Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Beiträge zur Wiener Diözesangesdiichte BE ILAQE DES WI ENER DIÖZESANBLATTES Nr. 9 (September 1974) 112. Jahrgang Nr.5 Wien, am 1. September 1974 15. Jahrgang Inhalt: 26. Mathias Paul Steindl (Weihbischof und Generalvikar), 1761—1817—1828.— 27. Von dem Juramente und der Taufordnung (Fortsetzung): Ihr werdet schwören. — 28. Möns. Josef Supp, GefangenenhausSeelsorger (t 1939). — 29. Möns. Stefan Matzinger (Beispiel für eine biographische Notiz). — 30. Oskar Katann (1885—1967). Leben und Werk. — 31. Pfarrkirche Penzing: Haller'sches Grabmal. — 32. Die Seelsorger in der Heilanstalt Gugging.— 33. Veröffentlichungen zur österreichischen Kirchengeschichte von Dr. Walther Latzke. 26. Mathias Paul Steindl (Weihbischof und Generaivikar) 1761—1817—1828 Dr. Franz Loldl Durch die Februar-Nummer 1974 des von G. R. Pfarrer Franz Nebenführ herausgegebenen „Fenzinger Pfarrblattes" auf den schwarz-marmorenen Gedenk stein rechts vom Haupteingang der Pfarrkirche auf merksam geworden^), sei dessen lateinischer Inschrift hier vorgelegt-): Wappen MEMORIAE I R D MATHIAE PAULI STEINDL EPISCOPI ANTINOPOLITANI ECCL METROP VIENN SUFFRAGANEI ET VICARII GENERALIS EXCELS REGIMINE AUSTR A CONSILIUS ET VIRI DE RELIGIONE CAESARE PATRIA CLERI OPTIME MERITI DOCTRINA SANCTITATE MORUM CANDORE ANIMI ET COMITATE INSIGNIS NATI VIENNAE AUST VIII KAL OTOB MDCCLXI AD CAELESTEM PATRIAM EVOCATI VI NON MAI MDCCCXXVIII AMICI IMCOMPARABILIS IN OMNIUM LUCTU IPSE MOERENS HAEC VERBA VOVIT AMICUS I L PYRKER PATR AEP ARG") FRATRI AMANTISSIMO MOESTAE CATHR ET THECLA SORORES^) P P Anmerkungen:^) Mit Photo.— ^) Daselbst Uberset zung ins Deutsche. — ") Johann Bapt. Ladislav Pyrker V. Hohenwart (* 2. 11. 1772 zu Nagy-Längh in Ungarn, t 2. 12. 1847 zu Wien, seit 1792 OCist in Lilienfeld, 1812 Abt, 1818 Bischof von Zips, 1821 Patriarch von Venedig, 1827 Erzbischof von Erlau. Grab in Lilienfeld. LfTHuK (1936) VIII 569. — Stiasny-Bücherei, Bd. 27, 125: Mit Krummstab und Leyer. — ^) Siehe Stiftbrief: Diözesanarchiv Wien. Weihbischöfe. » Stiftbrief Wir Endesgefertigte Domdechant und Domkapitel der Metropolitankirche bey St. Stephan in Wien beken nen hlemit kraft dieses Stiftbriefes, daß uns Jungfrau Thecla Steindl, die Schwester des in Gott ruhenden Hochwürdigen Wohlgebornen und Hochgelehrten Bischofs von Antinopolis, Mathias Paulus Steindl, Weih bischof und General Vicar des Wiener Erzbisthums, der Gottesgelehrtheit Doctor, k. k. wirklicher n. ö. Regie rungsrath, unsers Domkapitels Domherr, Domcustos und Prälaten die k. k. Monatsschuldverschreibung sub Nr. 64392 pr: Eintausend Gulden Con: Münz a 5®/o dto Itfu November 1823 zu dem Ende übergeben habe, damit von den abfallenden Interessen alljährlich zu ewigen Zeiten apr 2ten Mai als dem Sterbetage ihres in Gott ruhenden Herrn Bruders, des obgenannten Hoch würdigen Herrn Bischofs Mathias Paulus Steindl, für dessen Seelenruhe eine stille heilige Messe, welcher alle wirklichen Domherrn der hiesigen Metropolitan-Kirche zu St. Stephan beiwohnen sollen, von dem jeweilig jüngst eingetrettenen dieser Domherrn bei dem Hoch altare 'in der hiesigen Metropolitan zu St. Stephan ge lesen, dem diese heilige Messe lesenden Domherrn da für zehen Gulden, jedem der übrigen hiebei anwesen den Domherrn,so wie auch jenen, weiche durch Krank heit verhindert wären,dieser heiligen Messe beiwohnen, zwei Gulden, dem Meßner und dem Kirchendiener bei St. Stephan zusammen zwei Gulden, dem Calcanten oder Orgeltretter daselbst ein Gulden/: sämtliche Be träge in Silber Münze:/ der Uiberrest aber der Metropo litankirche zu St. Stephan für die Paramenten und für die jedesmalige Herbeischaffung sechs halbpfündiger Wachskerzen, welche auf dem Hochaltare zu beiden Seiten und zweier viertelpfündigen Wachskerzen, wel che vor dem Frauenbilde auf dem Hochaltare während jener heiligen Messe angezündet seyn sollen, verab reicht werden. Wenn jedoch einer von den Domherrn außer der obgenannten Ursadie abwesend,so wenn ein Canonicat unbesetzt wäre, so hätte der betreffende Betrag a zwei Gulden für jeden auf die eine oder die andere Art nicht anwesenden Domherrn, den Armen zur Handbethedlung zuzufallen, die der jeweilige Herr Cur- und Chor meister nach seinem Ermessen, nach Würdigung ihrer Dürftigkeit zu betheilen ersucht wird. Der Calcant soll dagegen die Verpflichtung haben, der Stifterin oder ihren Erben den Tag der abzuhaltenden heiligen Seelen messe, besonders in dem Falle anzusagen, wenn sie nach den Kirchenbestimmungen am 2ten Mai eines Jah res nicht Statt haben sollte. Nachdem nun dieses Stiftungskapital pr Eintau send Gulden Silbei-münze in der obgedachten k. k. Staatsschuldverschreibung Nr. 64392 dto 1. November 1823 a 5^/o Con.Mze uns Endesgefertigten wirklich ein gehändigt, auf das hiesige Metropolitan Capitel zu St. Stephan von der Bischof Mathias Paulus Steindlschen Meßstiftung umschrieben und bei unserem Domcapitel zur sichern Aufbewahrung hinterlegt, ferner zur Errichtung dieser Stiftung den erzbischöflichen Ordinariats-Conses unterm 28 Feber 1829 Nr. 473/601 bewirkt, und die Bestättigung von der hochlöbl. k. k. n. ö. Landesregierung untern 14^^« März 1829 Z. 13480 gleichfalls ertheilt worden ist: so geloben und verspre chen wir, für uns und unsere Nachfolger diese fromme Stiftung nach dem Willen der Stifterin zu ewigen Zei ten getreulich und pünktlich zu erfüllen. Nun behalten wir uns vor, wenn es die Umstände erfordern sollten, eine angemessene Reduction der Stiftungsverbindlidikeiten bei der betreffenden Behörde anzusuchen. Urkund dessen sind von diesem Stiftsbriefe drey gleichlautende Exemplare errichtet, eines hievon an die 33

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