Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Berufe bis auf den heutigen Tag verbin- ^ detIch darfihm hieralsVertreter meiner Jahrgangskollegen,die mitihm 1932zum Priester geweiht wurden, aber auch im Namen derer,die einen wdtlichen Beruf ergriffen haben,herzlich danken. Aber wir wissen alle, daß diese Kpmmunikationsfreudigkeit unseres lieten JosefnichtaufseineKollegenbeschränkt blieb. Auch in der Sedsorge hater seine Talente genützt als Kaplan in Laa a. d. Thaya und seit1936 alsDomvikar beiSt. StephaiL'Wir wissen es:Er-war nichtieinJ Mann vieler Worte,aberer war gutinfor miert durch eifriges Studium und durch' persönliche Kontakte." '\- £rwußteimmeriumwasesgeht,waser: woUte und -was er sollte. Außer diesem':. Blick für das Wesentliche besaß er ein ' treues Gedächtnis bisin letzte Einzdhei- - ten. Daskam ihm besonders als geistli cher Sekretär des Seelsorge- und Pasto ralamtes zugute. AlsDr.der Theologie-verätand er nicht nur in den Büchern,sondern auchin den ■ Herzen der Menschenzulesen. Mit Wis- . sen imd Güte ausgerüstet, war er uner müdlich auf dem Weg,um den Schwe stern in den Klöstern und Krankenhäu sern, den Christkönigsdieneriimen,den Frauen der Dompfarre als Beichtvater, oder Gruppenleiter ein gutes Wortzu sa gen.Seine besondere Sorge galtden Ein samen, den Kranken und Sterbenden; Woche für Woche besuchte er sie,bis ein Herzinfarkt im Jahre 1961 dieser Tätig keit eine schmerzliche Grenze zog. Da mals standen die Mitbrüder an der Cur vor derFrage:Wer wird seine Arbeitwei terfuhren? Heute-stehen wir vor•einer ähnlichen Situation. DerstilleMöns,hatauchnochim Spital, in seiner Todeskrankheit gearbeitet Er arbeitete mit Bienenfleiß an der ,JPfarr- . blattkorrespondenz" für die Wiener Di özese und darüberhinausfüralleösterrei chischen Diözesen. Er redigierte die.,41turgiscben Anweisungen" und war Dlözesandirektor des.Eronunen Vermnes vom Hinscheiden des hL Josef." Hinter diesen und denanderenungezähltenAuf gaben stand das Bemühen,durch Infor mation und Kommunikation in selbstlo ser Weise zu dienen und anderen zu nüt zen. Wie sagt der hL Paulus?:„Jeder hat seine Gnadengabe von Gott erhalten,der eine so,der andere anders,aberjederhat ' sie zum Nutzen des Ganzen." Helfen,wo. er konnte,das warseinElementOftister unbemerkt beim Mittag- oder Abendes sen spurlos verschwunden: Irgend je mand brauchte eine telephonische oder persönliche Auskunft Möns. Vele chovsky war immer bereitzu helfen. Mit diesen kurzen Hinweisen konnten wir freilich nur die äußere Hülle seines Wesens schilderzL Der Kern seiner Persönlichkeit war erfülltvoneinemintensiven Gebetsleben. Der stille, schweigsame Möns, war ein ManndesGebetes.SeinUmgang mitGott war die Ursache für seine Strahlkraft, für seine Lauterkeit und Güte. Sein Schweigen war wie ein Gericht über Oberflächlichkeit und Lieblosigkeit Er war das, was in der Priesterweihe ver langt wird:„Der Priester soll durch den Ernst seines Lebens einwirken auf die Mitmenschen und allen leuchten,die im Hause sind." Und Josef war ein gelasse nerfroherMensch,dem dieLiebeausden Augenschaute.Nichtskonnteihn verwir ren.Denn,„dieLiebeglaubtalles,hofftal-- les,erträgtalles."Einen Menschen,derin der Liebe Gottes verwurzdt und veran kertist,kann ün Letzten nichts erscdiüttem.„Ora etlabora!"war das Geheimnis . 'seines Wesens, „bete und imbeite'l^'WS^- sein Leben,sokonnten wuf es s^ehT y. LiebertoterFreund!; . '"Da dich nun der Hohepriesterheimge-' • '" •" • r* '•• - ■ ■- ■ . 1 : •. ■ '}■ : 7—. - - ■?«., ' •' ■ • r- •'7^ ^ *■ • V .• --I ii > -,rMaria-PötscK Eine Richtigstellung und Ergänzung Anläßlich einer Studienfahrt im Sep tember 1977 durch dasUngamland erfüUte sich endlich für den Unterzeichneten ein Traum, dieUrsprungs- undHeimatkirche des von den Wienern im Stephansdom ausgestellten und vielverehrten Gnaden bildes Maria-Pötsch besuchen zu können und kennenzulernen.. Genau-vor vier Jahrzehnten wurde wissenschaftlich Be zug genommen, da bei der feierlichen Übertragung und Verehrung in Wien ab 7. Juli 1697 auch der damals berühmteste und populärste Prediger P. Abraham a ' Sancta Clara mitwirkte. Beim Besuch konnte auch in Erfahrung gebracht wer den, daß es richtig heißen muß: MarlaP6cs (was von den 'Wienern vielleicht durch das Strichirin in den Buchstaben ö verballhornt wurde). An der Kirchentüre der heute noch von Zehntausenden besuchten Wallfahrtskir che steht folgende Legende zu lesen, die ins Deutsche übertragen etwa so lautet: An der Stelle der jetzigen Basilika von Maria-Pöcs stand einmal eine kleine Holzkirche der Christen des griechischbyzwtinischen (= griechisch-katholi schen) RHus. Im Jahre 1675 wurde die Ikonostase der Jungfräulichen Gottes- ^ mutter für diese Holzkirche gemalt Gemäß der amtlichen kirchlichen Un tersuchung, die auch durch Eid vonvirien Augenzeugen bekräftigt wurde, hat die ses Büd vom 4.11. bis 8.12.1696 Tränen vergossen. ' r . ; Leopold L, österreichischer Kaiser und König von Ungarn, ließ das Gnadenbüd rufen hat ist es würdig und recht dem Herrn für alle Gnaden zu danken, die er -dir und durch dich uns gegeben hat Dir a'ber wollte dieser Nachruf danken „für alles und für alle". Lieber toter Freund, Möns. Dr. JosefVdechovsky! Dü' warst ein Mensch, den man gemhaben k'oimte. Du warst einFreund, der Liauterkeit und Güte strahlte. Du warst einPriester,-stets bereit andern zu helfen.—Der • Herr sclunke dir die ewige Freude! ; ij".' (Nach dein vomAutor bereitwilligst zurVer-• . Wendung überlassenen ' Manuskript) Dazu:. Wiener Kirchenzdtung,'23. Oktober 1977, S. 7.' nach Wien bringen, das sich heute noch imWiener Stephansdom befindet Dieses Büd ist das erste weinende Gnadenbüd von Maria-Pöcs. Man hat von diesem Gnadenbild mehrere Kopien gemacht. - Einevon ihnenwurde nachkteria-Pöcs, in . die frühere Holzkirche, zurückgebracht Aii^l., 2. und 5. August 1715 hat dieses Büd (Kopie) geweint Nach der kirchli-. eben Untersuchung wurde dieses Büd (Kopie) das zweite weindende Gnaden büd von Maria-Pöcs. Die jetzige Steinkirche wurde 1731 bis 1756 gebaut Bischof Emmariuel Olsavszky, der den Bauvollendet und eingeweiht hat, ruht in der Krypta der Gnadenkirche. Das letzte, dritte Weinen geschah im Dezember 1905 - es dauerte 19 Tage lang. Es wurde durch die beglaubigte Unter schrift und Eid von 75 Zeugen bekräftigt Der Gnadenaltar wurde L J. 1944 fertig. Das Gnadenbüd wurde L J. 1945 auf dem jetzigen Platz aufgesteüt Die Gnadenkirche wurde von Papst Pius Xn. auf den Rang einer Basilika (basUica minor) erhoben. DurchVermitÜimgderweinendriiGQt- . tesgebärerin — aufgrund amtlicher Be glaubigungen — geschahen jahrhunderte lang außerordenüiche Vorkommnisse, Heüuiigen und Gebetserhönmgen. „O weinende Jungfrau, o liebe Gottesgebärerin, denke an mich bri Jesus jetzt und in der Stunde meines Todes. Amen." Anm.: Siehe dazu: Ernst Tomek: .JUrchenge-' schichte Österreichs", 3. Tedl, IVrolia 1959, S. 76 (mit weiterer Liieratur), 126, 464; derselbe: „Spaziergänge durch Alt-Wien". L Bändchen, Graz und Wien 1927, S. 7 bis 10; Franz Loidl: ■ „Menschen im Barock",Wien 1938, S. 27 lüs 29. Dr. Franz Loidl Plan für die 77. Marlahllfer-Wallfahrt des St. Ruprecht-Marlazefler-Verelnes nach Ma riazell, vom 25. bis 28. Jüii 1933. 24. Juli: Einlritungspredigt bei St Ru precht (Wien D: „Wir wollen durch unsere 'Wallfahrt im heiligen Jahre ganz zu Chri stus kommen" (Kirchendirektor Fried) 25. Juli: Eröffiiungsworte in der Kirche Mariahüf (Wien "VI): „Im Namen Jesu ziiehen wir zum Gnadenorte der Mutter Got^ tes" (Kirchendirektor Fried). Predigt in 44

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=