Beiträge zur Wiener Diözesangeschidite BE I LAQE DES WIENER DIÖZESANBLATTES Nr. 11 (November 1974) 112. Jahrgang Nr.6 Wien,am 1.November 1974 15.Jabxgang Inhalt: 34. Salvatorkapelle (1871, 1969, 1974). — 35. Leopold Uhl, Pfarrer der Propsteipfarre Wiener Neustadt (1930 bis 1957). — 36. Veröffentlichungen zur Österreichischen Kirchengeschichte von Dr. Walther Latzke, Frankfurt (Schluß). — 37. Erstkommunion im.Kaiserhaus.— 38.Dem Gedächtnis der Priester, Kleriker und Laienbrüder, die Opfer der beiden Weltkriege wurden. — 39. Cölestin Roman Rapf OSB., Das Schottenstift (Wiener Geschichtsbücher XIII, 1974). — 40. Platt, Von der Filiale zur Pfarrkirche. — 41. Kapellerfeld. Multifunktionales Seelsorgezentrum.— 42. Von der Synagoge zur Kirche. — 43. Das Korrespondenzblatt für den Katholischen Klerus Österreichs. Sprachrohr und Standesorgan des Seel sorgeklerus. — 44. Wilhelm Anton Neumann (1837 bis 1919). — 45. Collegium Päzmänianum (zum 350jährigen Jubiläum).— 46. Rudolf Till (t 1973)(Wiener kirchengesciiichtliche Publikationen). 34. Salvatorkapelle (1871, 1969, 1974) Dr. Franz Loidl Die glückliche Beendigung der 1972/73 unter der Observanz des Bundesdenkmalamtes von der Wiener Magistratsabteilung 26 durchgeführte Restaurierung der höchst sehenswerten, den Wiener Baujuwelen einzugliedernden Salvatorkirche im Alten Rathaus (Wien I, Wipplingerstraße 8) — Kostenaufwand 2,1 Mio. Schilling — veranlaßte den Presse- und Informations dienst der Stadt Wien (verantwortlich Dr. Frithjof Kammerer), einen doppelseitigen, sechsfach gefalteten Farbprospekt herauszugeben. Und der Verein für Ge schichte der Stadt Wien ließ es angeraten erscheinen, in einem 48seitigen Sonderheft (1, 29. Jg. 1974) seiner „Wiener Geschichtsblätter" von der Erhaltung des be deutenden Renaissanceportals an seinem Standort, der Aufdeckung bisher unbekannter Kostbarkeiten und den neugewonnenen wissenschaftlichen und künstlerischen Erkenntnissen — so in der Einbegleitung Vizebürger meisters Hubert Pfoch — breitere Kreise zu unter richten. In mit 20 trefflichen Bildern und fünf instruktiven Skizzen ausgestatteten Artikeln behandeln Fachleute folgende Themen:Die Restaurierung der Salvatorkirche im Alten Rathaus (Peter Pötschner und Walther Braun eis), Zur Geschichte von St. Salvator (Richard Perger), Zur Stifterfrage der Salvatorkapelle(Max Kratochwill), Die Grabmäler (Hanns Jäger-Sunstenau), Die Wand malereien der Salvatorkirche (Elga Lanc), Ein Vor schlag zur Identifizierung des Stifters auf dem Empo renfresko (Richard Perger). Dabei sei an die zwei erregenden Ereignisse er innert: A) Verhängung des Interdikts 1871, B) dessen Aufhebung 1969. Zu A) 1. Erlaß des f. e. Ordinariates v. 7. Oktober 1871, ZI. 4906, an den Direktor der Kirche zu St. Sal vator, Hr. Georg Ausim (mitgeteilt dem Hr. Bürger meister von Wien). 2. Zuschrift des f. e. Ordinariates v. 12. Oktober 1871, ZI. 5031, an den Hr. Statthalter von Nö. 3. Zuschrift Kardinals und Fürsterzbischofs J. O. Rauscher vom 13. Oktober 1871 an Se. Exz. den Hr. Minister f. Kultus u. Unterricht. 4. Zuschrift desselben v. 16. Oktober 1871 an obigen Minister. 5. Kundmachung des f. e. Ordinariates an die ehrw. Geistlichkeit v. 16. Oktober 1871, ZI. 5142. —• Dazu Anm. — Alles in: Wiener Diözesanblatt 1871, Nr. 20, S.240—244. Zu B) Der Hr. Kardinal hat folgendes verfügt und die altkatholische Kirche in Österreich davon in Kennt nis gesetzt: DEKRET Durch Kundmachung des Erzbischöflichen Ordina riates vom 16. Oktober 1871, ZI. 5142, wurde der Geist lichkeit der Erzdiözese Wien mitgeteilt, daß der Ordi narius, Kardinal-Erzbischof J. O. Rauscher, sich ge nötigt gesehen habe, über die St.-Salvator-Kapelle das Interdikt zu verhängen, „bis einer Erneuerung des Ärgernisses vorgebeugt ist" (Wiener Diözesanblatt 1871, S. 243). Da durch Änderung der Voraussetzungen dieser Beweggrund seine Bedeutung verloren hat, hebe ich hiemit das über die öffentliche Kapelle zu St. Salvator verhängte Lokalinterdikt auf. Mit diesem Rechtsakt verbinde ich die Hoffnung, daß an die Stelle von einstmaligen geschichtlichen Be lastungen und des gegenseitigen Mißtrauens der Geist des brüderlichen Yerstebens und ökumenischer Gesin nung treten möge. Wien, den 24. November 1969. tKard.König. Wiener Diözesanblatt 1969, Nr. 12, S. 157.— Wiener Kirchenzeitung 1969, Nr.49,S.2(7. XII.)*). Dazu: Der durch die Verkündigung des Dogmas von der päpstl. Unfehlbarkeit auf dem I. Vaticanum am 18. Juli 1870 umstrittene Papst Pius IX. hatte noch zum 500jährigen Jubiläum der Kapellenweihe i. J. 1861 mit Datum vom 1. Oktober (im 16. Jahr seiner Regie rung) einen vollkommenen Ablaß ausgeschrieben (in: WStLA, Hauptarchivsurkunde 7592 nachzulesen, wor aus der Text vorgelegt sei): ... omnibus et singulis utriusque sexus Christifidelibus vere poenitentibus, et confessis, ac S. Communione refectis, qui praefatam Ecclesiam die decimoquarto mensis Novembris anni hujus, vel uno ex septem diebus continuis immediate subsequentibus cujusque fidelium arbitrio sibi eligendo devote visitaverint, ibique pro Christianorum Principum concordia, haresum extirpatione, ac S. Matris Ecclesiae exaltatione pias ad Deum preces effuderint, Plenariam omnium peccatorum suorum Indulgentiam et remissionem, quam etiam Animabus Christifidelium, quae Deo in charitate conjunctae ab hac luce migraverint, per modum suffragii applicari posse, misericor-diter in Do41
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