Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Beiträge y^jenei. Diözesangesdiidite BE ILAQE DESWIENER DIÖZESANBLATTES Nt. 7 (Juli 1973) III. Jahrgang Nr.4 Wien,am 1. Juli 1973 14.Jahrgang Inhalt: 24. Beiträge zur Baugeschichte der Stadtpfarrkirche St. Stephan in Baden. — 25. Emest Müller. Gründer des "Wiener Katechetenvereins, zweiter Gründer der Chiistlich-pädagogisdien Blätter (t 1944). I. — 26. "Vom Gnadenbild zu Kaltenleutgeben. — 27. Geschichte: Reliquien-Inventar 1958. Stephansdom, Wien.— 28. Zur Geschichte der Pfarrkirche in Stockerau. 2. Teil; Die neue Kirche^). 24.Beiträge zur Baugeschichte der Stadtpfarrkirche St. Stefan in Baden P. Hermann "Walzl O.Cist., Heiligenkreuz Zur Baugeschichte der Stadtpfarrkirche in Baden bei Wien bemerktDagobert Frey:„1477 wird die Kirche unter Matthias Corvinus zerstört; bald danach dürfte ein vollständiger Neubau begonnen worden sein, der im wesentlichen noch heute erhalten ist"'). Hierin folgt er der Meinung Johann Walters, der den Kirchenbau in die Jahre zwischen 1477 bis 1486 einreiht''). 1932 hatte aber dann Dr. W. Hermann in einer Studie über das Heiligenkreuzer Grundbuch Baden 1453 auf ältere, sichere Grundlagen zur Baugeschichte dieses Gottes hauses aufmerksam gemacht''). Aber nicht nur das Urbar 1453, betitelt: Grundbuch über Baaden de anno 1453, Archiv Stift Heiligenkreuz, Signatur Rubrik 29, Fasciculus XIII, Nummer 2, auch das zeitlich voran gehende Urban: Grundbuch über Baaden de anno 1433, Signiert Rubr. 29, fasc. XIII, n'' bringt Hinweise auf eine Bautätigkeit an der St. Stefans Pfarrkirche da selbst. Diese sollen hier wiedergegeben werden. So bringt das Urbar 1435 fol im Abschnitte über „Behawst guet zwe Faden" eine undatierte bald nach dem Abfassungsjahre 1435 erfolgte Gewähreintragung: Sand Stephans paw stet nutz vnd gber des andern haltfen tail haws, das mit geschefft an ez kernen ist. Laut nachfolgender, abermals undatierter Eintragung (c 1440—1450) hatten Fabian Prenner und "Vrsula seine Hausfrau, dieses halbe Haus von sand Stephan paw käuflich erworben. Ebendort fol. 22r im Abschnitte Pawmul eine undatierte, zwischen 1440 bis 1450 anzusetzende Ein tragung: Sand Stephans paw zu Paden ain phunt phenning van der Pawmuel daselbs. Diese Mühle ist offen sichtlich ihrer Zuwendung nach zum Baue der Stefans kirche als Baumühle bezeichnet. Sie trägt diesen Namen auch in der Folgezeit.Im Urbar von 1453 findet sie sich unter dieser Bezeichnimg fol. 177^, 1475 Jänner 28. als Pawmul gelegen im Paungarten zu Paden, so auch fol. 185"^ 1495 April 19, fol. 207f 1514 September 9. 1360 Oktober 24,fehlt dieser Zuname,sie ist im Besitze eines Chadolt^) und im Urbar 1388 heißt sie die Chadolt Mühle®). 1435 ist sie noch namenlos, es zinst davon Hanns Hawnolt®), ein Wiener Bürger, der vermutlich die Mühle dem Stefansbau zugewendet hat. Nach Dr. W. Hermann ist sie identisch mit dem heutigen Hause Baden, Wassergasse 16. Im selben Urbar fol. 293'" unter Abschnitt Geschefft undatiert, noch von der Schreiberhand des Grund buches, doch andere Tinte, also bald nach 1435, die Eintragung: Ott Scheyber, Margreth sein hausfraw habent gesdiaft ir haws halbes nach irem abgangk zw sand Ste phans paw ze Paden für ein Weingarten, den man inn hat verchaweffen lazzen, der sand Stephans paw hat zum gepüerd." Ebendort fol. 233'" u. 233^ im Abschnitte Satzung: 1448 Oktober 26. Hanns Hawg zu Baden, Kathrey seine Hausfrau versetzten die vbertewerung, den Mehrwert ihres Hauses samt Zubehör, gelegen zu nächst der gassen dy da geraicht an dy pad rünsen pey Gemniker hof'} mit ainer seyten vnd mit der andern seytten ze nagst des Vireichen Schrikehs hawes... um eine Summe von 200 Pfund Geldes Wiener Pfennige, dem erbem Wolf gangen Hasler zu Perichtoldarff seinem Vetter, Ottilia, seiner hausfraw und ihren Erben. Das Haus ist belastet mit einer Schuld von 45 Pfund Pfennige, so das paw sand Steffanschirichen daselb vor dar auff hat... Anno domini M®CCCC® in dem XLVIII jar des sambstag vor sand Simonis vnd sand Judastag. Ebendort fol. 28'' 1451 März 23. Von der Schreiberhand 1435: Mert Fuerer Anna sein hausfraw, 3'/» sol. den. Von zweiter späterer Hand: Das obgesctiriben haws hat die benandt Anna Füererin geschafft Erharten Rewtter irm elidien man sein lebtag. Darauf er hat 15 tal.den. Dieselben hat der benant Erhart mit gesuntten leib vnd rechter vernunfft geschafft zu sand Stephans paw zu Paden nach seinem abgang. Vnd die gemelten 15 tal. den. schullen die nächst erben des hauß ausrichten 'vnd dem paw betzalcn. Da pey sind gewesen peyder frewntschaft nächst erben mit namen, Peter Haffner vnd Kathrey Wolfgangen des Pritsen faawsfraw vnd ir payder fail miterben. Actum am Eritag nach Reminiscere in der vasten anno vero LI®. Abschrift dieser Zuwendung an den Bau der Stefanskirche auch im Grundbuch 1453 fol. ISS"", doch, ohne Datierung. Nun zu den baugeschichtlichen Hinweisen des Grundbuches 1435. 1453. fol. 134V. 1455 Feber 15. Der oben bereits genannte Hanns Haug, Katrey seine Hausfrau versetzen dem erwürdigen geistlichen herren herren Johannen (Poley) abbt zu dem Heiligen Kreutz vnd der Conuent gemain daselbs ihr Haus, gelegen zu Baden am Markcht zu nächst Vireichen des Schikchen hauß um 100 Pfund Pfennige der swartzen munnß. vber die vbertewrung der virckh pfundt phenning, so sand Stephans paw zu Baden dar auf hat... Actum nach Kristi geburd virtzehen hundert jar vnd danach im fünf tzkisten jar des Sambstag nach sand Valentinstag. Ebendort fol. 167v 1459 September 29. Vlreich Widmer von Altenpach Elspet seine Haus frau erhalten Nutz und Gewähr von sechs Tagwerk Weingarten gelegen an der Hainersch. der da gebort zue sand Stephans paw zue Paden. Actum anno M®CCCCö vnd in dem LVIIII jar an sand Michelstag. Damit ist nach beiden Heiligenkreuzer-Urbaren die Bautätigkeit an der St. Stefanspfarrkirche in Baden 25

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=