Kirche und Pfarre Rauchenwarth (Einbegleitung: Mit der Heimatkunde von Rauchenwarth hat sich außer dem Verfasser, Amtsstellenleiter Franz Langwieser, mit dieser Chronik niemand be schäftigt. Schulchronik und Pfairchronik sind sehr dürftig und gehen nur bis 1783 zurück.Geburten,Trauungen und Sterbe fälle sind bis dahin in den Matriken der Mutterpfarre Wienerherberg ab 1656/57 verzeichnet.- Sammlungen von Gegen ständen, die für die Ortsgeschichte von Bedeutung sind,existieren nicht.-Quel len: Aufzeichnungen des Verfassers die ser Chronik,Pfarrgedenkbücher und Ma triken von Rauchenwarth und Wiener herberg, Schulchronik, Schweickhart v. S.Blätter für Landeskunde,Schloßarchiv Schwadorf, Fassion von 1787.- Schrift tum über die Ortsgeschichte liegt nicht vor.Wien-Schwadorf,31. XII. 1944.Franz Langwieser. - Die notwendigen Ergän zungen bis 1948 wurden von Lehrer Franz Mück,Rauchenwarth,vorgenommen. Gliederung: Gemeinde Rauchenwarth S.1-9,DasJahr1848S.9-I0,Gemeindebegebiet(Behandlung aller Häuser und Fa milien) S. 10-26, Dorfobrigkeit S.27-30, Kirche und Pfarre Rauchenwarth S.31-34, Die Bründlkirche S.35-40, Die Schule S.41-44, Die Wasserverhältnisse 45—49, Das Elektrizitätswerk S.50, Das Gasthaus S.51, Denkmäler S.52-53, Kunstwerke S.53, Ubersicht S.54-56. Pfarrarchiv RauchenwarthDazu: DAW, Landpfarren, Rauchen warth 1783-1829, 1830-1899, 1900-1950. Dr. F. L. Während die Kirche in Rauchenwarth nach der Bauart auf ein hohes Alter zu rückblicken kann,geht die Errichtung ei ner eigenen Pfarre nur auf das Jahr 1773 zurück.Biszu diesem Zeitpunkt war Rau chenwarth eine Filiale der Pfarre Wiener herberg. In den ältesten Aufzeichnungen dieser Pfarre wird erwähnt:„Der OrtRau chenwarth ist dem Stifte Dorothea unter tänig und es besteht kein Zweifel,daß die Kirche von der Herrschafterbaut wurde." Im Banntaiding von 1614 wird gesagt,daß bei jedem Todesfall 2 Schilling Pfennig der Kirchezu zahlen und bei Übertretung des erlaubten Trunks beim Totenmahl3fl als Strafe an die Obrigkeitzu leisten sind. Die Kirche ist Maria Magdalena ge weiht. Jeden dritten Sonntag wurde vom Pfarrer von Wienerherberg der Gottes dienst gehalten. Mit Taufen, Hochzeiten und Leichen mußten die Untertanen von Rauchenwarth nach Wienerherberg ge hen, wie auch die Kinder auf die Schule daselbst angewiesen waren. Dies wurde erst anders, als durch die Stiftung von Josef Maria Crettier im Jahre 1773 Rauchenwarth selbständige JosefStummer Johann Kurtz Andre Hintermeyer Josef Hillinger Josef Hürtz Simon Bernhard Johann Lautner Georg Ratigowitsch Georg Frauhofer Lorenz Hillinger Jakob Artner Thomas Riegler Andre Zäh Josef Gromer Anton Fuchs Mathias Hiebl Peter Bauer Michael König Kaspar Jült Martin Renner Johann Falland Mathias Bernhard Pfarre wurde. Die Stiftungsbeträge wur den in Obligationen der „kais.-königl. Kupfer-, Quecksilber- und BergwerksZahlungs-Haupt-Cassa" angelegt u.zw. 13.425 fl für den Benefiziaten, 7.540 fl für die Armen von Rauchen warth, 450 fl für die Erhaltung des Pfarr hofes, 3.000 fl für den Schulmeister. Der vom „Regulierten Chorherrnstift Sanct Augustin zu S.Dorothea"am 20.8. 1773 aufgestellte Revers mit der Ge meinde Rauchenwarth, nach welchem sich die Untertanen unter dem RichterJo sef Pachmayer verpflichteten, alles, was sie bisher an den Pfarrer und den Schul meister von Wienerherberg geleistet ha ben,weiterhin an den Pfarrer und an den Schulmeister von Rauchenwarth zu lei sten (siehe „Schule Rauchenwarth"!), trägt die Namen von 44 Nachbarn,die zu den ältesten gehören und hier festgehal ten werden sollen: Simon Weighofer Michael Setzer Josef Kolberer Samuel Obenrieder Sebastian Hürtz Josef Mayer Jakob Schauschütz Georg Kolberer Josef Füller Georg Bartl Josef Buchberger JosefBauer Josef Vienner Mathias Hintermayer Franz Berner Johann Buchberger Michael Tryschütz JosefLukowitsch Josef Liebel Josef Riegler Philipp Pflug JosefSögner Aus dem Testament Crettiers ist er sichtlich,daß erauchein Bild„Maria Zell" und 2000 fl zur Errichtung einer Kapelle und eines Altars stiftete, Universalerbe war Johann Bapt.Wundsam,bürgerlicher Handelsmann in Wien. Aufdas Patronatsrechtwurde vom Hof agentenPeter Crettier und dessenSchwe ster, einer verwitweten de Pauli verzich tet, dieses Recht vom Religionsfonds übernommen und vom Kreisamt Trais kirchen der Verwalter von Ebergassing, Wenzel Josef Hähnlzum Vogt ernannt. Als erster Pfarrer wurde am 17. 6. 1774 JosefKoblitz installiert.Da dieInteressen der 1801 auf Hofkammer-Obligationen umgeschriebenen Stiftungspapiere am 16. 3. 1811 auf die Hälfte herabgesetzt wurden (Geldsturz), hat der Nachfolger des ersten Pfarrers von Rauchenwarth, Ignaz Dreisch, resigniert. Um wieder ei nen Pfarrer zu bekommen, erklärte sich nach einer kreisamtlichen Kommission die Gemeinde Rauchenwarth am 17. 1. 1812 bereit, jährlich 15 Eimer Most, 20 Metzen Kom,400 Stück Eier zu verabfol gen,das Holz gratis zu hacken und zuzu führen und noch andere acht Fuhren un entgeltlich zu leisten, außerdem 64 Paar junge Hühner und 64 Pfund Butter oder Rindsschmalz. Schließlich sollten 2 Joch Acker für den Pfarrer neu gerissen wer den oder statt dessen 200 fl gegeben wer den. Ortsrichter war damals Sebastian Falland. Durch die Geldentwertung wardas Stif tungskapital auf 537 fl W. W. gesunken. 1824 erklärten die Untertanen unter dem Richter Franz Buchberger, sie könnten die versprochenen 200fl nichtaufbringen und verlangen eine Herabsetzung.Ihr An suchen wurde abgewiesen. Am 10. 5. 1852 hatte die Gemeinde ver sucht, die Leistung des Giebigkeiten ab zuschütteln,jedoch ohne Erfolg. 1921 er hob sich ein langwieriger und hartnäckig geführter Prozeß der Gemeinde gegen Pfarrer Karl Myslik. Bis 1885 erhielt der Pfarrer die Giebig keiten in natura. Seit dieser Zeit wurde über Wunsch des Pfarrers ein bestimmter Geldpreis dem Marktpreis entsprechend, als Ablösung dem Pfarrer abgeführt. An fang des Jahres 1880 ging infolge des Auf tretens der Reblaus der Weinbau zurück und hörte seit dem Jahre 1902 gänzlich auf. Pfarrer Myslik bezog von 1914 bis
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