Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Bischof Informierte über Bisohofssynode DER ERZBISCHOF VON WIEN Lieber Mitbruder! Wie Sie aus der Presse erfahren haben, bin ich zur Zeit bei der Bischofssynode in Rom. Nach deren Abschluß möchte ich Sie, lieber Mitbruder, wie ich es auch im Jahre 1972 getan habe,über diese für die Weltkirche bedeutende Synode informie ren und gerne diesbezügliche Fragen Ih rerseits beantworten. Rom,20. Oktober 1977 So lade ich Sie freundlich ein, an den geplanten Informationstagen in Ihrem Vikariat teilzunehmen: VIKARIAT UNTER DEM MANHARTSBERG 17. November 1977, 15 Uhr: Seminar HoUabrunn. 21. November 1977, 15 Uhr: Pfarrsaal Mistelbach. Prälat Dr. Ignaz Seipel (-♦-1932) (Dringlicher Hinweis - Notwendige Erinnerung) VIKARIAT UNTER DEM WIENER WALD 24. November 1977, 15 Uhr: St. Bemhard/Wr. Neustadt. 28. November 1977, 15 Uhr: St. Gabriel/Mödling. VIKARIAT WIEN-Stadt 1. Dezember 1977,15 Uhr: Pfarrzentrum Floridsdorf. 5. Dezember 1977,15 Uhr: Wr. Priester seminar. Mit den besten Wünschen für Ihre Ar beit verbleibt mit Segensgruß Ihr + Kardinal König Sinngemäße Bischofsehrung Nicht erst die so üble TV-Ausstrahlung „Staatsoperette" am Mittwoch, dem 30. November 1977, sondern die immer wieder feststellbare Verkennung, Ver zeichnung, ja Diskriminierung des einsti gen „Retters Österreichs" bUdeten den verpflichtenden Anlaß zu folgenden Kurzbemerkungen: ZurWiderlegung, ja Zurückweisung der von echtem Kirchen- und Priesterhaß dik tierten Verleumdung: „Prälat ohne Mil de", aus dem Jahre 1927 sei, aus der neue sten Biographie Klemens von Klemperers: Ignaz Seipel, Staatsmann einer Kri senzeit, Styria, Graz 1976, 382 Seiten, zi tiert, was Bundeskanzler Seipel am 26. Juli 1927 im Nationalrat als dringende Bitte an die sozialdemokratische Opposi tion wirklich aussprach: „. . . Verlangen Sie nichts vom Parlament und von der Regierung, das den Opfern und den Schuldigen an den Unglückstagen ge genüber milde erscheint, aber grausam wäre gegenüber der verwundeten Repu blik. Verlangen Sie nichts, was aus schauen könnte wie ein Freibrief für sol che, die sich empören. . . Es liegt uns nichts ferner, als hart sein zu wollen, aber fest wollen wir sein! Fest sein heißt eben sowenig hart sein, als milde sein schwach sein heißen muß. Aber es muß flir beides Tag und Stimde richtig gewählt sein." (S.217.) Um Seipel vollends gerecht zu werden und zu sein, darf nicht übersehen, ja rnuß im Gegenteil betont werden, daß er stets als echt katholischer Priester und treuer Sohn seiner Kirche dachte, plante, sprach und wirkte und es ihn immer zur seelsorg lichen Ausstrahlung drängte. So war auch das so mißdeutete Wort: Seelensanlerung, zu verstehen. Was Seipel als Priester betrifft, sei erin nernd zur Lektüre empfohlen: Blüml Ru dolf, Prälat Dr. Ignaz Seipel. Ein großes Leben in kleinen Büdern. Klagenfurt 1933; derselbe (Hrsg.), Ignaz Seipel. Mensch, Christ, Priester in seinem Tage buch, Wien 1934; derselbe (Hrsg.): Im Dienste des Wortes. Der Kaplan, Kate chet, Kanzler in seinen Predigten, Exhorten und Ansprachen, Wien-München 1955; Von der sozialen Liebe. Priester worte von Dr. Ignaz Seipel. CSesprochen bei den Monatsversammlungen der „Cari tas Socialis", Wien 1933, Selbstverlag der „Caritas Socialis". -Hier heißt es im Vor wort: „Wer Seipel nicht an den vierten Sonntagen gehört hat, der hat ihn nicht gekannt. . . Wer ihn da gehört hat, der wußte auch, daß dieser große Staatsmann, Arbeiter, Beter und Horcher auf die Stimme Gottes gewesen ist. . ." Aus der moralischen Verpflichtung heraus, daß jeder Stand zu seinen großen und vorbildlichen Angehörigen zu stehen hat und der Kirchenhistoriker dies seinen Mitbrüdern gegenüber vor allem zu lei sten hat, versuchte der Unterzeichnete in der Reihe: Wiener Katholische Akademie. Miscellanea XXIV des Arbeitskreises für Kirchliche Zeit- und Wiener Diözesangeschichte unter dem Titel: Bundeskanzler Prälat Dr. Ignaz Seipel, Priester und Seel sorger (1876-1932), eine Zusammenstel lung von Bezeugungen mehrerer Zeitge nossen (Priester und Laien), wie: Bundes präsident Wilhelm Miklas, Weihbischof Dr. Franz Kamprath, Schriftleiter Prälat Johann Mörzinger, Dr. Rudolf Blüml, (P.) Johann Reisenberger (SJ), Univ.-Prof. Prälat Dr, Ernst Tomek, Univ.-Prof. Msgr. Dr. Karl Binder, Chefredakteur Dr. Fried rich Funder, Rl.-Prof. Stefan Matzinger, Hofrat Dr. Friedrich Rennhofer und der Herausgeber Dr. F. L. Vorangestellt sind Presseurteile aus dem Todesjahr Seipels. Dr. F. L. VIKARIAT UNTER DEM WIENERWALD Wr. Neustadt, 1977-11-15 Liebe Mitbrüder, sehr geehrte Damen und Herren! In letzter Zeit wurde mehrmals bei uns angefragt, wie Priester und Laien im Vi kariat unserem Bischofsvikar Florian Kuntner anläßlich seiner Ernennung zum Weihbischof gratulieren und ein Ge schenk überbringen könnten. Wir möchten nun vorschlagen, Weihbi schof Kuntner Bischofsstab und Bi schofsmütze zu schenken. Es erscheint uns sinnvoll, wenn die Priester die Bi schofsmütze, die Laien den Bischofsstab übergeben. Und so bitten wir Sie als verantwortli chen Mitarbeiter in unserem Vikariat, den für diese Geschenke errichteten Fonds zu unterstützen und mittels beiliegendem Erlagschein eine Spende zu überweisen. Den über die Kosten für die beiden Ge schenke hinausgehenden Betrag werden wir Weihbischof Kuntner zur freien Ver fügung übergeben. Bischofsstab und Bischofsmütze wol len wir ihm offiziell am Samstag, dem 26. November 1977 bei der Bischofsfeier in Wr. Neustadt überreichen. Wir möchten Sie bitten, Ihre Mitarbeiter auf dieses Fest nochmals aufmerksam zu machen und sie einzuladen. (Pfarrer Wilhelm Müller) Priesterratsvertreter (Dkfm. Dr. Johannes Giessrigl) Stellvertretender Vorsitzender des Vikariatsrates PS: Die Priester mögen zur Bischofs feier am 26. 11. 1977 in Talar und Rochett erscheinen.

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