Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

in der ich dies niederschreibe, indem er sie einleitend mit einer Geschichte und Beschreibung unserer herr lichen Alumnatskirche (S. 3—12)*) versah, wozu er erst mühsam aus den zerstreuten Quellen den Stoff zusammentragen mußte. Für den Schmuck des Hoch altares sorgte er für viele Jahre hinaus, indem er den großen Bestand an grünen Blumenstöcken, besonders an Rhododendren, neu anschaffte. Geradezu von pro phetischem Vorausblick in die Zukunft zeugt seine Er werbung des großen Festteppichs um nur 380 Kr., der heute im vierten Kriegsjahr (1918) um 5000 Kr. gewiß nirgends zu bekommen wäre. Einen erhöhten Kerzen schmuck für die Festtage ermöglichte seine Erfindung und Beschaffung der rotsamtenen Leuchterbänke. Mit noch größerer Bewunderung wird man viel leicht beim Anblick seiner nach außen nicht hervortre tenden Wirksamkeit, der täglichen Kleinarbeit, erfüllt, weil darin erst die Vollkommenheit beschlossen wird, in der Treue auch im Kleinen. So duldete er kein Stäubchen Staub weder in der Kirche noch in der Sakristei, alle Gegenstände waren immer blank geputzt: so putzte er in den Ferien sämt liche Kelche, so daß sie wie neu vergoldet aussahen. An der Kirchenwäsche wurde nicht der geringste Schmutz noch Riß geduldet. Die Kerzen wurden so peinlich genau auf den Altären gesteckt, daß sie von jeder Seite betrachtet haarscharf gerade und parallel in den Himmel ragten. Der Schmuck des Altares wurde mit solcher Emsigkeit ausgeführt, daß,wenn notwendig, jedes Blatt und jede Blüte zurechtgerückt wurden. So hat er uns denn ein glänzendes Beispiel hinter lassen, das wir dankend nachahmen müssen, damit wir dem Worte gerecht werden: Zelus domus tuae comedit me". (Dr. F, L.) •) Sh Sacerdos et Pastor. Franz Loidl. 40 Jahre Priester. Wiener Domverlag 1972, S. 165—169. Gedenkbuch der Pfarre Alt-Ottakring, Bd. II (I87I—1953): Mit Stadtdechant Kanonikus Engelhart (t 4. 8. 1950) verliert die Pfarre Neu-Ottakring einen frommen, treubesorgten und eifrigen Seelenhirten, die Priesterschaft des Dekanates einen vorbildlichen und stets verständnisvollen Priesterführer, die Erzdiözese einen ihrer besten Priester. KR. Johannes Kravarik, Pfarrer von Alt-Ottakring, (mit Engelhart von 1930 an einst am Dom zu St. Ste phan als Kurat bekannt). Dr. F. L. 35. Cölestin loseph Kardinal Ganglbauer, Fürsterzbischof von Wien (1881/1889) (Nachtrag: Schriftenverzeichnis)*) 1. Exhorten an die studierende Jugend, beim akad. Gottesdienste in Kremsmünster gehalten. 5. Fascikel, 4", Mscr. im fürsterzbischöfl. Palais in Wien. 2. Antritts-Erlaß. „Wiener Diöcesanblatt", 1881, 1. Sept. 3. An den Clerus (der Wiener Erzdiöcese): Bitte und Mahnung zur gemeinsamen Arbeit im Weinberge des Herrn. 11. Sept. 1881. 4. Hirtenschreiben an die Gläubigen (der Wiener Erzdiöcese); „Der Friede sei mit Euch!" 11. Sept. 1881. 5. Renovatio praescriptorum de vestitu clericorum. ..Wiener Diöcesanbl.", 1882, S. 13. 6. Hirtenschreiben vom 5. Februar 1882: „Der Mensch ist für Gott erschaffen." 7. Hirtenschreiben vom 21. Jänner 1883: „Uber die Heilung der Sonn- und Feiertage." 8. Aufruf zur Erbauung eines neuen Altares in St. Stephan. „Wiener Diöcesanbl.", 1883, S. 277. 9. Hirtenschreiben vom 18. August 1883: „Uber die Befreiung Wiens aus der Türkengefahr 1683." 10. Publicierung der Rosenkranz-Encyklika. „Wie ner Diöcesanbl." Nr. 18 vom 20. Sept. 1883, S. 208 ff. 11. Hirtenschreiben vom 10. Februar 1884: „Über den Primat." 12. Anordnung wegen der Gebete nach der heil. Messe und der lauretan. Litanei. Ebd. 1884, S. 45 ff. 13. Anordnung in Betreff der dreitägigen Andacht zur Verehrung der allerseligsten Jungfrau Maria. Ebd. 1884, S. 153 ff. 14. Ansprache am Schlüsse der Priester-Exercitien. Ebd. 1884. S. 180 ff. 15. Hirtenschreiben vom 1. Februar 1885: „Über den Unglauben besonders in unseren Tagen." 16. Publicierung der Rosenkranz-Encyklika vom 20. August 1884. „Wiener Diöcesanbl.", S. 177—180. 17. Publicierung des Rosenkranz-Decretes vom 20. August 1885. Ebd. S. 205—207. 18. Über die Reliquien des hl. Jacobus. Ebd. 1885, S. 138 ff. 19. Protest gegen Vereschagins im Künstlerhause zu Wien ausgestellten Gemälde: „Die hl. Familie" und „Die Auferstehung des Herrn". Ebd. S. 241 ff. 20. Ankündigung des Jubiläums und der Bedingun gen zur Gewinnung des Jubel-Ablasses. Ebd. 1886, S. 61 ff. 21. Einladung zu den Priester-Exercitien. Ebd. S. 169 ff. 22. Hirtenschreiben vom 1. Februar 1887: „Über das Priesterjubiläum Sr. Heiligkeit Leo XIII." 23. Hirtenschreiben vom 25. November 1887: Über denselben Gegenstand. 24. Hirtenschreiben vom 30. Jänner 1888: Über die Romreife Sr. Eminenz; Ermahnung zum Gehorsam ge gen die hl. Kirche. 25. Empfehlung des Vincentius-Vereines. „Wiener Diöcesanbl." 1888, S. 74. 26. Hirtenschreiben vom 29. Februar 1889: „Was hat die Kirche der menschlichen Gesellschaft gelei stet?" 27. Hirtenschreiben vom 15. August 1889: „Über die Giordano-Bruno-Feier". 28. Anerkennungs-Schreiben an die Redaction der „Studien und Mittheilungen aus dem BenedictinerOrden." III. Jahrg.(1882), II. Bd., S. 3—5,in lateinischer Sprache. 54. Die Pastorale Tätigkeit der Augustiner des Landstrasser Konvents im 17. Jahrhundert*) Wolfgang Kluger Der Konvent der Augustiner auf der Landstraße erfüllte seit 1630/31 neben der schwierigen Aufgabe, ein Kloster mit ansehnlicher Kirche zu bauen und diese Baulichkeiten nach dem Brand von 1651 und der Türkenbelagerung von 1683 zu erneuern, den pastoralen Auftrag des Bischofs und das Anliegen des Kaisers zur allgemeinen Zufriedenheit. Daß bei der Bewältigung der Aufgaben Verschiedenheiten auftraten, liegt in der ungleichen Verteilung der menschlichen Begabungen wie in der Verschiedenheit des sittlichen Strebens. Die primäre und fundamentale Funktion jeglicher Seelsorge, die Verkündigung der Frohbotschaft, wurde *) Siehe: Beiträge zur Wr. Diözesangesch. März, Mai, Juli, September, November 1964. — Aus: P. Lam bert Guppenberger. Bibliographie des Clerus der Diöcese Linz von deren Gründung bis zur Gegenwart. 1785—1893. Linz 1893, S. 59 f. Dr. F. L. *) Zusammenfassung der Diplomarbeit zur Erlan gung des Grades eines Magister theol. an der Kathol.- theol. Fakultät Wien, 1975, 116 S. Dr. F. L. 28

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