Er ist der Berater der Kath. Wehrkreispfarrer XVII und XVIII in allen Fragen der ehem. österreichischen Militärseel sorge. Nach kurzer Kommandierung als Divi sionspfarrer zur 331. Infanteriedivision, wird Allmer mitVerfügung desOKHvom 12. 1. 1942 als dienstaufsichtsführender Kriegspfarrer zum Wehrmachtsbefehls haber Ukraine versetzt. Am 20. 5. 1942 übt er die gleiche Funk tion beim Oberbefehlshaber West in St. Germain aus.Seine Aufgabe bestand dar in, die Feldseelsorge in den besetzten Westgebieten zu organisieren und die zahlreichen Frontlehrgänge für Kriegs pfarrer zu leiten. Mit großem Takt und Feingefühl hat er es verstanden,die seel sorglichen Belange im Bereich OB-West zu wahren, wie Generalfeldmarschall von Rundstedt es zum Ausdruck brachte. Im August 1944 berichtet Allmer über eine Häufung von schmerzhaften Angina-Pectoris-Anfällen, doch wird seinem Ersuchen um einen Kuraufenthalt im Herzbad Altheide im Glatzerkessel nicht stattgegeben,dochim Hinblick aufseinen Herzschaden im Oktober 1944 als Kath. WehrkriegspfarrerXInach Hannover ver setzt. Schließlich wurde ihm doch noch ein Kuraufenthalt in Altheide gewährt(24.11. 1944) und bei seinem anschließenden Aufenthalt in Graz mußte er wegen Angina-Pectoris-An£allen in das Reservelaza rett I aufgenommen werden. Nach Beendigung des Genesungsur laubes mußte er auf seiner Fahrt nach Hannover in Wien abermals in das Reser velazarett XXI eingeliefert werden. So hat Prälat AUmer den Zusammenbruchim Mai1945alsPatientim Spital der Barmherzigen Brüder in Wien erlebt und es istihm trotzseines schlechten Gesund heitszustandes gelungen, seine Heimat Stubenberg zu erreichen. Die restliche Zeit seines Lebens ver bringt er nun als „Aushilfskaplan" in sei ner Heimatgemeinde Stubenberg. Eine Einladung,als Hausgeistlicher bei den Barmherzigen Brüdern in Graz tätig zu sein, wo er als Brigadepfarrer in Graz gewohnt hat und bestens bekannt war, lehnt er mit dem Hinweis aufseinen Ge sundheitszustand ab. Ein Unterkommen im Augustinerchorherrnstift Vorau war wegen der kriegsbedingten Zerstörungen zunächstnicht möglich,doch für später in Aussicht genommen. Sein unerwarteter Tod,welcher ihn am 26.5. 1946 nach dem Frühgottesdienst mit Predigtim Kaplanszimmerereilte,wardie Folge eines Angina-Pectoris-Anfalles,den er hier erlitten hatte. Sein Bruder Ferdi nand,der ihn nach dem Gottesdienst be suchen wollte, hat ihn tot aufgefunden. Am 28.5.1946 wurdeerdann in Stuben berg unter großer Anteilnahme der Be völkerung beerdigt Das Requiem hielt sein alter Freund Kanzler Dr. Steiner, die Predigt MilPfarrer Dr. Maurer und den Kondukt führte Militärbischof Dr.Ferdinand Pawlikowski,der am Grab seines treuesten und eng sten Mitarbeiters vieler Jahre im Dienst an der Militärseelsorge Österreichs tief empfundene, herzliche Abschiedsworte sprach. Dr.F.L. Pfarrer Johann Strohschneider(+ 1967) (Ein Vermächtnis) Ein glücklicher Umstand, besser die gute Hand einer verläßlichen Augen- und Ohrenzeugin, spielte mir folgende „Ge danken" dieses edlen Priesters und ech ten Seelsorgerszu,deren besonderer Wert darin liegt,daß sie einige Wochen vor dem Tod auf dem Krankenlager verfaßt,ja ein paar Tage vor dem doch überraschenden Abscheiden fast in Ahnung nochmals re digiert wurden.Im Leid offenbart sich der echte Christ,im tiefsten Leid erscheint er noch geläuterter.Zuerstjedoch einige Da ten aus dem Leben und Wirken der ge nannten Priesterpersönlichkeit. Strohschneider wurde am 20. Februar 1892 zu Obernalb (Dekanat Retz), einer Göttweiger Pfarre,in bäuerlicher Familie geboren, maturierte 1912 als Knabense minarist und Gymnasiast in (Ober-)Hollabrunn, war von 1912 bis 1914 im alten Alumnat am Stephansplatz und nach der Übersiedlungin die Boltzmanngasse 1914 bis 1916 unbeirrter Priesterkandidat und empfing nach damaliger Weiheordnung an den drei aufeinanderfolgenden Sonn tagen die Weihe: am 2. Juli 1916 die Subdiakonats-, am 9. die Diakonats- und am 16. mit 29 Mitdiakonen die Priesterweihe aus der Hand Kardinal Piffls. War erst Kooperator in Untemalb (Dekanat Retz, Göttweiger Pfarre und St. Laurenz ge weiht),ab 1.Februardesfolgenden Jahres 1917 in Auersthal und schon mit 1. Juni auch Lokalprovisor von Neuaigen(Deka nat Großweikersdorf) und schließlich ab 1. Dezember d. J. bereits Kooperator an der St.-Laurenz-Pfarre Alt-Simmering, Wien XI. Er wurde nach dem Tod seines erst 64 Jahre alten Pfarrers Michael Seitz mit 12. September 1929 Lokalprovisor. Erhoffte sich die Nachfolgein dieser Pfar re, wie es auch viele treue Alt-Simmeringer als Seelsorgekinder erwartet hätten. Nachdem aber diese in alter Zeit von St. Stephan aus betreute Pfarre nach altem Brauch oder fast Gewohnheitsrecht ei nem „Stephaner",dem Domkuraten und ehemaligen Zeremoniär desam 10.Jänner 1929 verstorbenen Generalvikars und Titularerzbischofs Josef Pfluger, Franz Fichtner-der auch um fast sieben Jahre älter war -, in Aussicht gestellt worden war, kompetierte Strohschneider um die Pfarre Sierndorfan der Nordwestbahn(an der March),die er am 1. Mai 1930 auch er hielt, und wo er nun 15 Jahre lang segens reich wirkte. Bald nach Ende des so un glückseligen Zweiten Weltkriegs, am 1. August 1945,übersiedelte er als Pfarrver weserin diePfarre Rodaun und wurde mit 1. April 1946 daselbst als Pfarrer bestätigt. 1949 zum provisorischen Leiter des Stadtdekanates Liesing - Wien XXV - eingesetzt,wurdeer mit6.April 1950 wirk licher Dechant. Mit 31. Oktober 1956 trat er aus Gesundheitsgründen in den dau ernden Ruhestand, nachdem er eine Wo che vorher noch als Excurrendoprovisor die Pfarre Kalksburg zu betreuen hatte und zog in den eben fertig gebauten Pfarrhof in Neu-Simmering ein. As„un ermüdlicher Seelsorger war er stets bereit auszuhelfen,woNotam Mann war.Es war eine Selbstverständlichkeit, täglich vor seiner Messe ungefähr eine Stunde im Beichtstuhl zu sein, und das selbst noch an dem Tag,an dem ihn die Rettung we gen einer plötzlichen Herzattacke ins Franz-Josef-Spital, Wien X,brachte", wo er am 8.Oktober 1967 starb.„Am Fatimatag im Jubeljahr der Erscheinungen U.L. Fr. von Fatima", dem 13. d. M. wurde er aufeigenen Wunsch aufdem At-Simmeringer Friedhofbegraben,in derPfarre,an der sein Herz hing,wo er einst den Kath. Arbeiterinnenverein geleitet, den Kath. Männerverein, den Christlichen Radfah rerverein und die Marianische Kinder kongregation „Königin der Engel" ge gründet und während seiner über drei zehnjährigen Kooperatorentätigkeit all jährlich den dortigen Mariazeller-Wallfahrtsverein zum österreichischen Zen tralheiligtum geführt hatte. Und nun seine testamentartigen Gedanken am Krankenlager: Aus Psalm 87; Herr, Gott meines Heils, am Tage rufe ich zu Dir und auch des Nachts. Zu Dir, Herr, rufe ich lond in der Mor genfrühe schon sucht Dich mein Gebet. August-September 1967 v. Jos. Stroh schneider. Ich glaube,daß es mit meinem Lebenzu Ende geht.Zwar redet noch niemand vom Sterben, aber ich fühle, daß die Kraft schwindet.Sie machen noch immer Blut transfusionen,die mir wenig helfen.Es ist am besten,wennich bei klarenSinnen mit meinem Leben abrechne und mich der Liebe der Dreieinigkeit übergebe. Zuallererst muß ich danken. Mein Le ben ist eine unendlich lange Kette von Wohltaten, die ich sowohl von Gott wie von den Menschen empfangen habe.Got tes Vatergüte gab mir gute Eltern und Ge schwister und ich kann mit BischofSailer sagen: Vater und Mutter, ich bleib ewig
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