BEILAGE ZUM BeiträgezurWiener Diözesangeschichte NNIENER DIOZESNM BLMT 18. Jahrgang, Nr.5 Wien,am 1. Oktober 1977 Kurat Ludwig Donin (1810-1876) Ergänzende Würdigung Aus der großen Zahl der wertvollen Priester, die dem nö. Waldviertel ent stammen, soll ein Mann besonders her vorgehoben werden, der zwar in keine hohe Stellung vorrückte,der aber durch die gewaltige Arbeit, die er als Katechet, Seelsorger und Schriftsteller leistete, verdient, dem Andenken der Nachwelt, erhaltenzu bleiben,Ludwig Donin,Kurat an der Metropolitankirchezu St.Stephan in Wien. Donin wurdeam 23.Jänner 1810 als das älteste von neun Kindern im Taxenbachtal bei Kautzen,wo sein VatereinePapier fabrik betrieb, geboren. Frühzeitig er kannten seine Eltern seine Begabung und ließen ihn zunächst Privatunterricht er teilen. Später besuchte der das Schotten gymnasium in Wien und studierte dann Philosophie. Nach dem Tode seiner Mut ter(1828)stand sein Entschluß fest: Prie ster werden. Er trat in das Priesterseminar in Wien ein. 1833 zum Priester ge weiht, wirkte er in Perchtoldsdorf, Ma riabrunn und schließlich bei St.Stephan als Levit,dann als Kurat,wo er ein über aus segensvolles Wirken entfaltete. 1838 begann Donin seine schriftstelleri sche Tätigkeit,dieim Laufe der Jahre ei nen großen Umfang annahm.So schrieb erinsgesamt über300Bücher und Schrif ten,darunter aszetische Betrachtungsbü cher,mehrere Gebetbücher,auch infran zösischer Sprache, dogmatische, polemi sche, historische Schriften(über das Le ben der Heiligen), Missionsberichte, hi storisch-politische Broschüren, Jugend zeitschriften, Lehrbücher, Lesebücher u. v.a. Gleichzeitig setzte eine intensive Hilfstätigkeitfür arme Studenten ein,der er bis zu seinem Tode treu blieb. Das Re volutionsjahr zeigte ihn als todesmutigen Priester, der, die Drohungen der Auf ständischen nicht fürchtend, regelmäßig seine Predigt hielt und es für eine Gnade ansah,bei Erfüllung seiner Pflichtaufder Kanzel erschossen zu werden. Als 1849 die Gremialschule ins Leben trat, wurde ihm, dem vielbeschäftigten und erfolgreichen Katecheten,der Unter richt an dieser Schule übertragen. Donin war viel auf Reisen (Berlin, Hamburg, Venetien, Lombardei und Ti rol). In Wien füllte seine Seelsorgetätig keit, namentlich Katechese,Besprechun gen mit Arbeitern, Künstlern und Bitt stellern den ganzen Tag und die Abend stunden aus. Anerbieten mehrerer Mit glieder des kaiserlichen Hauses, ihm zu einer höheren Stelle zu verhelfen,lehnte er ebenso ab wie bei einem späteren Auf enthalt in Rom jede Auszeichnung. Er sagte selbst später hierüber:„Es ist mein Triumph,daß ich durch den Verkehr mit höchsten Persönlichkeiten zu keiner Würde und zu keinem einträglichen Po sten gelangte." Als im Herbst 1854 die Cholera aus brach, wurde er, der selbst einen Anfall der Seuche zu bestehen hatte, seinen Schülern und Kindern Führer und Stüt ze. Durch ihn wurde 1856 die von den Redemptoristenvätem nach Wien gebrachte Maiandachtin der Stephanskirche einge führt,wobeierdie notwendigen Anschaf fungen aus eigener Tasche bestritt. Donins intensive Tätigkeit im Unter richt und in der Seelsorge wie seine um fassenden Studien und seine schriftstelle rischen Arbeiten,die er bald nur mehrin den Nachtstunden ausführen konnte, führten schließlich im Sommer 1857 zu einem Erschöpfungszustand,derihmjede geistige Arbeit unmöglich machte. Der Erholungsurlaub führte ihn diesmal nach Frankreich, wo er das Trappistenkloster Oelenberg bei Straßburg besuchte. Sein 25jähriges Priesterjubiläum er hielt dadurch besondere Weihe,daß er in echt christlicher Nächstenliebe den ge samten Betrag, den er als Professor der Handelsschuleseitihrer Gründung erhal ten hatte, zu Stiftungen für Witwen der Professoren dieser Schule verwendete. 1862 kaufte Donin das Haus auf der Sei lerstätte, in dem vor Jahren der hl. Cle mens Maria Hofbauer lebte, und be stimmte es für Werke der christlichen Nächstenliebe. Nach den blutigen Schlachten des Jahres 1859 war Donin unablässig bemüht,den in den Notspitä lern untergebrachten Kranken und Lei dendenTrostund Hilfezu bringen.Wieim Jahre 1859 nahm er sich auch nach dem unglückseligen Krieg im Sommer 1866 Inhalt: Kurat Ludwig (1810-1876). Donin Franz Elfried Wimmer. Weltbekannter Botaniker (1881-1961). Um die Existenz der christ lichen Presse in Wien 1922. Eine St. Johann VianneyKirche in Wien 1937? Volksbund der Katholiken Österreichs(1924). Frauenkirche Baden 1827 - Orgelweihe Pfingsten 1977. Anregungen und Vor schläge zur Abhilfe der Kirchen- und Priesternot in Wien im Jahre 1924 (Fort setzung und Schluß). Franz Heckenast - ein Soldatenmärtyrer. Zum 100. Geburtstag des Militärbischofs Dr. Ferdi nand Pawlikowskl.
RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=