Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

denten von Portugal. Nemeth übergab sie am 9. Sep tember 1961 durch die Weihe ihrer Bestimmung®'^). Seit dem Jahre 1962 konnten Stemsinger (Buben aus dem Kinderhause) wie in vielen Pfarren Öster reichs das Kommen des Erlösers verkünden und zu gleich die erhaltenen Geldspenden für die Anliegen der Weltmission abgeben. Auch in den folgenden Jahren, das letzte Mal 1970, machten die Stemsinger ihren Weg. Das war ein Verdienst der geistlichen Schwestern. Er trag der Spenden im ersten Jahr S 440,—, im letzten Jahr S 900,-83). Rektor Nemeth konnte im Dezember 1962 sein 25jähriges Priesterjubiläum feiern: Gratulation der Kinder und Patienten, hl. Messe am Maria-PötschAltar im Wiener Stephansdom®"*). Die Anstaltskirche wurde in den Jahren 1961 und 1963 renoviert. In der Zeit vom 4. August 1963 bis zum 7. Jänner 1964 wurde deshalb der Gottesdienst im Fest saal der Anstalt gehalten. Neu wurden angeschafft der Altar (Steinmetz Peter, Korneuburg), Tabernakel, Ker zenleuchter und Ewiges Licht (Firma Grandegger, Wien). Zur Weihe am 18. April 1964 waren auch Her ren von der Landesregierung erschienen®"). Das Jahr 1965 brachte den hohen Besuch des Kar dinals Dr. König am 5. Mai. Feierliche Begrüßung, in der Kirche Ansprache und Tedeum, Besuch des Kin derhauses mit Kapelle und Krankenzimmer und einer Männerabteilung. Während der Visitation der Pfarre Kierling sprach der Kardinal den Nachruf für den ver storbenen Landeshauptmann und früheren Kanzler Ing. Figl. (Rundfunk und Femsehen)8®). Der übliche Friedhofsgang der Patienten an Aller heiligen mußte 1966 wegen Schlechtwetters ent fallen®'). Mitte Dezember 1966 erkrankte Rektor Nemeth an schwerer Grippe und mußte das Krankenhaus auf suchen. Eine ernstere Erkrankung befiel ihn im März 1967. Er mußte wieder ins Krankenhaus nach Kloster neuburg, danach nach Tulln und schließlich am 10. September in das Herz-Jesu-Krankenhaus Wien III, Keinergasse 37, wo er am 23. September seinen schwe ren Leiden (Herzleiden und Diabetes) erlag. Sein Grab fand er im Wiener Zentralfriedhof bei den neuen Prie stergräbern. Ein Urteil der geistlichen Schwestern lautete: „Er war ein sehr guter Priester und ein großer Muttergottesverehrer"®®). Während der Krankheit des Rektors hielten zwei Primizianten in Konzelebration Abendmesse imd er teilten den Primizsegen: Chorherren von Klostemeuburg, die Brüder Bernhard und Ferdinand Bachovsky, Söhne des OrtsVorstehers Direktor Bachovsky®®). Als Aushilfspriester seien unter anderen genannt: 1958 P. Happacher SJ, 1966 P. Johannes Lenz (SJ, spä ter Kalasantiner), 1965 und 1967 P. Hermann Pieber (Redemptorist), 1966 auch wie unter dem Vorgänger Dr. Leopold Wockaun®®). Anm.: ®^) Pfarrchronik Kierling, 1944, und brief liche Nachricht von P.Steiner.— Pfarrchronik Kier ling, 1944. — 83) Pfarrchronik Kierling, 1945. — ®^) Aus führliche Mitteilungen in der Chronik der Schw., 1945. — öüj Mitteilung des Ordinariates Innsbmck. — 8®) Briefliche Mitteilung von P. Steiner. — ®') Brief liche Mitteilung von P. Provinzial der ICamillianer. — ®8) Schematismus 1946—1955. Sterbebildchen. — 8®) Chronik d. Schw., 1946—48. — Chronik d. Schw., 1949. —'^) Chronik d. Schw., 1950. — '®) Briefliche Mit teilung von Pf. P. Mrosek. — Chronik der Schw., 1952, 1954. Schematismus: Wockaun. — '^^) Chronik d. Schw., 1953, Schematismus: Pich. — '''') Chronik d. Schw., 1954. — "^8) Schematismus 1956—68. Chronik der Schw., 1955—67. — Schreiben der Landesregierung vom 15. Febr. 1956, Zahl L. A. 1/4-6106/5-56. Ordinariat Wien vom 19. Dez. 1955, Zahl 1434/1/55. — '®) Chronik d. Schw.,1957. — ''®) Chronik d. Schw.,1959. — ®®) Chro nik d. Schw., 1959. — 8^) Chronik d. Schw., 1960. — 82) Chronik d. Sch., 1981. — 8®) Chronik d. Schw., 1962—70. — 84) Chronik d. Schw., 1962. — 85) Chronik d. Schw., 1961—64. — 8®) Chrondk d. Schw., 1965. — 87) Chronik d. Schw.,1966.— 88) Chronik d. Schw.,1966—67.Sterbe urkunde des Standesamtes Wien-Landstraße, Num mer 1319/67. — Es sei noch angefügt, daß von Nemeth die Einrichtung der Priesterwohnung stammt: Tische, Kästen (einige in schöner Einlegearbeit), Betten, Kücheneinrichtung, Radioapparat, Stereogerät... Nemeth verstarb ohne Erben, der Nachlaß sollte nach seinem Wunsch dem jeweiligen Seelsorger zur Ver fügung stehen. Aber man unterließ es, die Übernahme zu bestätigen; so mußte der Nachlaß am 9. September 1970 beim Notar in Klosterneuburg abgelöst werden (Kaufvereinbarung). — Der Anstalt gehören im Prie sterhaus die neuen Ölöfen, Elektroherd, Kühlschrank, Abwasch und das große Bücherwandregal. — 89) Chro nik d. Schw., 1967. — ®®) Chronik d. Schw., entspre chende Jahre. 26. Chronik von Glaubendorf — Gemeinde Heldenberg G.R. Franz Neugebauer (Wien 1974, 80 Seiten, 13 Bilder, 1 Plan) Wieder eine ansprechende Pfarrgeschichts- und Gemeindepublikation. Sie beginnt mit der Ortsnamens deutung und allgemeinen Lokalangaben, handelt über die Besitzverhältnisse von den Jahren 1170 bis 1834 und über die Herren von Glaubendorf und widmet sich dann den eigentlichen Themen: Kirche, Pfarre, Ge meinde, Schule. Das wichtigste über den hochmittel alterlichen Kirchenbau veranschaulicht dazu ein klarer Grundriß, kurze Kapitel behandeln sodann die alte, den heiligen Philippus und Jakobus geweihte Pfarre Glau bendorf (1283—1572),die ursprünglich zu Großweikersdorf gehörte, weiters den Pfarr- und Kirchenbesitz, be richten einiges über Reformation und Gegenreforma tion (1572—1676),über das Abhängigkeitsverhältnis zum Kloster Pulgam (Oö.) und den Jesuiten (S. 22—28), über die Union Glaubendorfs mit der alten gebietsnachbarschaftlichen Pfarre Rohrbach (1676—1780) und die damit zusammenhängende Kirchenerweiterung (1780—1865) und schildert dann die verschiedentlichen Ereignisse bis in die allerneueste Zeit herauf, da Glau bendorf 1950 Expositur und Matrikenstelle und 1956 wiederum als Pfarre errichtet wurde, und der Verfas ser mit 1972 seinen aktiven Dienst abschloß und durch einen Lokalprovisor abgelöst wurde. Daran reiht sich eine Geschichte der Gemeinde ab 1620, eine Liste der Bürgermeister, weiters wird auch noch über Flur namen (Rieden) und Mühlen und auch über die Schule (seit 1596) einiges vorgelegt. Die Quellen- und Literaturangaben S. 76—80 wei sen auf eine gewi^enhafte Arbeitsleistung hin. Als vorbildlich wären noch zu erwähnen:dasschöne Glanz papier, der treffliche Druck und die guten Bilder, auch die übersichtliche Gestaltung des Textes. Man blättert gern in dieser Schrift und freut sich darüber, daß die durch den Heldenberg bekannte Gemeinde, wenn sie auch nur 458 Seelen zählt, so Interessantes aufzuweisen hat. Dr.F.L. 27. Der Auqustinerhisforiker Xystus Schier(1727—1772) Unter diesem Titel veröffentliche der Würzburger Augustinus-Verlag 1969 die Doktorarbeit des P. Fer dinand Milcsch O.S.A,, an der Wiener philosophischen Fakultät. Obwohl diese Arbeit unkritisch und keines wegs fehlerfrei ist, hat sie doch das Verdienst, einen fähigen Historiker bekannt zu machen. Bisher existier ten nur unzufriedenstellende gedruckte Aufsätze über diese Gestalt, während E. Klüpel 1809 nur ein in schö nem Latein redigiertes Kompendium der einzigen wichtigen Quelle aus dem Jahre 1776 anbot. Diese Quelle ist die Brevis notitia de vita et gestis Patris Xysti Schier (ÖNB 7429.31r-38v) von Martin Rosnäk, O.S.A. Dieses Werk von Rosnäk wurde als Vorwort 22

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