Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Schrift des deutschen Vereines für die Geschichte Mäh rens und Schlesiens, 1916, S. 232). Katholische Zeit 1627 wird Sierndorf von der Pfarre Leitzersdorf seelsorglich versehen; Wiedemann III, S. 461. 1629 präsentiert Ferdinand von Herberstein den Priester Christoph Lindner, ebendort. Etwa 1631 strebt Lindner einen besseren Dienst an, Diözesanarchiv, Schachtel Protestantica. 1634 präsentiert Ferdinand von Herberstein nach dem Tode des Magisters Andreas Ursylvanus den Ma gister Anton Kupferschlag, der 1642 (1640?) resigniert, dtto., Schachtel Sierndorf. 1608 war er bei dem Begräb nis der evangelischen Gräfin Sidonia zu Hardegg, einer geborenen Herberstein, in Wolfpassing gewesen. 1654 wird Kupferschlag als Pfarrer von Hollenburg für ver storben genannt. Consistorialprotokoll 1654/56. 1640 wird der Kaplan von Hausleiten, Andreas Geyer O.S.B., präsentiert, muß aber 1642 resignieren, dtto. Consistorialprotokoll 1640/43, S. 526, 570. 1642 wird Johannes Schrueff durch den Vormund der Herberstein-Kinder, Christoph Geyer von Edelbach, präsentiert und angenommen, dtto., S. 806. 1633 Weihe des Professen von Lambach Johannes Schrueff zum Subdiakon und Diakon, dtto. Weihe-Buch I, S. 759, 762), 1642 kam er von Senning, dtto. Schachtel Senning. 1652 wird Pater Johann „Schroff" von Piesting für Drei stetten präsentiert. 1656 heißt es über ihn: Vir via vitae integritate doctrinae rei catholicae zelo aliisque virtutibus exornatus, Wiener Diözesanblatt 1901, S. 106, 141. 1646 werden Sierndorf, Senning und Höbersdorf zu einer Pfarre vereinigt, Diözesanarchiv, Consistorial protokoll 1622 ff. 1648: wird Pfarrer Georg Christoph Erler, Consisto rialprotokoll 1622ff. 1656, 1662 sterben in Sierndorf seine Eltern Eva und Georg aus Komotau (Matrik). 1666 meldet Dechant Kaltenegger von Stockerau, daß Erler gestorben ist, Diözesanarchiv, Consistorial protokoll 1667/1670. 1644 erscheint er als Alumnus im Weihebuch I, S. 134, auf. 1666 präsentiert Ferdinand von Herberstein den boemus aus Falkenau, Johann Friedrich Hertolius, Diözesanarchiv, Schachtel Sierndorf. 1665 wird er ge weiht, dtto., Weihebuch I,S.599,602,606,610); 1676 wird seine Resignation angenommen (Diözesanarchiv, Schachtel Sierndorf). 1678 wird der magister philosophiae et theologiae Matthäus Aych präsentiert, Diözesanarchiv, Schachtel Sierndorf. Aych stammte aus Meßkirch, Diözese Konstanz. 1672 erhielt er alle Weihen, ausgenommen die Priesterweihe, Weihebuch I, S. 765, 719, 774. Aych starb am 15. Juli 1678 (Matrik). 1678: Ferdinand von Herberstein präsentiert den Magister artium liberalium et theologiae candidatum, einen Simon Sundermayr,der 1679 an der Pest verstarb. In demselben Jahr starb auch der fünfjährige Franz des Wiener Bildhauers Benedikt Sondermayr. B. Sondermayr arbeitete am Hoch- und an zwei Seitenaltären im Stift Heiligenkreuz, Kunsttopographie XIX. 1679 präsentiert Graf Ferdinand Herberstein Johan nes Aich aus Meßkirch in Schwaben, einen Bruder des Matthäus Aich, der am 11. November 1713 im 63. Lebensjahr in Sierndorf stirbt. Er wirkte dort 34 Jahre. 1681 starb in Sierndorf der 60jährige Vater Dominikus Aich.Über Johannes Aich stehtim Dekanats bericht Obbisamberg: sacerdos bonus, 53 Jahre alt, Diözesanarchiv, Visitationen Obbisamberg. Ein Vetter, Sebastian Aich, wird 1708 geweiht, war bis 1711 Kooperator in Aspersdorf und 1711 bis 1728 Pfarrer in Guntersdorf. 1713 wird Johann Georg Strammer,magister artium liberalium et philosophiae, der 1710 Hauskaplan beim Patronatsherrn Grafen von Gurland und drei Jahre Kooperator in Stockerau war, präsentiert. Er starb am 4. April 1715 im 34. Lebensjahr. 1715 wird der Dechant beauftragt, den baccalaureus formatus ss. theologiae Tobias Adam Pirkl zu introduzieren. Pirkl wurde 1688 in Sierndorf geboren, studierte bei St. Barbara in Wien, hielt 1712 in Sierndorf seine Primiz und starb am 14. Juni 1739. Tobias Adam Pirkl, seine Eltern und seine Schwestern Eva Maria, Mutter des Pernegger Chorherrn Karl Florian Albert, und Anna Maria, Gattin des Schulmeisters Leopold Forster, ermöglichten den Neubau der Pfarrkirche Johannes Baptistae auf dem Friedhof. Pirkl war Mitglied der Priesterbruderschaft in Krems und hinterließ der Kirche einen Kelch und eine Monstranz, wahre Pracht stücke. Ein Vetter von ihm war der Weltpriester Franz Sartor. 1739 wird Ägidius Codritsch investiert. Er wurde 1691 in Weixelburg (Krain) geboren. 1716 war er Hof meister beim Grafen Gurland, 1716 Schloßkaplan in Kaiserebersdorf. Er galt viel bei der Schloßherrin, der Gräfin Dorothea Josefa von Gurland, der Stifterin der zierlichen Immakulatasäule im Markt. Von Codritsch stammen zwei gedruckte Predigten. Testamentarisch widmete er zwölf Eimer Wein seinen Pfarrkindern. Sein und seiner Nachfolger Grab überhöht eine bemerkens werte Kreuzgruppe, wohl ein Werk des namhaften Stockerauer Bildhauers Bernhard Schilcher, eines gebürtigen Bayern. 1754 präsentiert Graf Leopold von Schallenberg (sein Schloß Rosenau wird derzeit zu einem Freimaurer museum umgestaltet), der ein Neffe der ohne Kinder verstorbenen Tante Gurland war, den Kaplan von Gerasdorf, Josef Nüster. Dieser war ein geborener Wiener. 1746 war er Kaplan in Arbesbach, Hippolytus 1858, III., S. 115. Josef Nüster starb am 28. April 1795 mit 78 Jahren. 1795: Hieronymus Kugler,geb. etwa 1750 in Nieder sulz, Exkarmelit; er stirbt am 31. August 1799. 1799—1810: Karl Anton Streichers, geb. 1762 in Wien, gest. am 12. Jänner 1810. 1810 bis 1812: Franz Josef Schroff, gest. am 17. Sep tember 1812. 1812 bis 1825: Johann Chrysostomus Schweiger,Ex Augustiner,geb. 1756 zu Wien,gest. am 18. Oktober 1829. Seine letzten Jahre verbrachte er in Altenwörth. 1825 bis 1857: Paul Gruber, geb. in Pettelsdorf 1793, gest. am 17. Juli 1866 zu Wiener Neustadt. 1857 bis 1880: Philipp Madie, Stifter eines Armen hauses, geb. 1831 in Kottingneusiedl, gest. am 29. Jänner 1880. 1880 bis 1892: Stephan Rosenberger, wirkte zuletzt in Fünfhaus, wo er am 19. Dezember 1916 starb. 1892 bis 1903: Franz Kratochwill, gest. am 14. August 1912 in seinem letzten Wirkungsort Moosbrunn. 1904 bis 1913:Martin Marschall,geb.zu Pillichsdorf, gest. am 12. Februar 1913. Unter ihm schied die Pfarre aus dem Dekanat Hausleiten aus und wurde in das Dekanat Stockerau eingegliedert. 1914 bis 1929: Rudolf Hörmann, er starb als Kate chet in Wien am 20. April 1962. 1930 bis 1946: Josef Strohschneider,geb.in Obernalb 1892, er starb am 8. Oktober 1967 in Wien. Er wirkte auch in Rodaun. 1946 bis 1952: Ernest Allert, er starb mit 47 Jahren am 10. April 1957 als Ordinariatssekretär, er war ein Wiener. 1952—1974: Heinrich Deppe, geb. in Bochum 1913, gest.am 30.September 1974.Er wirkte vorher in Pottenstein als Kaplan. Herausgeber, Verleger und Eigentümer: Erzb. Ordinariat, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Verantwortlidier Schriftwalter: Archivdirektor Univ.-Prof. Dr. Franz Loidl, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Druck und Versendung: Mechitharisten-Budidruckerei, Wien VII, Mechitaristengasse 4.

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