deutung. und Verantwortung- aber keineswegs .gering :ist,-*bringfe es doch im Laufe,eines Jahres das-ZusamTnentrelfen mit'Zehntausenden von Trauergästen mit sich, die"Wieder einmal der Kirche und einem Priester begegnen und die Eindrücke dieser Stunde ins ^feindJiche Leben-mitnehmen.-Dafür zu sorgen haben, daß 4äglidi ein Dutzend nicht immer voll'leistungsfähiger •'Priester riditig eingeteilt wird und sidi auch das Zu sammenarbeiten mit der Friedhofsbehörde möglichst I reibungslos vollzieht, Tag für Tag-von neun Uhr mor gens bis fünf Uhr nachmittags nur-hinter-Leichen -ein- "herschreiten'und darauf achten zu sollen, daß nicht die 'Gewohnheit obsiegt, dazu echtes und unechtes Ge- ..jammer und auch Beschwerden geduldig anhören zu müssen, von den Unbilden der Witterung u.:d. v. a. ■hfcht'zu reden, ist gewiß -keine Kleini'gkdit und ver dient im nachhinein eine verständnisvolle und dank bare Würdigung. Es -war ein großer Dienst, den - Wotawa seiner Obrigkeit und der Kirdie damit tat. ••Seine "Pünktlichkeit und Genauigkeit waren vorbild lich. Als erster war er bereits um acht Uhr zur Stelle und als letzter verließ er um fünf Uhr den Friedhof. Ghne Kommando -und Gereiztheit sah er a\if würdige Verrichtung 'der Gebete und Zeremonien und ließ -keine Kürzung zu, wenn auch manchmal an 'diesen oder 7enen Mitbruder eine begreifliche Versuchung -herantreten mochte oder Angestellte drängten, weil die -Zahl der Bestattungen über -dem Tagesdurch- •schnitt lag. Unter-ihm-wurde das Miserere-oder Benediktus nicht etwa auf dem'Wege von einer zur anderen 'Kinsegnung gebetet. Er behielt sich-die Armenleichen vor und 'begleitete sie Tag für Tag zu -den abseits gelegenen Schachtgräberm. Um denMitbrüdern die ■verdiente Mittagspause zu belassen, sprang er.gewöhn lich ein. Seit jeher anspruchslos-in seiner fast mönchi schen Lebensweise, begnügte er sich öft mit einem ^tück Brot oder einem aufgewärmten, ,selbstgbbrauten Eintopfgericht, das er unbeachtet in einer Ecke des "Warterauraes rasch zu sich nahm. -Schreiber -dieser Zeilen kann es bestätigen, möchte aber noch auf einen Vorzug dieses schlichten Priesters 'hinweisen. Mfach den armen-und kleinen Leuten gehörte seine ■ Liebe und Sorge den Kindern. Waren es auf den beiden ersten Posten: Jedlesee, Wien XXI., mit seinen 13:000 Seelen und St. Anton, Wien X., mit seinen 75.000 Seelen, zu viele, die den Katecheten in Anspruch nahm, -so waren es ' an der sterilen Pfarre von St. Augustin, Wien I., zwar wenige Kinder, die aber dafür eine mehrfache Umsorgung verlangten. Es wird mir stets in Erinnerung bleiben, wie Wotawa während 'der nationalsozialistischen Ära und der Zeit der Bombengefahr Monat für Monat die Eltern aufsuchte, damit sie ihre Kinder in der Seelsorgsstunde duldeten oder wiederum kommen ließen, und wie er vor allem zum Sakramentenempfang jedem einzelnen der etwa vierzig Kinder wie ein richtiger Hirte beherrllch nach- ,ging. Seine Kinderansprachen und Exhorten verrieten die gewissenhafteste Vorbereitung und waren daher scharf durchdacht, klar, anschaulich, gehaltvollst und herzlich. Sie hätten als Musterbeispiele dienen kön nen. Ein wahrscheinlich ererbtes Nervenleiden, unter dem er zeitweise sehr litt, machte ihn freilich für Minderwertigkeitsgefühle, Mißtrauen und Menschen- •scheu anfällig und trug ihm zum Teil auch Verken nung ein. Oft'bot er mir in -St. Augustin, wenn-ich seelsorglich ins Gedränge-^kam, seine Mit-^'und Aus hilfe an und es verblüffte mich im wahrsten Sinn des Wortes, als er mir bei der ersten -Begegnung im -Herbst 1943 auf unserem gemeinsamen' Posten- emst lich erklärte, er würde mich zu Weihnachten und Ostern und vor allem -während des " Scmmers einige Tage vertreten, -damit ich einen längeren Urlaub ge nießen könnte, denn er bleibe ohnehin stets'i in Wien. Möge der Herr diesen bescheidenen und ^-gewissenhäften Mitbruder belohnen! 12. Frauenkirche und ehem. 'Kloster der Augustiner-Eremiten in Baden bei Wien Johannes Kessel. Baden 1^72, 24 Seiten, 12--Ab bildungen, 1 Plan, brosch. „Mit Rechtswirksamkeit- vom >5. ' Juli-19i72 'über trugen die gesetzgebenden Körperschaften der Repu blik Österreich die Eigentumsrechte über-das Kirchen gebäude und dessen - Einrichtung an die Kirche, die nun aus eigenen Mitteln -für '-die Instandhaltung auf kommen muß". Mit-diesem >,xmter-Mitarbeit vcnPachleuten erstellten, illustrierten Führer" hofft nun der Verfasser, seit 1940 Rektor der - „Frauenkirche -zur -hl. Maria der Glorreichen", das 1967 ausg^taltete und renovierte Götteshaus auch mit • einer modernen "Heizung ausstatten zu können. Nach ieinem'Überblick •über die -wahrhaft wechselvöUe Geschichte dieser Kirche und des angrenzenden ehemaligen Klosters, angefangen vom XXII. Jahrhundert über die Türken- -kriege,-Bräiide, josefinische Aufhebung, spätere Demo lierung, 1827 aber wiederum durchgeführte'"Weihe der Kirche und deren Erhebung zur k. -k. Hofkirche, wird eine -Beschreibung der Kirche und des ehemällgen -Klo'stergebäudes, in dessen Räumen Schülen für höhere Mädchenbildung untergebracht sind, dargeboten. Die so ansprechende, handliche und nett ausgestattete Broschüre sei als Vorbild für andere Führer und vor ällem zur Lektüre sehr empfohlen; sie bedeutet gev>iß eine wohltuende Bereicherung der kirchlichen-Fuhrer in unserer Wiener Erzdiözese. Dr. F. L. 13. Herz-Iestr-Pfarre In 'Mödfing (1925-^1937). (Eine Skizze) P. Josef Spann SVD ' Mödling wuchs in der zweiten Hälfte des vorigen Jährhunderts gewaltig an. 1866: 4300 Einwohner, 1900 bereits 14.500. Die einzige Pfarrkirche, St. Othmar,'am -Westrande der Stadt gelegen, konnte' nicht'mehr' ge nügen. Patres aus St. Gabriel halfen zunächst im Hyrtlschen Waisenhaus und in der Josefskirche. P. Heinrich Giese ist vor allen zu nennen (1897—1904). Msgr. Johann Panhölzer, Pfairer In-Währing in'Wien, wollte den Erlös seiner Schulbibel, die in ganz Öster reich-Ungarn in drei Ausgaben verwendet-wurde, gut anlegen. Auf Anraten von Hofrat Giese (Direktor des Lehrerseminars in' Währin^) 1337) urid röit Höfe seiner treuen Schwester Theresia ■ Panhölzer stiftete er ' ein -Kinderheim in der Schöffelvorstadt. 1308 wurde 'das ■U
RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=