Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Bald waren auch die Bemühungen mit Erfolg ge krönt, wurden doch schon innerhalb einiger Jahre an zahlreichen Pfarren Volkskirchengesangübungen ver anstaltet, wie die Jahrgänge der „Musica Divina" zu berichten wußten. Leider wurde auch diese seit 1913 vorzüglich geleitete und gut ausgestattete Zeitschrift ein Opfer der nationalsozialistischen Unterdrückung. Nun eine Übersicht über Artikel Heumanns in der ge nannten Zeitschrift, die zugleich einen Einblick in seine ersprießlichen und fachkundlichen Arbeiten er möglichen: „Musica Divina", Jahrgänge: 1915 (III. Jg.), Nr. 1, S. 3—6: Krieg und kirchlicher Volksgesang. (Der Arbeitsruf, der ganz besonders in der Wiener Erzdiözese Widerhall gefunden hat, wird zu einer neuen Blüte des Kirchenliedes führen, das nun als Trost und Erhebung dienen wird. Vor allem ver hilft dazu das eben erschienene Gebet- und Gesang buch für die kathol. Jugend ...). 1915, Nr. II, S. 40 f.: Vortrag in der Versammlung des Wr. Katechetenvereins über kirchl. Volksgesang u. die Schule. (Nach der Beantwortung der Fragen, was, wann u. wie solle gesungen werden, wurden als Ergeb nis acht Entschlüsse zur Erwägung angenommen.) 1915, Nr. V, S. 154; Vortrag bei der Priesterkonfe renz in Wiener Neustadt über die Notwendigkeit u. die Art der Mitarbeit an der Verbesserung des Kirchen gesangs in der Erzd. Wien. Der Wechselrede folgten sechs Beschlüsse. 1916, IV. Jg., Nr. I, S. 16f.: Kirchenlieder-Andacht im Wr. Stephansdom am Vorabend des St. Cäcilienfestes. Lieder eingeflochten in die Predigt Heumanns über den Kirchenvolksgesang. 1916, Nr. III, S. 57 f.: Ein Volkskirchengesangtag in Wien unter Vorsitz Heumanns in Maria Treu. 1916, Nr. V, S. 116: Vortrag Heumanns in der Sit zung der phil.-theol. Sektion der österr. Leo-Gesell schaft über das neue Gesangbuch. (Druck in Aussicht genommen.) 1917 (V. Jg.), Nr. I, S. 19.: 2. Volkskirchengesang tag in St. Martin in Klostemeuburg. Vortrag. Detto Nr. II/III, S. 47/49. Kurze Einleitung. 1917, Nr. IV, S. 69: Über die Errichtung der Amts stelle für Kirchenmusik. (Dazu WDBl. Nr. 4, v. 25. 2. 1917.) 1917, Nr. IV, S. 70/72: Die nächsten Aufgaben der Wiener Ordinariatsstelle f. Kirchenmusik. (Gleichzeitig im WDBl. Nr. 6, 37/40.) 1917, Nr. V, S. 109/112: Zur Frage des Kirchen volksgesanges in der Wr,Erzdiözese. 1917, Nr. VII/VIII, S. 148/151. Fortsetzung. 1918 (VI. Jg.), Nr. VII/VIII, S. 153/157: Ein Kalendarium für den Volkskirchengesang.(Grundlage für die Schönheit des kathol. Gottesdienstes ist der Kirchen gesang, daher der Plan des Kirchenjahres. Gesang f. Messe, Segen, Predigt... Also Vorschläge!) NB. M. Heumann: Handbüchlein des Werkes der hl. Kindheit Jesu. Wien 1917. Anmerkungen: ^) 1926—1931. — Rudolf Pacik. Der Kirchengesang in der liturgischen Erneuerung P. Parsch. Ein Beitrag zum Problem des Volksgesanges in der Meßfeier. Theol Diss. 1974, XXXIII -}- 292 S. — ®) Taufbuch d. Pfarre Weikendorf, tom. IX, fol. 78, Rz. 1. — Großeltern: Johann Heumann u. Eleonore geb. Schulz; Andreas Denk, Ganzlehner in Baumgarten, Pfr. Olleredorf, u. Theresia geb. Brandhuber. — Zwei Geschwister: Anna Heumann, *1877; Leopoldine Heu mann, *1878. — ^) Grippel Joh. Geschichte d. f.e. Kna benseminars zu Oberhollabrunn. 1906, S. 117. — ®) 100 Jahre Bundes-Gymnasium Hollabrunn 1865 bis 1965. S. 77. — Waren 15 Maturanten. — ®) Wiener Diözesanblatt 1898, 132; Personalstand 1899, S. 445 f. — '^) RelProf., Wien XVI, bei der Rettung ins Eis eingebroche ner Schüler von Herzschlag getroffen am 18. Dezember 1924, war erst 50 Jahre alt u. 26 Jahre Priester. Nekrologium 1962, S. 139. — ^) F. Loidl. Biographie in: Bei träge z. Wr.Diözgesch. 1963, Nr. 2. Auch SA. — ®) Ebda 1970, Nr. 1. — ^") Dr. Walter Strauß. Carl Rondonell. Von den Agrariern zu den Proletariern. Diplomarbeit f. d. theol. Magisterium. Wien 1975 (maschingeschrieben). — ^^) Personalstand. — WDBl. 1902, 60. — ") Ebda 1907, 84. — ") Ebda 1913, 159. — Ebda 1919, 25. — ^®) Vierklassige Privat-Knabenvollrsschule des_ kathol. Schulvereins Wien I. — ^^) WDBl. 1922, 47. — ^®) Ebda 1931, 88. — Im Nachruf des „Musica Divina" (1931, Jg. XIX, Heft 7/8, S. 73) heißt es; Diens tag, d. 11. August, wurde GR. Pfr. M. H., der Referent für Kirchenmusik des e.b. Ordinariates in Wien, zu Grabe getragen. Für uns ein schwerer Verlust. Der Verstorbene hat als Schriftsteller wie als Lehrer, als Sänger wie als Sängerführer, als pfarrherrlicher Förde rer der Kirchenmusik wie als Berater des Odinariates für die musica sacra Unschätzbares geleistet. Wir ge denken dankbarst seiner Liebe und Treue und bitten Gott um seine baldige Aufnahme in das Reich der ewigen Harmonien. R.I.P. — ^") Ebda 1913, 143. — 20) Ebda 1917, 112. — 2^) Galt als „eigentlicher Vor kämpfer in der Sache des Volkskirchengesangs. F. Loidl in; Beiträge z. Wr. Diözgesch. 1970, Nr. 6 u. 1975. Nr. 2. — 22) Siehe die einzelnen Jahrgänge der MD. — 2.3) WDBl. 1915, 193; 1916, 9 usf. — ^i) Ebda 1917, 28. — 25) Ebda 1917, 6, 37—39. — 2«) Ebda 39 f. — „Inter plurimas" v. 22. Nov. 1903. 38. Zum Tod Kardinal Piffls am 21. April 1952 (Aus der Chronik der Pfarre Altottakring, Wien XVI, von Pfarrer Karl Schwarz) Zu Kardinal Piffls Leutseligkeit und Sozialhaltung „Ein großer Verlust hat uns getroffen. Er ist schier unermeßlich. Was der Oberhirte der Diözese war, sol len andere festhalten. Was er für die Altottakringer war, muß unvergeßlich hier verewigt werden. Nicht weniger als neunmal war er persönlich in unserer Pfarre in den 19 Jahren seiner Hirtenzeit. Das erste Mal bei der Kanzeleinweihung, Ende 1913 oder Anfang 1914. Er sprach von der Kanzel aus be geistert über das Wort Gottes. Das zweite Mal kam er in der Nachkriegszeit von einem Spaziergang von St. Veit (Eb. Schloß) herüber und wollte in seiner Güte dem alten Kanonikus, Pfarrer Pax, das päpstliche Breve bringen, das ihn zum Hausprälaten erhob. Leider traf er nur mich (den Chronikschreiber) im Garten an. Meine Überraschung war ungeheuer über den unerhofften Besuch. Das dritte Mal war er am 8. Dezember 1924 bei der Einweihung der neuen Immakulatastatue am Schluß des Immakulatajubiläums, bei der zugleich die Weihe erneuerung der Marienkinder stattfand. Er sprach in der überfüllten Kirche über die Marienverehrung und Marienkindschaft. Das vierte Mal war es am 25. Oktober 1925 aus Anlaß des zehnjährigen Festes des katholischen Arbei terinnenvereines in der Seitenberggasse 2, wo er die ganze Zeit über blieb, den Lichtbildervortrag und die Musik geduldig über sich ergehen ließ und eine liebe Ansprache über die Bedeutung der Arbeiterinnenver eine hielt. Als ich um seine Teilnahme gebeten und mich dabei entschuldigt hatte, daß der Verein doch sehr klein sei, erklärte er, da gehe ich noch lieber hin, und dies sehr gerne, als zu einem ,Quark', zu dem ich öfters genötigt werde. Dasfünfte Mal war es am 18. Jänner 1926 anläßlich der Einweihung des Theresienaltars und Theresienbildes, wobei der Karmeliter P. Johannes predigte. 34

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