosaale wurden zahlreiche Stimmen laut,das wird sich aufdie Dauer nicht halten; vormittags Gottesdienst und nachmittags weiß Gott wasfür eine Kino vorstellung. Da überdies die roten Bewohner des Winarskyhofes und der Umgebung den Gottesdienst und das Kino boykottierten, machtePräsidentRumlerden Antrag,den Gottesdienst im Saale ganz aufzugeben, damit mehr Leute ins Kino gehen und kein Ärgernis nehmen.DerErsatz mögein der Pfarrkirche in einer Hl. Messe nach der lO-Uhr-Messe eingeführt werden. Da die Besucherzahl im Winarskysaal gewöhnlich etwa 50 bis 70 Personen be trug und diese Besucher sich aus dem Männerheim rekrutierten und ein nahes Männerheim und für Weihnachten eine neue Kapelle in Aussicht stand, ebenso eine Hl. Messe in der neuen Kapelle im noch näheren Brigittaspital. So faßte ich selbstverständlich den har ten Entschluß:Im Jänner 1935 wurde die Gottesdienststätte mit Hl. Messe aufge lassen und wird daherseit2.Februar 1935, angefangen an den gebotenen Sonntagen und Feiertagen, noch eine 6. Hl. Messe (um elf) eingeführt... Überdies fanden' dann seit Neujahr 35/36 noch zwei Hl. 14
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