Österreich, genauer auf dem Wiener Diözesangebiet, aufgezeigt. Da sich der Unterzei<±nete mit soldien Flüchtlin gen — freilich erst 1945/1950 — seelsorglich-caritativ — allerdings aus eigener Initiative befaßte, glaubte er auf dieses auch für die Diözesangeschichte nicht un interessante und dazugehörige Arbeitsgebiet hinweisen zu sollen und zu können**). Dr.Franz Loidl K.k. Innenministerium (Abschrift)***). Wien,am 13. April 1918. Z. ZI. 16 378 Flüchtlingsseelsorge in Niederösterreich, generelle Regelung der Remunerationen. An die k.k. Statthalterei in WIEN. In Durchführung der mit dem h.o. Erlasse v. 29. Mai 1917, ZI. 25515, in Aussicht gestellten generel len Regelung der Flüchtlingsseelsorge in den Sammel niederlassungen findet das Ministerium des Innern be züglich der nö. Flüchtlingslager Nachstehendes anzu ordnen: 1.) Flüchtlingslager Bruck an der Leitha Von den mit dem h.o. Erlasse vom 16. März 1916, ZI. 8310, für dieses Lager bestellten drei Seelsorger ist nach der mit dem h.o. Erlasse v. 22. August 1916, ZI. 34109, erfolgten Enthebung des Kuraten Cyrill Vuga noch Dechant Anton Berlot und Kooperator Franz Cernigo.i im Lager tätig. Die dem Dechant Anton Berlot, welchem fixe monatliche Bezüge von 118 K{ronen) 20 h(eller) zukommen, mit dem zitierten Erlasse ge währte Remuneration von 150 K im Monate ist unver ändert weiterauszuzahlen. Für die von ihm im Auftrage des Fürsterzbischofs von Görz in der Zeit v. 13. b's 23. Dezember 1915 unternommene Pastorierungsfahrten in mehrere Bezirke Böhmens ist ihm als Ersatz für die mit K 154.40 bezifferten Reisekosten und Entschä digung für seine Mühewaltung eine einmaliee Remu neration von 300 K (dreihundert Kronen) flüssig zu machen. Dem Kooperator aus Tolmein Franz Cernigo.i, welchem laut Erlasses der Statthalterei in Triest v. 9. Mai 1917, ZI. X—1101/1 ex 1916 die seinerzeit ange wiesene Kongruaergänzung iährlicher 618.38 K mit Ende Oktober 1916 eingestellt wurde und der zugleidi angewiesen wurde, den von ihm für die Monate No vember 1916 bis Ende Mai 1917 behobenen Kongruaergänzungsübergenuss im Gesamtnettobetrage von 357.87 K zu ersetzen, wird v. 1. Juni 1917 angefangen an Stelle der ihm mit dem h.o. Erlasse v. 16. Mä»-7. 1916. ZI. 8310 gewährten monatlichen Remuneration von 80 K eine solche von 160 K (hundertsechzig Kronen) bewilligt. In diese sind jedoch die ihm mit dem h.o. Erlasse v. 26. Juni 1916. ZI. 29470 als Katecheten am Volksschulkurse des Lagers zuerkannte monatliche Remuneration von 40 K und die ihm laut des d.a. Be richtes v. 13. März 1918, Fr. ZI. 283/5 ab 23. Februar 1. J. bewilligten Remunerationsvorschüsse einzurechnen. Es wird ihm daher pro prätorito nur die Differenz zwischen dem Betrage von 160 K und der Summe der von ihm bezogenen Remunerationen, in Hinkunft — unter Einstellung der Remuneration von 40 K — für die Seelsorge und die Katechese monatlich 160 K aus zuzahlen sein. Weiters wird die k.k. Statthalterei ermächtigt, den dem Seelsorger Cernigoj zum Ersätze vorgeschrie benen Betrag von 357.87 K, falls er ihn der Statthalte rei in Triest noch nicht eingesendet haben sollte, dieser Behörde zu überweisen, andernfalls dem genannten Seelsorger zu Lasten des h.o. Kredites zu erfolgen. Die mit 1. September 1916 erfolgte Bestellung des Kaplans aus Prvaöina Alois Mulle (Mulig), der bis zu diesem Zeitpunkte eine Kongrua von monatlich 50 K bezog, zum Seelsorger in obigem Lager unter Zuerkennung einer monatlichen Remuneration von 150 K (ein hundertfünfzig Kronen) wird genehmigend zur Kennt nis genommen. Dem im genannten Lager wohnhaften, mit dem h.o. Erlasse v. 25. April 1917, ZI. 16049/1917 zum Flücht lingsseelsorger für clie politischen Bezirke Bruck a. d. L. und Gänserndorf bestellten Pfarrer aus Prvacina Jo sef Primozic ist mit dem h.o. Erlasse vom 12. März 1918, ZI. 3549 die Heimkehr bewilligt worden. Die dem Kuraten aus Bilje Zyrill Zamar (fixe Be züge 69 K monatlich) für die Versehung der Flücht lingsseelsorge in obigem Lager und mehreren umlie genden Gemeinden mit dem h.o. Erlasse v. 2. Juli 1917, ZI. 32600 zuerkannten monatlichen Remuneration von 160 K ist ihm auch weiterhin unverändert zur Auszahlung zu bringen. Der in der Tabellenübersicht des dortigen Berichtes v. 5. September 1917, Pr. ZI. 3343/10P angeführte Pfarrer Alois Matelic wurde be reits mit dem h.o. Erlasse v. 9. Juni 1917, ZI. 18150 seiner Verwendung als Seelsorger im obigen Lager enthoben und in gleicher Eigenschaft in das Flücht lingslager in Wagna versetzt. Allen Flüchtlingsseelsorgern in diesem Lager ge bührt in Gemässheit des h.o. Erlasses v. 16. März 1916, ZI. 8310 freie Wohnung und Naturalverpflegung. 2.) Flüchtlingslager Gmünd Bezüglich dieses Lagers muß festgestellt werden, daß durch das eigenmächtige Vorgehen der Baracken verwaltung viele von den h.o. bestellten Seelsorgern in diesem Lager nicht mehr in Verwendung stehen, ohne dass hievon die Meldung gemacht worden wäre, andere Geistliche ohne h.o. Vorwissen zu Flüchtlings seelsorgern ernannt wurden und den meisten ohne oder gegen die h.o. Verfügungen durch die Lagerver waltung Geldbezüge und sonstige Vorteile zugewendet wurden. Im einzelnen ist zu bemerken: Der im dortigen Berichte v. 5. September 1917, Pr. ZI. 3343/10P genannte griechisch-katholische Kanlan Michael Beresiuk (seit Kriegsausbruch ohne fixe Bezüge), welcher den Dienst im Lager mit 1. Nc)vember 1916 angetreten hat und bis Ende Mai 1917 eine mo natliche Remuneration von 180 K bezog, wurde von hieraus nicht bestellt, soll jedoch im Lager nicht mehr in Verwendung stehen. Die mit dem h.o. Erlasse v. 17. Juni 1915, ZI. 10965 M.I. zu Flüchtlingsseelsorgern in diesem Lager er nannten griechiscli-katholischen Priester Emil Czarnecki, Wladimir Dub, Eugen Kuszlyk und Nikolaus Melnyczyn sind im obzitierten Berichte nicht ange führt und scheinen das Lager verlassen zu haben, ohne dass hierüber anher eine Meldung gemacht worden wäre. (Fortsetzung folgt) Herausgeber, Verleger und Eigentümer: Erzb. Ordinariat, Wien I, Rotenturmstraße 2. Verantwortlicher Schriftwalter: Archivdirektor Univ.-Prof. Dr. Franz Loidl, Wien I, Rotenturmstraße 2. Druck und Versendung: Mechitharisten-Buchdruckerei. Wien VII, Mechitaristengasse 4. 48
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