dem Seelsorgsklerus Möns. Johann Panholzer, geboren 1842 zu Liinz/Urfahr. Aus dem Franziskanerorden seien genannt: P. Kle mens Kieninger, geboren 1896 zu Bad Ischl, ein belieb ter und wirkungsvoller Volksprediger (t 1942); P. Cyrill Fischer, geboren 1892 zu Schwarzenberg im Mühlkreis, fruchtbarer und mutiger Schriftsteller (t 1945); P. Dr. Bernardin (Anton) Brunauer-Dabernig, geboren 1891 zu Lochen, Generaldirektor des katholischen Schulver eins für Österreich, dann Pfarrer von Eibesthal (t 1973). Aus anderen Orden seien noch ausgewählt: Prälat des Schottenstiftes Amond Oppitz, geb. 1869 zu Eferding (tl947); P. Dr. Josef Rußmann,Oblate des hl. Franz von Sales. geb. 1906 in Mölln,Diözesan-Frauenseelsorger (t 1958); P. Leopold Hochhuber SVD., geboren 1889 zu St. Florian, Schriftsteller (t 1959). Aus dem Jesuiten orden: P. Alois Bogsrucker, geboren 1877 zu Rohrbach im Mühlkreis, Volksmissionär (t 1957); P. Franz Ser. Volbert, geboren 1084 zu Steyr, charismatischer Beicht vater (t 1966). Eben verschied der ehemalige Rektor der Wiener Sängerknaben und Reictor der Burgkapelle, Ehren kanonikus Möns. Dr. Franz Broinger, geboren 1905 zu Linz (t 1974). (Im Stichtag 1893 zählte man in Wien 19 männliche und 21 weibliche, 1972 gar 46 männliche und 65 weib liche geistliche Genossenschaften, in denen eine An zahl Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen wirk ten.) Dazu wäre nodi eine schöne Anzahl von Pfarrern, Kaplänen, Religionslehrern und Religionsprofessoren anzuführen. Derzeit wirken an hervorragenden Posten: RgR. Hochschulprofessor Prälat Dr. phil. Franz Kosch, ge boren 1894 in Steyr, Vorstand der Diözesan-Kommission für Kirchenmusik; KR. P. Josef Zeininger OSFS, geboren 1916 zu Eferding, Leiter des Erzbischöflichen Pastoralamtes, seit 1974 Wiener Bischofsvikar; Möns. Dr. Karl Binder, geboren 1903 zu Linz, Univ.-Prof. für Dogmatik; Domkapitular Dr. Ferdinand Klostermann, geboren 1907 zu Steindorf (aber dann in Linz), Univ.- Prof. für Pastoraltheologie; der Autor Dr. F. L.; KR. Dr, Hermann Kronsteiner, geboren 1914 zu Losenstein, Vorstand an der Abteilung für Kirchenmusik an der Akademie für Musik und darstellende Kunst, u. n, a. 51. Staat und Kirche (Ein Beispiel) 1917 Systemisierung von zwei Beamtenstellen in der Ordinariatskanzlei I/aut Statthalterei-Zuschrift vom 30. März 1917, Z. III-832/4, hat das Ministerium für Kultus und Unter richt mit dem Erlaß vom 16. März 1917, Z. 47769 aus 1913, die neu zu schaffenden Kanzlei-Beamtenstellen eines Kanzleisekretärs und eines Kanzleiadjunkten als im Zwecke des Gesetzes vom 19. Februar 1902, R,G.Bl. Nr. 48, systemisiert, anerkannt.(Ord. Z. 2484/3 ex 1917.) WDBl. 1917, Nr. 8, S. 59 (Nr. XI) vom 25. April. Dr. F. L. 52. Das Wiener Notkirchenbauwerk Eine Zusammenstellung von Msgr. Prälat Dr. Josef Gorbach der in Wien und Umgebung erbauten Not gottesdienststellen: Durch das in Feldkirdi (Vorarlberg) 1928 erstmals erschienene „Zweigroschenblatt", das rasch die Riesen auflage von etwa ^ Million erlebte und später auch in Deutschland Verbreitung fand, gelangte ich in den Be sitz von Geldmitteln, über die ich Verfügungsrecht besaß. Um dieses Geld gut, ja wie ich überzeugt war, auf das Beste anwenden zu können, dachte ich daran, mit diesen Millionen dem großen Übel der Zeit abzu helfen, nämlich der Wiener Kirchennot. Bei meinen öfteren Besuchen in Wien, angeregt durch den edlen und apostolisch tätigen Direktor Moser des Canisiuswerkes, der mich zu Vorträgen eingeladen hatte, erhielt ich Einsicht in die namenlose seelische Not weiter Volkskreise in den Vorstädten und in den Massenbezirken von Wien. Ich erfuhr, daß fünfzig-, sechzig-, ja bis zu siebzigtausend Menschen und dar über, zu einer einzigen Vorstadtpfarre gehörten und daß diese Menschen, weil sie oft sehr weit zu ihrer Pfarrkirche hatten, dem neuzeitlichen, materialisti schen Geist zum Opfer fielen. Was ist also wichtiger,so sagte sich der nüchterne Sohn des mit Kirchen gut ver sorgten Landes vor dem Arlberg, als die Vermehrung der Gottesdienststätten in Wien — und zwar haupt sächlich in den Randbezirken und Arbeiterpfarren? Da mein für die Seelsorge aufgeschlossener Lan desbischof. Dr. Sigismund Waitz, derselben Ansicht war, gab er gern seine Einwilligung zur Durchführung meiner Pläne, mit den Zweigroschenblatt-Geldern im bedrängten Wien Notgottesdienststätten zu errichten. Ja, der selbstlose und außerordentlich seeleneifrige Oberhirte unterließ es nicht, mich anzufeuern und mir die Wege zu ebnen zur Verwirklichung meiner Kirchen baupläne. Ganz besonders war es der genannte Laienapostel Moser, dieser gottgesandte Apostel im Laienstand, mit dem ich bei meinen Besuchen in Wien meine Kirchen baupläne besprach, der mich begeisterte zur raschen Inangriffnahme dieser zweifelsohne gottgewollten und daher aussichtsvollen Tätigkeit. Ehre diesem herrlichen, längst — wie wir mit Recht annehmen dürfen — von Gott verherrlichten Manne, Dank für sein wunderbares Vorbild und für jedes Wort, das er zur Förderung des Kirchenbau werkes gesprochen hat! 1. Die Namen-Jesu-Kirche an der Philiadelphiabrücke. An einem Herbstnachmittag ging ich vom Kloster der Lazaristen in der Kaiserstraße, Wien VII, wo ich damals Unterkunft hatte, auf Suche nach Kirchen plätzen, Ich begab mich in den 10. Bezirk, der als einer der volkreichsten und seelsorglich vemachlässigtsten Gebiete galt, und wandte mich dann über die Wiener bergstraße gegen den 12. Bezirk, wobei ich die Augen nach beiden Straßenseiten prüfend heftete und fast ein Dutzend Notwendigkeiten und Möglichkeiten auf einem Blatt Papier vermerkte, wo ich wegen eines Kirchen bauplatzes anfragen könnte. Selbstverständlich vergaß ich nicht auf das An rufen des zu einem so ernsten und ungemein wichtigen Unternehmens notwendigen Beistandes des Heiligen Geistes. Als letztes Objekt stach mir auf dem mir etwas komisch klingenden „Schedifkaplatz" vor der Phüadelphiabrücke eine stillgelegte Lederfabrik mit Wohnhaus und Gebäuden in die Augen. Ich fragte nach dem Be sitzer. Bald darauf suchte ich einen der Herren, Schnabel mit Namen, in seinem Büro auf, um wegen des käuf lichen Wertes dieses Objektes zu verhandeln. Als Preis nannte der Herr 140.000 S. Damals, anfangs der drei ßiger Jahre, ein schöner Haufen Geld. Mein Mundwerk war mächtig in Anstrengung versetzt und wir einigten uns auf die ähnlich klingende Zahl von 114.000 S. Ich überwies vom „Zweigroschenblatt"-Konto das Geld und pries Gott für das köstliche Objekt. Zugleich dachte ich daran, den an der Straße ste henden Trakt durch Baumeister Buchwieser, den ich schon früher kennengelernt hatte, zu einer recht netten, allerdings bald zu kleinen Kirche ausbauen zu lassen. Es folgten Zeiten, wie sie uns Gott so schön und zu kunftsfroh einem die Schwierigkeiten kaum ahnenden Menschen bereiten konnte! In etwa einem halben Jahr waren wir soweit; In einem Türmchen hingen drei Pfundner-Glocken. Vorne auf dem Hochaltar wurde eine „Silbermonstranz", das erste der drei für Wien in Aus sicht genommenen Wunderwerke, angebracht und ich übersiedelte wie ein glücklicher mit Christus Neuver mählter in das Wohnhaus am Schedifkaplatz. Mit mir zogen noch in den Sommermonaten die aus Vorarlberg mitgebrachten zwei ebenfalls „großstadt hungrigen und seelsorgedurstigen" geistlichen Herren, 45
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