Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

1646—54 Magister Michael Adam Jodchisch, Pfarrer und Vice-Dechant zu Obermarkersdorf und Schrattenthal, resignierte 1654^®). 1655—57 Magister Johann Straub, resignierte. 1657—58 Felix Rueff, vorher Vikar (Pfarrer) in Sallapulka^^). 1658 Sigmund Strobl. 1660—62 gab es eine Streitsache zwischen Catharina Fruglin, 22 Jahre „geweste, nachgelassene" Köchin bei Pf. Strobl,imd Gregor Pürl, Erbschafts verwalter („Bürger, Verhandlungsmann, Gewaldtrager, tanquam mandatarius haeredum")^®). 1659—64 Magister Johann Georg Bedamer, gestorben 4. 8. 1664 und begraben in Obermarkersdorf. In seinem Testamente vom 8. 7. 1664 (mit 10 Siegeln) gedenkt er auch seiner Haus hälterin Ursula Renerin, „so mir etlich und dreißig Jahr treu und fleißig gedient hat"^®). 1664—69 Johann Baumgartner (auch Paumgardtner)^''). 1669—83 P. Augustin Tax. Prämonstratenser aus Pernegg bei Horn^®). 1683—88 P. Leopold Steixner, Prämonstratenser aus Pernegg. 1689—93 P. Ambros Millner, Prämonstratenser aus St.Andrä. 1693—95 P. Leopold Steixner, Prämonstratenser aus Pernegg. Gestorben und begraben in Ober markersdorf am 2. 1. 1696. 1696—1710 P. Peter Langhoffer, Prämonstratenser aus Pernegg. Gestorben und begraben in Obermarkersdorf am 17. 11. 1710. 1711—16 Johann Adam Schenkhely, Dr. phil., Bacc. theol., apostol. Protonotar, resignierte. 1716 wurde der Kirchturm neu erbaut. 1716—41 Johann Ignaz Garbe, gestorben und begra ben in Obermarkersdorf am 4. 12. 1741, 76 Jahre alt. Johannes Wenceslaus Baro de Freyenfels, Cathedr. Ecclesiae Olomucensis et Collegiatae ad S. Crucem Wratislaviae Canonicus, Abbas S. Ägidii de Simigio in Regno Hungariae hielt 1738 eine Trauung und spendete 1735 eine Taufe im Hause des Patronatsherren Hartig. 1742—46 Johann Augustin Felke, aus Schlesien ge bürtig, vorher schon 1738—41 Vicarius in Schratt, und Markersdorf, gestorben und begraben in Obermark, am 3. 12. 1746 (auf einer Jagd zersprang ihm das Gewehr, ver wundete ihn und an dieser Verwundung starb er). Von 1742 bis 1784 sind an der Pfarre Cooperatoren oder Vicarii. 1745 wurde die große Glocke gestiftet und geweiht'^®). 1747—88 Franz Ernst Seiz, Dechant, gestorben am 22. 1. 1788. Am 31. März 1757 vernichtete ein großer Brand Pfarrkirche, Pfarrhof und 69 Häuser, 6 Personen kamen im Feuer ums Leben. In zwei Jahren waren Kirche und Häuser neu erbaut. Am 22. Oktober 1785 wieder eine Feuers brunst: Schäden am Dach des Kirchturms und Glockenstuhl geringer, seither ist der Kirchturm niedriger'^"). 1784 wurden Obermarkersdorf und Schrat tenthal wieder zwei selbständige Pfarren. Ab 1784 gehört die Pfarre zur Erzdiözese Wien, vorher war sie in der Diözese Passau. 1788—1807 Ferdinand Pock, Dechant, Ehrendomherr, Konsistorialrat. Geboren 7. 10. 1753 in Wien, Priester 1777, gestorben als Pfarrer von Röschitz am 4. 9. 1822. 1807—16 Franz Xaver Schneider; geboren 4. 4. 1760 zu Hohenwart, Pfarrer in Schrattenthal 1794—1807, starb als Pfarrer von Walters kirchen am 25. 6. 1824 (dort Pf. 1816—24). „Nach den Aussagen alter Leute ver schenkte Pf. Schneider alles, was er hatte, selbst seine Hose, und lieh sich vom Schul lehrer Geld aus, um es einem Handwerks burschen zu geben^®)." Am 22. 6. 1812 spendete Fürsterzbischof Sigismund Graf von Hohenwart(Wien)eine Taufe. 1817—53 Peter Anton Stellwag: geboren 7. 6. 1782 zu Eschenbach in Bayern,Pfarrer in Schratten thal 1811—17, starb am 7. 8. 1853 in Ober markersdorf. 1845 neue Rathausglocke. 1848 Revolution: auch in Obermarkersdorf wurde eine Nationalgarde aufgestellt. 1853—77 Dominikus Lüftl: geboren 2. 11. 1808 zu Ernstbrunn, N.öst., 1853 Pfarrer in Schrat tenthal (1. 2. bis 18. 10.), 1867 Dechant, Geistl. Rat, starb in Hadres 1884 (dort Pfarrer 1877—84). Mehrmals Brände im Orte: 4. 5. 1865 fünf Häuser mit Wirtschaftsgebäuden vernichtet, wahrscheinlich Brand gelegt. — 14. 5. 1866 13 Häuser mit Wirtschaftsgebäuden. — 29. 5. 1866 18 Häuser. — 29. 7. 1867 zwei strohgedeckte Scheuem^®). — August 1868 strohgedeckte Gebäude, diesmal entstand der Brand durch einen Schuß auf Spatzen? 1877—1900 Anton Kreyßl: geboren 19. 12. 1830 in Her mersdorf in Böhmen, Pfarrer in Schratten thal 1868—77, starb am 9. Mai 1900, begra ben in Obermarkersdorf. Wohltäter der Kirche (Armenstiftung, Stif tung für Recjuiem und Libera). Die „Zahnstochergeschichte" vom 20. 11. 1885 gibt ein Bild von den Kämpfen liberaler Kreise gegen den Pfarrer®®). 1900—02 Leopold"Nägerl: geboren 23. 3. 1847 in Har mannsdorf bei Korneuburg, Pfarrer in Pyhra bei Gaubitsch 1878—90, in Niederleis 1890—1900, starb am 23. 12. 1902 an Gehirnschlagfluß, und wurde („zum Leidwesen der Pfarrkinder") in Harmannsdorf begraben. Errichtete das Gebetsapostolat und die Herz Jesu-Bruderschaft. Nach Pf. Kreyßl war der Kooperator von Röschitz, Josef Schmollek, Provisor. Er machte sich ungemein beliebt. Als er aber nicht Pfarrer wurde, hetzte er die Leute gegen Nägerl auf. Als Schmollek fortzog, gaben ihm die Pfarrkinder unter Musik und mit weißen Mädchen das denk bar feierlichste Geleite, während Nägerl, der am selben Tag kam, von niemandem emp fangen wurde. Doch so ein erfahrener Seel sorger wie Nägerl läßt sich nicht entmutigen. ... Pfarrkinder äußerten sich oft, sie hätten ihm viel Unrecht abzubitten"®^.) 1903—41 Franz Riederer: geboren 13. 11. 1867 zu Wielandsthal, Pfarre Herzogenburg, Pfarrer in Pettenhofen 1900—03, Dechant, Geistl. Rat, starb am 6. 3. 1941, 73 Jahre alt, und wurde in Obermarkersdorf begraben. Zwei Brüder waren ebenfalls Priester. Zu Beginn schrieb er ins Gedenkbuch der Pfarre: „Hat sich seit 1876 in Obermarkers dorf nichts Bemerkenswertes zugetragen? Welche Schlamperei!" — Und Riederer be richtet vom Ersten Weltkrieg nichts! Wohl finden sich von diesen Jahren Berichte und Zeitungsausschnitte über Ernte und Wein bau®®). 1. Weltkrieg 1914—18: 17 Kriegsopfer der Pfarre. 2. Weltkrieg 1939—45: 57 Kriegsopfer der Pfarre.

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