Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

kohlten Zündschnur. Der Sachverständige erklärte später, daß die Bombe in ihrer Wirkung furchtbar ge wesen und durch ihre Explosion den vorderen Uni versitätstrakt samt Rektorat und Quaestur, Senats sitzungssaal und Festsaal vollständig vernichtet hätte. Die Bombe ist gerade noch zur rechten Zeit entdeckt und unschädlich gemacht worden. Ein paar Minuten später und eine furchtbare Katastrophe wäre einge treten. Rektor und Dekane waren ebenfalls Zeugen der Unschädlichmachung der Bombe. Rector magnificus ließ an Ort und Stelle vier, durch Benehmen auffal lende Studenten verhaften. Zehentbauer". Chronik der kath.-theol. Fakultät der Universität Wien, mit dem Studienjahr 1927 begonnen. Dr. F. L. 52. Zur Geschichte der Pfarrkirche in Stockerau 2. Teil: Die neue Kirche (Fortsetzung) über der Sakristed und der gegenüberliegenden Kapelle befinden sich Oratorien. Zum Kirchenbesitz gehören einige wertvolle Paramente, darunter der Stephanieornat und zwei besonders schöne Kelche und die Kolomanpartikel, die 1847 der Kirche geschenkt worden ist®*). Die eiserne Kirchenkasse ist eine schöne Schmiedeeisenarbeit des 16. bzw. 17. Jahrhunderts. Um die Kirche befand sich der älteste Friedhof, hinter dessen Mauern sich 1426 die Bevölkerung,soweit sie nicht geflohen war, vergebens vor den anrückenden Hussiten geflüchtet hatte®®). Tote wurden auch bei St, Coloman beerdigt, bevor man zur Kirche dort das Franziskanerkloster gebaut hatte. Ein Einsiedler be treute Kirche und Friedhof und gewiß auch die Bienen der Kirche®®). Auf dem Friedhof bei der Sebastianikirche wurden zuerst die verstorbenen Pfleglinge und Fremde bestattet. 1775 wurde der Kirchfriedhof auf gelassen und der nun vergrößerte bei St. Sebastian Hauptfriedhof®^), bis er 1926 ganz aufhörte und nur mehr der 1903 geschaffene Friedhof belegt wurde. In dem noch erhaltenen Rundplatz des Sebastianifriedhofes, der nun Stadtpark ist, stand eine Kapelle mit der Gruft des 1878 verstorbenen Stadtpfarrers Josef Schwarz. Das Relief „Der Auferstandene", eine schöne Arbeit des hier geborenen Bildhauers Wilhelm Seibt, ziert nun die Gruft des 1950 verstorbenen ehemaligen Pfarrers von Herzogbirbaum Adolf Ryceck.In den ehe maligen Kirchenfriedhof kam zurück das steinerne Friedhofkreuz, eine Stiftung der Bäckermeisterin Regina Rath. Zur alten Schule (jetzt Museum)kam 1940 das Kreuz vom lutherischen Friedhof in Wolfpassing (eine Spende des Grafen Johann Friedrich zu Hardegg) und in den letzten Jahren mehrere sandstednerne Grabmäler aus der Umgebung. Am Eingang in den Pfarrhof fällt das Erinnerungs mal an den Passauer Fürsterzbischof Johann Philipp Graf Bamberg aus 1709 auf. Stockerau war eine Patronspfarre des Bischofs®®). An der Südseite sehen wir den ölberg, den Müller und Richter Michael Silberknoll etwa zwischen 1436 und 1465 errichten hat lassen®®) und den Koloman, den Graf Karl zu Hardegg und seine Gattin Elisabeth für den Hof des Kolomaniklosters gestiftet hatten®®). 1898 wurde aus Anlaß des 50jährigen Regierungs jubiläums des Kaisers Franz Joseph die monumentale Stiege vom Rennerplatz herauf angelegt, 1935 der Auf gang von der Hauptstraße zur Kirche hinauf schöner gestaltet und mit einem massigen steinernen Torbogen überwölbt. An den Innenflächen sind die Namen der Gefallenen verewigt. Anm.: >) Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte 1964/2. — Diese Arbeit stellt manches in der Geschichte von Albert Starzer über Stockerau richtig und bringt vieles Unbekannte zur Geschichte der Kirche (laut Mit teilung des Autors v. 19. 1. 1973). — ®) Starzer Albert. Geschichte der Stadt Stockerau (1911) 180. — 8) ebendort 311. — *) ebendort 180. — ®) Pfarrarchiv Stockerau, Faszikel: Säulen. — 8) dank frdl. Mitteilung von Herrn Dr. Hans Krehan, Stockerau. — ') Pfarrarchiv Stockerau, Gedenkbuch.— 8) dank frdl. Mitteilung von Herrn Pfr. Johann Malcic im Jahr 1968. — ®) Pfarr archiv Stockerau, Faszikel: Kirche. — ^®) ebendort. — ") ebendort. — ^®) Pfarrarchiv Stockerau, Kirchenrech nungen. — ®®) Starzer 307. — ") ebendort 320. — ") ebendort 305. — ") ebendort 306. — Pfarrarchiv Stockerau, Faszikel: Kirche 1809. — ®5) Donin Ludwig, Der Stefansdom und seine Diener nach der Zeit geschichte (1874). — ^®) ebendort. — ^o) starzer 307. — vgl. Anm. 8.— ®) Pfarrarchiv Stockerau, Faszikel: Bruderschaften.— ^3) starzer 305.— ebendort 301.— ®®) ebendort 306. — 8®) Pfarrarchiv Stockerau, Faszikel: Inventarien. — 8^ Starzer 307. — 8a) pfarrarchiv Stockerau, Faszikel: Inventarien. — 8®) ebendort, Faszikel: Kirche. — 3®) Starzer 306. — ®') Pfarrarchiv Stockerau, Faszikel: Inventarien. — 8®) starzer 329; es ist unbekannt, wohin die 16 Bände von Wallfahrtsbildem der 1971 verstorbenen Sammlerin Stephanie Neusser aus Eggenburg hingekommen sind. Sie hatte sie dem Benediktinerinnenkloster Nonnberg (Salzburg) zugedacht. — ®®) Pfarrarchiv Stockerau, Faszikel: Inventarien. — ®^) Schilcher war ein Schüler und Ge hilfe des fürstl. Dietrichsteinschen Hofstatuarius Ignatz Lengelacher, der für Südmähren herrliche geistliche und weltliche Werke geschaffen hat. Bei der Hochzelt Schilchers 1744 war sein Meister Trauzeuge in Nikolsburg.— 3®) Stadtarchiv Stockerau, Marktrechnungen.— 3®) Pfarrarchiv Stockerau, Kirchenrechnungen, Ver anlassungen. — 37) starzer 307. — 38) pfarrarchiv Stockerau, Faszikel: Inventarien. — 3®) ebendort. ") Starzer 306. — ■*') ebendort 307. — «) Pfarrarchiv Stockerau, Kirchenrechnungsbeilagen. — ") ebendort. — 4'») Pfarrarchiv Stockerau, Faszikel: Inventarien. — ") Starzer 307. — ") ebendort 305. — ®^) ebendort 317. — •'®) dank frdl. Mitteilung von Frau Schulrat Hermine Sedelmayr, einer Tochter des Meisters. — ") Herzog Placidus, Cosmographia Austriaco-Franciscana (1740) 337. — ®ö) Pfarrarchiv Stockerau, Faszikel: Kirche. — ®') ebendort, Kirchenrechnungsbeilagen. — ") Passauische Kastenamt, an das der Getreide- und Weinzehent abgeliefert werden mußte, wurde von Trüben see nach Stockerau verlegt. — s®) Pfarrarchiv Stockerau, Kirchenrechnungsbeilagen. — ®<) ebendort, Faszikel: Kirche. — ®5) Heimatbuch des Bezirkes Korneuburg I (1957) 493. — ®®) Starzer 312 (auch in Matri ken und Kirchenrechnungen). — ebendort 313. ®8) ebendort. — s») ebendort 299. — ««) ebendort 319. 55. Heiliges Wien Alfred Missiong. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Mit neuen Photos von Ekkehard Ritter. Wiener Dom-Verlag 1970, neu bearbeitete Auflage, 304 Seiten, 69 Bilder mit Begleittext. Folgende Kirchen und Kapellen sind im Inhalts verzeichnis der zweiten*) Auflage nicht enthalten und somit nicht behandelt, daher die Ergänzung: I., Innere Stadt: Kapelle i. d. Dompropstei u. b. d. Engl. Fräulein, I., Stephansplatz 6. Kapelle i. Domherrenhof, I., Stephansplatz 5. Stiftshof d. Benediktinerstiftes Seitenstetten, I., Franz Josefs-Kai 29. Kapelle d. Kleinen Schwestern von Jesus, L, Singerstraße 26a/rv. Kapelle i. Burgenländischen Priesterseminar, I., Habs burgerg. 7. ♦) Erste Auflage 1933; zweite Auflage 1948. — Ver gleiche dazu: Personalstand der Welt- und Ordens geistlichkeit der Erzdiözese Wien (Stand vom 15. März 1972). Wien 1973, 734 Seiten. 37

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