Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

52 (1929) Rezension „Sozialistische Erziehung" p. 7; 52 U929)Rezension „Kinderfreunde und Rote Falken", , p. 261; 51 (1928) Rezension „Um die Zukunft unserer Kin der", p. 28; 51 (1928) Rezension „Heilandsfeinde als Kinder freunde", p. 221; 53 (1930) Rezension „Der proletarische Freidenker", p. 220; 54 (1931) Rezension „Des Menschen Glaube", p. 75. Seelsorger 2 (1925/26), Rezension „Sozialistische Erzie hung", „Kinderfreunde", p. 278s; Seelsorger 5 (1928/29), Rezension „Kinderseelennot und Seelsorge", p. 125—133, 173—183; Seelsorger 8 (1931/32), Rezension „Katholische Kinder erziehung, p. 134; Seelsorger 9 (1932/33), „Kommt eine Freidenker-Offen- , sive"? p. 113—117. Volksseele: 1926, Nr. 22, 4f. „Ist die Schule verloren?"; 1927, 32, 3ff.„Eltern, schützt eure Kinder!"; 1928, 46, 5f,„Also werden die ,Kinderfreunde' siegen?"; 1931, 79, 10f. „Um die Seele der Jugend". Sancta-Calasantius-Blätter: 1929 (42. Jg.), 177—180, Nr. 12(aus dem „Neuen Reich"). „Freidenker und religiöse Sozialisten". Siehe Artikel in den oben genannten Zeitschriften. • Bekannter in der Öffentlichkeit und daher inter essant war, daß P. Cyrill Fischer Freund und Be rater des Dichters Franz Werfel war. Als dieser 1945 in Kalifornien starb, nahmen viele Freunde seiner Schrif ten an,daß er als Katholik gestorben sei. Man erinnerte sich seines Bernadette-Romans und -Films und seiner Essays. In Wirklichkeit war es nicht zu diesem Uber tritt gekommen, obzwar zweifellos diese Vermutung naheliegt, wußte Fischers befreuncieter Dr. Robert Braun aus Upsala zu berichten, und er informiert wei terhin genauer: „Durch Zufall kann ich gerade über dieses Moment ein wenig Licht verbreiten, da der Franziskaner Cyrill Fischer, der seinerseits Werfel kannte und dessen Be rater in theologischen Dingen war, manchmal an mich darüber geschrieben hat. Beide befanden sich als öster reichische, vom Nationalsozialismus vertriebene Emi granten in Kalifornien: Pater Cyrill in Santa Barbara, Franz Werfel in Los Angeles. Und es war gegeben, daß der Franziskanerpater den Schriftsteller zu dem Schritt zu bewegen wünschte, den er als den allein richtigen für ihn ansah: daß er konvertiere. Er gab sich seit vielen Jahren, offenbar auch angeregt durch Werfeis steigenden Ruhm (und gerade des „Bemadette"- Romans) diesem Gedanken hin, und es mag auch um gekehrt Werfeis Absicht gewesen sein, ihm Folge zu leisten. In seinem letzten Essaybuch „Zwischen oben und unten" (Bermann-Fischer-Verlag, Stockholm, 1946) stehen viele Dinge, die man ohne tiefe Kenntnis,der katholischen Gedankenwelt nicht schreiben kann. Aber es gelang schließlich doch nicht, und Pater Cyrill mag in letzter Zeit eine gewisse Ungeduld über dieses Zau dern und die Vergeblichkeit seiner Bemühungen erfaßt haben. Das geht zumindest aus einem Brief hervor, den er am 25. Februar 1944 an mich schrieb und worin er vermeldete, er habe Werfel anläßlich eines Besuches vor Weihnachten auf die ganze Sachlage aufmerksam gemacht und ihm zu überlegen gegeben, ob er nicht doch seinen Weg konsequent mit einer Konversion abschließen sollte. ,Gab ihm auch Lampings Buch ,Through twenty-two lands' (Milwaukee 1940), fährt er fort, zur Lektüre: ,Er beschäftigt sich mit diesem Gedanken'. Aber ich bezweifle, ob er je den Schritt machen wird. Ich übe jedenfalls keinen Druck aus, bin ja nur selten bei ihm zu Gast und könnte so kaum^ dem Einfluß begegnen, der sonst regelmäßig sein Denken und Urteilen beherrscht. Auch dürften mancherlei ge sellschaftliche und geschäftliche Hemmungen seine Sicht und Entscheidung vernebeln. Ich kann nur beten, daß ihm Gott die Gnade gebe..."• Dem Urteil Brauns über P. Cyrill Fischer O. F. M. schließen auch wir uns an: „In unserer Zeit, da die Stimme des Wahrheitszeugen oft spurlos verhallt, als wäre sie nie gewesen, steht die Gestalt dieses öster reichischen Franziskaners in ihrer Geradheit als ein Vorbild vor uns. Denn die Zukunft braucht solche Kämpfer, auch wenn sie zu ihrer Zeit scheinbar ver geblich stritten". Anm.: ^) So Dr. Robert Braun, Upsala. In: Die Furche 1946, Nr. 31, 3. VIII. — ^) Geburtsurkunde der Pfarre Schwarzenberg 1892, RZ 23. P. Nothegger gibt als 2. Namen Gualbertus an. — Vater zuständig nach Ulrichsberg, Großvater Josef Fischer, Großmutter Anna geb. Zimmermann; Mutter, Tochter des Jacob Hauer u. der Anastasia geb. Binder, alle ehelich. — Schematismus der Geistlichkeit der Diözese Linz.— ®) Johann Reitshamer. 100 Jahre Knabenseminar, 50 Jahre Gymnasium. Kollegium Petrinum. Linz 1954, 141. — ^) Die Provinz besitzt in der Linzer Diözese: Hospize in Baumgartenberg, Bruckmühl, Suben; Klöster in Enns, Pupping, Schmollen. — Lt. Mit teilung V. 28. VI. 1972 aus Solbad Hall von P. Florentin Nothegger OFM.— ®) Derselbe. — '^) Die Furche, 1946, Nr. 31, S. 6, V.i VIII. — ®) Ebda. — ®) Ebda. — Text der Grabinschrift: Cyrill Fischer OFM Obiit 11. Mai 1945. Aet. 52. Prof. 33. Sac. 22. R. I. P. — Daselbst ein weiterer Bericht von Dr. Braun: „Und er wollte leben und für die Kirche weiter arbeiten", schrieb sein Bruder Superior. „Am selben Tag — Christi Himmelfahrt — habe ich ihm die letzte Ölung gegeben. Am nächsten Tag, um sechs Uhf fünf undfünfzig früh, ist er gestorben. Unser P. Vizeprovinzial war Zelebrant bei dem Totenamt und Diakon und Subdiakon waren zwei Weltpriester aus Österreich, die zur Zeit in Los Angeles leben. Einer davon, P. Moser, ist Kriegsflüchtling, der andere ist seit vielen Jahren hier in Amerika. Nach der Messe sprach ich einige Worte über unsem lieben Mitbruder und am Schfuß sprach P. Moser in deutscher Sprache. Viele von seinen Freunden haben geschrieben, Franz Werfel, der in den letzten Jahren in Los Angeles wohnte, war krank und konnte erst nach zwei Wochen nach Santa Barbara kommen, um das Grab von P. Cyrill zu besuchen. Und jetzt ist auch Franz Werfel gestorben. Schon vor drei Jahren, als es klar wurde, daß P. Cyrill schwer krank war, bat ich ihn, mir etwas Schriftliches zu-geben, worin ich Klarheit haben würde über die Disposition seiner Manuskripte. Den Brief habe ich erst nach seinem Tode gelesen und jetzt be wahre ich die verschiedenen Manuskripte..." Weitere Quellen u. Lit.: Taufbuch d. Pfr. Schwar zenberg. — Schematismus der Geistlichkeit der Diözese Linz, dann Wien.— Mitt. v. P. Florentin Nothegger. — Die Furche Jg. 1946, Nr. 31 u. Nr. 48.— Kelters Litera tur-Kalender 1926, 86, — ÖBL. I (1957), 320. — Lex.. f. Theol. u. Kirche (Buchberger)IV (1932) 208. 11. Franz Wotawa (t 1954) (Einsegungspriester) Dr. Franz Loidl Nach den auf gehobenen Posten und im Rampen licht der Öffentlichkeit Stehenden sei hie und da auch solcher gedacht, die in der weniger beachteten täglidien cura ordinaria Beispielhaftes geleistet haben. Am 11. September 1954 starb der Rektor des Ein segnungsdienstes auf dem weiträumigen Wiener Zentralfriedhof, G. R. Franz Wotawa, irh 61. Lebens jahr und fand auch hier seine Ruhestätte, wo er acht einhalb Jahre durch pünktlichen und würdigen Voll zug des ganzen Begräbnisritus' tausenden Wienern den letzten christlichen Liebesdienst erwiesen hat. Um dieses wenig begehrte Amt hat ihn wohl kaum jemand beneidet, dessen Verwaltung und Führung be sondere Opfer und Selbstlosigkeit verlangt, dessen Be13

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