liten in der Leopoldstadt handelt. Es wäre fast letzteres anzunehmen, da die Bruderschaft mit der Pfarre St. Leopold in Verbindung gestanden sein dürfte. Außerdem ging ein Wallfahrtsweg der Dreifaltigkeits bruderschaft über St. Leopold nach dem Dreifaltig keitsheiligtum Karnabrunn (dank freundlicher Mit teilung von Hw. Herrn Pfarrer Roch, dzt. Haders dorf); Fidler VIII (Wien 1787) 450—542: Barfüßiges Karmeliter Mannskloster in der Leopoldstadt und 476—478: Karmelitermannskloster ob der Laimgrube. Uber die von den PP Bendiktinem aus Seitenstetten betreute Wallfahrtskirche Sonntagsberg: Fidler VIII, 278—285 und Josef Wodka, Kirche in Österreich (1959) 268. 2'^) Antonius Folch de Cardona OFM Obs. Erzbischof von Valencia 1700—1724 (t 22. 7. 1724): Hierarchia Catholica V (Patavii 1952) 403. Er war der erste Präsident des spanischen Rates unter Karl VI. in Wien. Heinrich Benedikt, Kaiseradler über dem Apennin (1964) charakterisiert ihn auf p. 31 f: „Er galt ein Meister der Verstellung und bediente sich gern der Maske mutiger Meinungsäußerung... In Wien war er das Haupt der spanischen Partei und der Gegner des Prinzen Eugen. Sein Umgang wurde wegen seines schroffen, überheblichen Wesens nach Tunlichkeit ge mieden, auch war es schwer, bei ihm vorgelassen zu werden.Er langweilte sich mit lästigen Bittstellern und unterhielt sich mit Büchern... Der Erzbischof von Valencia erwarb das Gartenpalais, welches die Gräfin Maria Katharina Strozzi dem Grafen Khevenhüller hinterlassen hatte. Hier starb er am 20. Juli 1724 im Alter von 66 Jahren. Bei der Ausstellung seiner Leiche bemerkte ein Spanier, es sei das erste Mal, daß Seine Exzellenz allgemeine Audienz hielte. Selbst seine Landsleute weinten ihm keine Träne nach." ®®) vgl. Anm. ^®). ^') vgl. Anm. ^^). 22.Dr.Ernst Seydl Letzter Wiener Hofbischof (t 1953) So der Titel der Biographie vom Unterzeich neten: Miscellanea aus dem Kirchenhistorischen Insti tut der Kath.-theol. Fakultät, Heft LVI, Wien 1974, 1+26 Seiten, 4®. Daraus sei folgende Datenübersicht vorgelegt: Am 8. Oktober 1872 zu Mnischek bei Prag (Böh men) geboren, machte er 1883 bis 1891 seine Studien am k. k. deutschen Staatsobergymnasium in PragKleinseite, trat hierauf in das Wiener f. e. Klerikal seminar ein und oblag als Alumnus 1891 bis 1895 den theologischen Studien an der Wiener Universität. Er wurde am 25. Juli 1895 zum Priester geweiht und am 20. August d. J. Kooperator in Preßbaum an der West bahn. Am 24. August 1897 wurde er zum Studienpräfekten des f. e. Klerikalseminars, am 3. Juni 1899 zum Subrektor ernannt und blieb dies bis Juli 1903. Am 22, Februar 1901 erlangte er die theol. Doktorswürde und wurde durch Erlaß des Unterrichtsministeriums vom 20. März 1901 mit der Abhaltung der Vorträge über Pädagogik (durch 3 Semester) betraut. Mit Aller höchster Entschließung vom 19. September 1902 wurde er zum a. o. Professor der christlichen Philosophie er nannt und versah dieses Amt bis zum 31. Juli 1912. Mit Ah. Entschluß vom 22. Oktober 1903 wurde er zum k. u. k. Hofkaplan und mit Ah. Entschließung vom 9. November 1903zum Studiendirektor am k. u. k. höhe ren Weltpriester-Bildungsinstitut zum hl. Augustin (Wien I) ernannt. Am 30. September 1904 wurde er in das Wiener theologische Doktorenkollegium aufgenom men, am 27. März 1906 zum Päpstlichen Geheimkäm merer ernannt. Mit Ah. Entschluß vom 5. November 1908 erhielt er den Titel und Charakter eines o. ö. Pro fessors und mit Ah. Entschließung vom 19. August 1909 wurde er zum Oberhofkaplan und Hofzeremoniär be stellt. Er wurde am 1. Juni 1911 Diözesangerichtsrat, am 17. Dezember 1911 f. e. geistlicher Rat,am 14. Juni 1912 Mitglied des Collegiums vigilantiae. Am 25. Juni 1912 wurde er als Hof- und Burgpfarrer installiert. Zu diesem Amt (das seit dem 27. Dezember 1912 auch zur Führung der Pontifikalinsignien berechtigte) wurde er durch ein Ah.Handschreiben vom 30. Mai 1912 berufen, durch das er gleichzeitig zum Obervorsteher des höhe ren Weltpriester-Bildungsinstitutes ernannt wurde. Am 31. Oktober 1912 wurde er Kommissär für die Befähi gungsprüfungen für das Religionslehramt an Mittel schulen, am 6. Juni 1913 f. e. Konsistorialrat, am 30. Jänner 1914 Päpstlicher Hausprälat, am 7. Juni 1918 Prosynodalrichter. Am 30. November 1918 wurde er zum Bischof (von Eukarpia) geweiht. Er begleitete die kaiserliche Familie in die Schweiz, resignierte (mit 31. März 1919) auf die Burgpfarre und blieb als Seel sorger der kaiserlichen Familie bis zum 2. November 1921 in der Schweiz (in Hartegg,Prangins, Hertenstein). Da er der kaiserlichen Familie nicht nicht Madeira folgen konnte, blieb er in Wien. Am 12. September 1922 verlieh ihm Kardinal Piffl das durch das Ableben des Prälaten Cecconi freigewordene Kanonikat Rudolf. Stiftung bei St. Stephan; die Installation fand am 1. Oktober d. J. statt. Am 28. September 1922 wurde er zum Defensor vinculi,am 18. November d. J. zum Ordi nariats-Kommissär für die strengen theologischen Prü fungen aus der Fundamental- und Moraltheologie an der Universität Wien, am 31. Mai 1923 zum Ordina riats-Kommissär für die theologischen Prüfungen an den Stiftslehranstalten ernannt. Er besaß folgende Auszeichnungen: den Kais, österr. Orden der eisernen Krone I. Klasse, das Kom turkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit dem Stern, das Jubiläums-Hofkreuz und das Kaiser-Franz-JosephErinnerungszeichen, den kgl. preußischen Kronen orden II. Klasse, den fürstl. Lippeschen Orden für Kunst und Wissenschaft I. Klasse, den kgl. bulgari schen Zivilverdienstorden I. Klasse, den kais. ottomani schen Osmanie-Orden II. Klasse mit dem Stern. Er führte auf Grund der Wappenkunde des Mini steriums des Inneren vom 19. April 1913 als Wappen einen goldenen Schild, durchzogen von einem schwar zen Schächerkreuz. Prosnodalexaminator 1926. — Kommissär der Töchter der göttlichen Liebe 1927, Domkustos mit 1. Februar 1930. Gestorben am 27. September 1952, Domhermhof, Wien I, Stephansplatz 5, und bestattet auf dem Wiener Zentralfriedhof. Übte eine erfolgreiche Vortrags- und Schriftsteller tätigkeit aus. (Ergänzt auch aus: Catalogus seu Syllabus Rev. Dominorum Canonicorum etc. pag. 234, 235). Dr.Franz Loidl 25. Kutschker als Schriftsteller und Kanonist (Fortsetzung) b)Liturgische Aufsätze und Verordnungen 32. Liturgisches(WDB 1863,13f, 16ff, 20,22, 24f). 33. Anordnungen, welche in der Wr. Erzdiözese hin sichtlich der Zelebration der hl. Messe und des Breviergebetes aus dem Jahre 1855 erflossen sind (WDB 1863, 35). 34. Die Kreuzwegandacht und die damit verbundenen Ablässe(WDB 1864,1ff,4ff). 35. Kreuzwegandacht nach dem seligen Leonhard von Porto Maurizio(WDB 1864,6ff). 30
RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=