Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

außzahlt vor diese Wochen 1 II. 30 kr.; von der großen stola, was diese Wochen außkohmen, die hälfte, 45 kr. Die reiß Unkosten 45 kr., wie er begert.; zus. 3 fl. u. habe ihm durch meinen Kirchenvatter das gelt ge schickt. Er hat aber das gelt nicht annehmen wollen, sondern hat dem Kirchenvatter das gelt auß denHänden geschlagen. — Nachmittag, nach dem er sich Rdo. sau- vohl gesoffen beim H. Pfr. zu Aichenbrunn kam er heimb abents u. fangt an mit mir zu expostulieren ich hätte ihme nit tractieret als einen edlman: idi sey ein schurk, ein hunts, ein flegl, hurenson u. was dergleichen Injuri wortt mer waren. Ich habe es ihme auch nit gesparrt(?) Dieser Injuri worttstreit hadt so lang gewehrt, biß wirr einander in die haar geraten u. haben ein ander vor dem Pfarrhoff, in innerem hoff beim haar herumb gezogen, so lang, biß uns die hundt von ein ander gebracht. Zu einem warzeichen schicke ich dem H. Vettern ein stuck von meinem rock, aber haben einander nit geschlagen. Ecce mi Domine Generose, wie es mir mit denen Schwaben geht! Das ist schon der andere schwäbische Caplan hier, es hats einer so gut gemacht einer als der ander. Ich scheme mich nur der ergernuß dieser heillosen hudtler! , Ich will dem befehl des Vbl. Consist. gerne nach kommen, aber H. Vetter, ich bin schon alt u. müht, ich möchte einmahl einen verwegnen schelm bekohmen, der entlich mein meister würde oder wenn er sich an mir nit rechen kunte das hauß u. dorff anzinten! Dahero bitte ich, dem H. Offizial bona data occasione mir zu helfen, damit ich von der Haltung des Caplans absolviert möchte werden. Denn erstlich habe ich vorn Caplan kein stuben in meinen Pfarrhöfl, anderts kann ich gar leicht mein Pfärl allein versehen, drittens haben meine Vorfahrer nie Caplän gehalten. Ich trage sorg, der H. Vetter möchte einmahl eine zeitung hören, das mir widerfahren sei von denen Caplän, wahrlich der Herr nit mer remedieren könnte. Denn es gibt verwegene Priester. Das andere wirt der bringer dieses briefs mündlich außrichten". 5. Ohne Datum u. Ort. Pfr. Farkaß bittet das Passauer Konsist. um Entlassung von der Betreuung der Pfr. M. Rückverm. des Konsist. Wien, den 22. Jän ner 1687, dem Grafen Sinzendorff sei zu bedeuten, daß er einen anderen Geistlichen auf M. präs. wolle. Fasz. 280/3. M. von Niederleis aus pastorisiert. 1. Ohne Datum u. Ort. Matthäus Oswaldt, Pfr. v. Niederleis meldet dem Passauer Konsist., daß jüngst zu M.„nachent von Niederleis der Pfarrhof abgebrunnen, auch sonsten daß Pfarell also beschaffen sei, daß sich daselbst kein Priester erhalten mag". Er bittet daher, weil er diesem „Pfarrell neben der seinen ohne Klag vorgestanden", daß er es noch auf drei Jahr ad ministrieren dürfe; weiters, daß ehestens der abge brannte Pfarrhof wieder aufgebaut werde. — Rück verm. Bewilligung des Konsist. Wien, 28. Aug. 1643. 2. 1652 Sept. 12. Wien. Die N. ö. Regierung an den Passauer Offizial Dr. Martin Geiger, daß er „sowohl zur Beförderung des Gottesdienstes und Ehr Gottes als auch Bekehrung der aldorth sich befindenten Un katholischen" M. wieder mit einem tauglichen Seel sorger besetze. 3. 1652 Okt. 9. Wien. Befehl an den Ffr. v. Nieder leis, die ihm prov. modo anvertraute Pfarre M. wieder um^ bis auf Widerruf fleißig zu betreuen, nadidem er sie ohne Einwilligung des Ordinarius verlassen habe. 4. 1655(?). Passauer Offizialat erhält von seinem Beauftragten nach dessen Vorsprache beim Patron, der Pfr. M. wegen der pfarrl. Einkünfte einen Bericht und erfährt, daß diese derzeit der Pfarre entzogen seien. 5. Gleicher Bericht darüber an die n. ö. Regierung. Kopie. 6. 1669. Pfar. P. Krauß v. Niederleis meldet dem Konsist., daß der Patron Rudolf Graf v. Sinzendorff u. Ernstbrunn die Entlohnung für Gottesdienst und Sakramentenspendung verweigert und bittet daher, einen anderen mit der seelsorgl. Betreuung der „Mi chelstettischen Pfarrkinder" zu betrauen. Rückverm. des Konsist. Der Dechant v. Böhmischkrut möge be richten, welchem Pfarrer die Seelsorge in M. aufge tragen werden solle. Wien, 27. Okt. 1669. Mappe 280/4. M. von Asparn a. d. Zaya aus versehen. 1. 1656 August 11. Wien. Anfrage des Konsist. an den Pfr. v. Oberleis, von woher derzeit M. seelsorg lich betreut worden, und dessen Befehl, „daß er sich mit (?) H. Vicary in Ernstbrunn ohne Verschub nach besagtem Michelstetten verfüge, sich dessen fleißig erkhundige und einen wahren Bericht heran erstatte". Kopie. 2. 1660. Lat. petition des Quardians u. Pfr. Fr. Pancratius v. Asparn an das Konsist. 3. 1669. Februar 3. Asparn. Sdireiben des Quar-' dians u. Pfr. v. Asparn Fr. Eustachius Weyrlehner an Dechant Crone(?) betreffend die Resignation auf M. 4. 1669 März 4. Dechant Petrus Altwies(?) an das Konsist. wegen obgenannten Falles. Rückverm. Wird vom Konsist. zum Bericht veranlaßt, was für pfarrl. Einkünfte in M. vorhanden seien, was davon entzo gen sei und wer dies unternommen habe, und Rat zu erteilen, wie und von wo die Pfr. M. seelsorglich ver sorgt werden möge. Wien. 8. März 1669. 5. 1669 März 27. Poystorff. An den Dechant v. Hohenrupperstorff: „Wür haben zwahr dessen Rela tion wegen der von denen Patribus Minoritis zur (?) gethanen resignation der Pfarr M. nit mehrerem vernomben; weilen aber darbey nicht einkhombt, waß für pfarrliche reditus der zeit bey ermelter Pfarr M. sich befinden u. waß darvon entzogen worden. Item wer solche pfarrl. guetter anjetzo innehabe u. genieße, wie auch auf waß weiß u. von waß für einem nechst herumbgelegenen orth auß mehrgedachte Pfarr mit der Cura animarum am fueglichsten versehen werden möge. Deß ist in Ihr fürstl. Gnaden nahmen. Unser gnädigster befelch an Eb., daß sie dißer sachen halber umbständig inquirieren u. den befundt in einem u. anderen mit ehisten außführlich ad officium berich ten." 6. 1669. Theodor Graf v. Sinzendorff an das Kon sist.: Weil die beiden Pfr. Michelstetten u. Megerstorff noch vakant, bei diesen schweren Zeiten von den be nachbarten Pfarren kein Kaplan zu bekommen, die umliegenden Pfarren meist kaiserl. Pfarren sind etc., beide Gemeinden ihn ,,wegen der ermangelnden See!- sorg täglich mit sehr beweglichen lamentationen überlauffen. habe er sich den armen Leuten zur Conso- .•il

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