lauf der Ereignisse und im Rahmen seiner historiographischen Darstellungen dürften ihm immer be sonders am Herzen gelegen sein, und so nahm es kein Wunder, daß er sich auf diesem Gebiete zu vervoll kommnen wünschte. Im Zuge der Fördenmg der Ar beiten Flieders war dieser mit 1. Juli 1969 dem Institut für Kirchengeschichte dienstzugeteilt worden und sollte anfangs 1970 als Bundeslehrer an das Institut versetzt werden. Der Chef des hoffnungsvollen Historikers, Prälat Univ.Prof. Dr. Loidl, baute noch auf ihn, als er be reits die tödliche Krebserkrankung in sich trug, und knapp bevor er zu ahnen begann, was ihm bestimmt sein könnte, hatte er sich noch mit Gertrude Maria Mick am 11. Juli 1969 vermählt. Uber ein halbes Jahr dauerte der Kampf gegen die Krankheit, bis ihn am 26. Februar 1970 in Wien der Tod erlöste. Seine Freunde werden ihn nicht vergessen, die ForscherkoUegen in Gegenwart und Zukunft seine Lei stung achten. Diese sei nochmals in Erinnerung gerufen durch das nachfolgende Werksverzeichnis: a)Selbständige Publikationen: (Mit Franz Loidl) Stephansdom — Zerstörung und Wiederaufbau. Chronik imd Dokumentation (Ver öffentlichungen des Kirchenhistorischen Instituts der kath.-theol. Fakultät der Universität Wien, Bd. 3), Wien 1967. Stephansdom und Wiener Bistumsgründung. Eine diözesan- und rechtsgeschichtliche Untersuchung (ebendort, Bd. 6), Wien 1968. b) Aufsätze: Erläuterungen zum Historischen Atlas der öster reichischen Alpenländer, hg. von der österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1. Abt. (Die Land gerichtskarte),2. Teil(Niederösterreich), 2. Heft (Viertel imter dem Wienerwald), Wien 1957,7—36(Landgerichte Wien bis Schwechat). Der Zeichenstein von Göstling a. d. Ybbs, in: österreichische Zeitschrift für Volkskunde, 66/1 (1963), 32—37. Die Stiftungen Herzog Rudolfs IV. und ihre Be ziehungen zur Errichtung des Wiener Bistums. In: Jahresbericht der Albertus-Magnus-Schule, Wien XVIII, über das Schuljahr 1964/65 (1965), 3—19. Zur Ausstellung von Prof. Hans Plobner „Aquarelle-Gouachen-Monotypien". Ebenda, 19—21. Die Baumeister des Stephansturmes. In: Der Dom 2(1965), 2—3. Felsbilder Europas. In: Jahresberichte der Al bertus-Magnus-Schule, Wien XVIII, über das Schul jahr 1965/66 (1966), 5—12. Die Hirschgeweihe von St. Stephan in Wien. In: österreichische Zeitschrift für Volkskunde 69/4 (1966), 261—266. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. In: AMS-Kurier, Nachrichten für die Freunde der Albertus-Magnus-Schule, April 1967, 1. Die Marianisten in Österreich. Zur 150-Jahr-Feier der Gesellschaft Mariä. In: Jahresbericht der AlbertusMagnus-Schule, Wien XVIII, über das Schuljahr 1966/ 67 (1967), 3—14. Der „Glockenriß" von St. Augustin. In: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte 8/6 (1967), 43^5. Die Gerhard-Pfarren. Ebenda 9/4 (1968), 25—27. Zum Schicksal der Bistumsbullen von Linz und St. Pölten. Ebenda 9/5 (1968), 39—40. „Maria Pötsch" im Pflegeheim der Barmherzigen Brüder in Kritzendorf. In: Granatapfel 36/11 (1968), 416—417. 500 Jahre Bistum Wien — Zur Geschichte der Erzdiözese Wien. In: Die österreichische Höhere Schule 20/5 (1968), 138—139. (Mit Franz Loidl) Abriß der Wiener Diözesan geschichte. In: Wiener Diözesankalender 1969, 18—23. Die Gründung des Erzbistums Wien und seiner Suffraganbistümer. (Mit einer Edition der Stiftsbriefe der Bistümer Linz und St. Pölten vom 18. Jänner 1789.) In: Beiträge zur Wiener Diözesangesdiichte 10/1 (1969), 1—4. 500 Jahre Bistum Wien 1469—1969. Urkunden zur Entstehungsgeschichte des Bistums Wien. In: Litterae Latinae 23/2—3 (1969), 9—24. 500 Jahre Bistum Wien. Zur 500-Jahr-Feier der Wiener Erzdiözese. In: Neue Illustrierte Wochenschau (19. Jänner 1969), 5. Bischof Leo von Spaur. Erster ernannter Bischof von Wien. In: Festschrift Franz Loidl zum 65. Geburts tag. Sonderband I der Sammlung „Aus Christentum und Kultur"(1970), 42—56. c) Rezensionen: Nikolaus Grass, Der Wiener Dom, die Herrschaft zu Österreich und das Land Tirol (Innsbruck 1968). In: Der Sehlem 42 (1968), 125—126. d) Sonstiges: Herausgabe der Festschrift Franz Loidl zum 65. Geburtstag, 1. Band (Wien 1970) und — teilweise — 2. Band(Wien 1970). Sonderbände I und II der Samm lung „Aus Christentum und Kultur". 9. Möns. Franz Xaver Hofstaetter (1902—1968) (Kämpfer für die christliche Sportidee) DDr. Rudolf Weiler und f Karl Ulimann, Wien Als Kind des Franz Hofstaetter und der Ottilie, ge borene Seiler, Simmeringer Bürger, wurde Franz X. am 22. September 1902 in Wien XI., auf der Simrmeringer Hauptstraße 118, geboren. Er war das zweite Kind von acht Geschwistern. Auch während der Schule blieb er in seinem Heimatbezirk, dem er Zeit seines Lebens sehr verbimden war. Die Volksschule besuchte er in der Braunhubergasse rmd das Real gymnasium (damals noch) in der Molitorgasse. Seine turnerische Tätigkeit begann der junge Student im Christlich-Deutschen Turnverein. Er war auch Mitglied der Marianischen Studentenkongregation Simmering, später sogar Präfekt dieser Jugend gemeinschaft. Dort und durch den Verkehr von Prie stern im Elternhaus wurde der Priesterberuf in ihm geweckt. Als Schulvertreter wirkte er im ChristlichDeutschen Studentenbund mit und kam mit den Studentenseelsorgern seiner Zeit, Dr. Michael Pfliegler und Dr. Karl Rudolf, in Verbindung. Zwei Semestern Philosophiestudien folgte der Eintritt in das Wiener Priesterseminar und das achtsemestrige Studium der Theologie an der Wiener kath.-theol. Fakultät. Am 19. Juli 1925 wurde Franz X. im Dom zu St. Stephan in Wien zum Priester geweiht. Der Neupriester kam auf seinen ersten Posten als Kaplan nach Atzgersdorf und blieb dort bis Ende Februar 1932. Mit 1. September 1931 wurde er Hauptschulkatechet und blieb der Reli gionspädagogik bis zu seinem Lebensende treu. Neben her wirkte er als Dietwart imd zeitweise auch als Obmann im Christlich-Deutschen Turnverein Atzgersdorf, in Simmering und Kaiserebersdorf. Am 3. Oktober 1941 wurde er zur Deutschen Wehr macht zur MiUtärdienstleistung eingezogen und war dort sdiließlidi als Rechnungsführer tätig. In russische Kriegsgefangenschaft gekommen, kehrte er im Jahr 1946 zurück, bezog in Simmering eine Wohnung und nahm seinen Beruf als Hauptschulkatechet wieder auf. Nebenher wirkte er lange Jahre in der Pfarre AltSimmering sehr erfolgreich als Jugendseelsorger, dann als Männerseelsorger und Schriftleiter des Pfarrblattes. Mit 8. Juni 1949 wurde er Fachinspektor für den Reli gionsunterricht an Pflichtschulen Wiens. Der verdiente Schulmann und Seelsorger wurde verschiedentlich ge ehrt: Erzbischöflicher Geistlicher Rat am 19. Februar 1947, Erzbischöflicher Konsistorialrat am 1. März 1960, Regierungsrat am 5. März 1964, Päpstlicher Ehren kämmerer am 6. Februar 1965. Der Seelsorger,Pädagoge und Turner widmete sich; sogleich nach seiner Rüchkehr nach Kriegsende wieder der Verbands- und Vereinsarbeit. Rasch ging sein Auf-» stieg nun in der Österreichischen Turn- und Sportunion . 10
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