Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

. ; " - ' J , - ' ' . Gebrauchsgegenstände -sowie Bargeld in ansehnlicher Höhe fließen'in die schwergeprüfte Gegend. Er baut die Caritasorganisation neu auf und kaxm bis zum Jahre 1952 für die notleidende Bevölkerung gegen 1,5 Millionen Ton nen Lebensmittel und rund 250.000 Paar Schuhe,auch große Mengen Klei dungsstücke für Fürsorgezwecke aus geben.Viele Kinderfinden durch seine Vermittlertätigkeit im Ausland.den vielleicht lebensrettenden Ferienauf-;, enthalt. Er sorgt für die .Studentenund Schfilerheime,soweit sein Vermö gen reicht.Im Rahmen der Caritas wird die Familienhilfe ins Leben gerufen^ um bei Un^ücksfällen rasch helfen zu können, wird die steirische SOS-Ge-, meinschaft orgaiüsiezt. Es ist, die Fa miliennot nichtbloßzulindem,sondern Vorsorge zu treffen, daß sie gar nicht zum Ausbruch kommt. Er nimmt sich der gegründeten Gefangenen-Fürsorge an.Er hilft beim Bau von Eigenheimen der heimatvertriebenen Familien. Die katholische Aktion wird neu organisiert und auf den Naturständen vereinslos aufgebaut Mit dem katholi schen BOdungswerk und seinem ausge bauten Vortrags- und Schulungswesen können breiteste Schichten des Volkes erfaßt werden. Die Diözesanmusikschule wird errichtet. Viele Kriegsschäden müssen beseitigt werden. Die Stadtpfarrkirche wird wiederhergestellt,ebenso das Chor der Franziskanerkirche, der Bischofhof und der Pfarrhof St Andrä wieder aufgebaut die Kirchen in Donawitz und Knittelfeld erbaut . «Der Gürtel von"Notkirchen,^e iseit 1945 rund um Graz entstanden sind, leuchten als ergreifendes Sinnbild des geistigen Wiederaufbaues aus Schutt und Notin die Zukunft hinein",hieß es in der „Kleinen Zeitung" anläßlich des 25jährigen Bischofsjubiläums von Fer dinand PawlikowskL ^ . Die Stadt Graz verleiht ihm wieder das Ehrenbürgerrecht, das man ihm während des Dritten Reiches entzogen hatte, die theologische Fakultät Graz das Ehrendoktorat Als seine bedeu tendste katholische Veranstaltung nach 1945 kann man den großen steirischen Katholikentag 1950 hervorheben. Im Jahr 1947 erlitt er zwei Schlagan fälle, womit sein Gesundheitszustand ernstlich erschütt^ war. Univ.-Prot DDr. LeoJPietsch wird ihna am 2.Au gust 1948 als Weihbischof zur Hilfe für die große Diözese beigegeben, .'; Im Jahre 1953 nahm sein Wirken mit dem Rücktritt als Diözesanbischof ein überraschendes Ende. In einer Selbst biographie, die er ausdrücklich für die Nachwelt bestimmte,schreibt er unter anderem darüber:„Eine eigene Tragö die führte zum Abschluß meiner Lauf bahn als Diözesanbischot Ausgerech net der Apostolische Nuntius als Ver treter des heüigen Stuhls legte mir durch seinen Uditore Msgr Heim nahe, den heüigen Vater um Enthebung von meinem Amtezu bitten. So\'iel ich auch in der Vergangenheit der Apostolischen Nuntiatur gedient 48 und meine unerschüttliche Treue reichlich bewiesen habe,so wendetsich plötzlich das Blatt der Stimmimg uno. Warum mir nahegelegt worden ist, um die Enthebung zu bitten, ist mir bis heute nicht klar. Ich habe alle meine Pflichten restlos erfüllt, habe alle Visi- - tationsreisen, aUe Funktionen bis zum Schluß genau absolviert." ■■ ^' . Mit der.Enthebimg als .Diözesanbi schof wird er zugleich mit.dem Titel . eines Erzbischofs ausgezeichnet.JSr \ trä^ nun den Titel,dessen Funktionen er nach seinen eigenen Angaben zwei mal hätte übernehmen können, nach -dem iTode Kardinal-Erzbischofs PifH 'Von Wien und nach dem Tode Erzbi- ' schofs Kaltner von Salzburg habe fhtw .Nuntius Sibüia diese Würde angetfa-^ ■- gen. Seine Anhänglichkeit zur Monarchie iind zum alten Kaiserreich, sein legitimistisches Denken, das ihm viel Unver ständnis und manchen Spott einbrach te, kann man daraus ermessen, daß er seine Ernennung zum Erzbischbf von Velebusdo offiziell dem Kaisersohn Dr. Otto Habsburg anzeigt Die Südost-Tagespost faßte sein Wirken mit den Worten zusammen: „Fih:. uns Steirer ist er zum Bischof einer modernen Seelsorge, zum Bischof der Katholischen Organisation gewor den." Für die Mflitärseelsorge Österreichs hat er die Brücke vom Gestern ins Heute einer zeitnahen Seelsorgearbeit unter den Soldaten geschlagen und in 'der Wirkung der Mitverantwortung der Laien Jene Entwicklung eingeleitet welche nach den Beschlüssen des XL ; Vatikanischen Konzils das Leben 'der . ;' Kirche von Morgen sehr wesentlich ' bestimmen und gestalten wird. '' / . vw. ' NS.: Aus Mitteilungen der Militär seelsorge Österreichs, Wien 1977, Heft: - Sonderdruck. ; ' • ' • * . ' ' ' ' • • V; * . , Literaturverzeichnis - 1. Ambn, Kar): - Die Bischöfe von Graz - Seckau 1218 - 1968. In: VeröfTentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Graz, Wien, Köln: Styiia 1969 2. Nachl^ MilProvikar Prälat ' Apton Allmer: DiözesanarchivGraz—Seckaü' ~ 3. Llpnscli. Viktor: Osterreich-Unganis katholische MUitärseelsorge im Weltkrieke. Wien4938 4. Handbuch der kalh. Militärse^'ofge Österreichs: Bundesministeriuro für Landes verteidigung, Militärvikariat 5. Gniber, Franz: Militärprovikar l^lat Anton AUmer. Diplomarbeit 1977. ■- • . - .1 '■ y\z Feiertagsfragen 1939/1940 Pr. ZI. 483/40 Wien, 15. Oktober 1940 An den Herrn. : < . Reichsminister für kirchliche Angele genheiten • . Hanns Kerii ' Berlin W 8, Leipzigerstr. 3 Namens der ostmärkischen Bischöfe bitte ichHerrn Reichsminister, die kirch liche Feier des AUerheüigenfestes (1. No vember), das auch wegen der meist vor ausgenommenen Feier des Totengedächtnistages (2. November) in d er Volks seele wie im Volkstum unserer Gaue glmch stark verwurzelt ist, zu erroöglichen. Nach den für die Ostmark geltenden ' Bestimmungen ist der 1. November Fei ertag. Im Voijahr wiude in einer Verord nung des Reichskommissars für die Wie dervereinigung Österreichs - mit dem Deutschen Reich (GBL f. d. Land Oster reich St. 254, Art 1404) der Feiertagscha rakter des 1. November auch anerkannt^ nur "waren für die lebenswichtigen und kriegswirtschafüichen Betriebe Ausnähmebestimmungen geschaffen wor den. ■ . JDa nach den in einzelnen Gauen ge machten Erfahrungen auch die rein innerkirchliche Feier des Allerheiligenta ges nicht gesichert erscheint, bitte ich um Ihre güüge Intervention beim Herrn Reichsminister des Innern in dem Sinne, daß in^äer östmaxic.äie imgestörte.SL^ch-'*' .liehe iFeier,.^.«. .AUerh^ligenfestes / sonntäglicher Gottesdlensiordnung und Tolengedächtnis am Gottesacker ermög- - "licht werde. Gleichzeitig erbitte ich Ihre Vermittlung, daß der Unterricht an.aßen Schulen der Ostmark, wie im benäclAiarten Bayern, am 1. November 1940 ^f&ßL Für die ostmärkischen Bisdi^e . DAW, Bischofakten, Innitzer, 19, Kopie... Staatliche Bestimmung über L lind 15. November und 8. Dezember 1939!''l>er Reichskommissar für dK Wiederv^im^ . gung Österreichs mit dem Deutschen ' Reich hat verfügt: „AufGrund desß 2jdes . Reichsstatthaltergesetzes vom 31.~Jämier ' 1935 in Verbindung mit § 17, Abt 2 des Ostmarkgesetzes vom 14. April 1939 wird . verordnet: ' - ' " . - S1. Am 1. November 1939, der nach d^ .• für die Ostmark geltenden Bestimmung Feiertag ist, kann imbehindert der bereits bestehendenAusnahmebestiinmuhgrä^ lebenswichtigen imd kriegswirtschaftli chen Betrieben ohne behördliche"Ge nehmigung zu normalenWerktagslöhnen gearbeitet werden. . r i § 2. Die Rechtsvorschriften, nach denent der 15. November und der 8. D^mber als Feiertage zu gelten haben, finden auf den 15. November und 8. Dezember.ikdne Anwendung (GBl. L d. Land Osterreich, St254,Art 1404). , ' . i. . Herausgeber, Verleger und Eigentümen Erzb. Ordinariat, 1010 Wien, Wollzefle 2. — Verantwortlicher SchriiUeiten Prälat -Univ.-Prof. Er. Franz Loidl, 1010 Wien, Wollzeile 2. — Druck und Versendung: Herold Druck, 1080 Wien, Strozzigasse 8.

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