3 messingene Glöckel; 1 zinnernes Lavor; 4 messingene Rauchfässer samt Schiffel; 1 zinnernes Weihbrunnenkesserl in der Sakristei; 4 lederne Altarpölster; 5 Paar blüschene Überzüge über diese Polster; 24 hölzerne vergoldte Altarleuchter und 9 dto Canontafeln; 20 höl zerne vergoldte Vasa mit 12 Blumenstöcken;4 dto Vasa mit Blumen von Rauschgold; 2 hölzerne vergoldte Blumenstöcke; 2 kleine vergoldte Tabernakel Blumenstöckel; 14 blaue hölzerne Leuchter samt 9 dto Canon Tafeln; 6 Blumentrüge auf dem Hochaltar; 1 Statue von Holz Christi Auferstehung"); 2 Jerusalemkreuze mit Perlmutter eingelegt, worauf ein silbernes Cruzifix; 2 Ordinari Cruzifix auf den Seitenaltären; 2 Bil der von Wachs in schwarzer Rahm: St. Petrus und St. Magdalena; 1 kupfernes Weihbrunnkesserl; 4 kup ferne Wassergefäße; 2 vergoldte hölzerne Rahmen, worinnen 2 Bullen; 1 weiße messingene Lampe; 12 messingene Wandleuchter; 1 rot tucherner Mesner rock; 2 dto für Knaben; 1 zeugener Mesnerrock; 2 dto für Knaben; 8 Bilder in der Sakristei und die Leiche Christus in Seiden gewickelt; 16 Stück damastene Spallier für die Kirche; 2 rot damastene Polster in Oratorio; 2 Stück damastene Uberzüge auf ein Pult brett; 6 dto über kleine Sessel; 4 dto über 2 Betstühle; Not. Die letzteren 5 Posten hat ihr Mesner in seiner Verwahrung. Aus der erzb. Wienerischen Konsistorialkanzlei, den 15. Juli 1780. Vermerk: Dieses Inventarium in der Kanzlei bei den Acten der Harrachischen Kapelle aufzubewahren... Wehmut könnte einen beschleichen, liest man hierbei von der einstmaligen herrlichen Barockausstattung^'') und muß man nach dem Abbruch der bau fälligen Gebäude ringsum die wohl in ihrer äußeren Gestalt hergestellte und durch ihre edle Architektur beeindruckende Kapelle verlassen und versperrt sehen. Ob ihr wohl noch eine ihr würdige Verwendung win ken wird? Pläne sollen bestehen, wenn sich jemand für die Aufbringung bedeutender Mittel für die Innen renovierung findet. Möge es geschehen. Nach dem Luftangriff am 5. November 1944 be reits angebombt, wobei nur die Glocke unbeschädigt blieb, die dann leihweise den Glocken von Katzelsdorf zugeteilt wurde, ging die Kapelle in den letzten Tagen, das ist am 9. April 1945, richtig unter. Ein Augenzeuge aus dem ehemaligen Priester-Kranken- und Defizienten-Institut(Wien III, Ungargasse 38) darüber:") HochaUarblld von Altomonte „Die Bilder wurden vom damaligen Denkmalamt nach Gaming gebracht. Am Tag vor dem Einmarsch der Russen brannte es in der Kapelle. Eine Polizei einheit dürfte auf dem Kapellendachboden (unterm Dach) Infanterie-, Gewehr- und Maschinengewehr munition gelagert haben. Jedenfalls getraute ich mich nicht mehr in die Kapelle zu gehen, ich blieb in ge wisser Entfernung stehen, und da die Explosionen nach mehr als 30 Minuten nicht aufhörten, ging ich in meine Wohnung in der Ungargasse 38 zurück. Das Sakristei inventar verbrannte zur Gänze, auch mein neues violettes Meßgewand. Die Russen dürften nicht mehr viel geschadet haben". Einigen Trost bedeutet die Nadiricht in der 3. Auflage:") daß glücklicherweise die wichtigsten Kunstgegenstände, wie das Hochaltarbild, die Enthauptung des hl. Januarius von M. Altomonte, einige andere Bilder und die Reliquienbüste des Heili gen geborgen wurden und man im Schutt der Kirche das schöne Bronzekruzifix des Tabernakels gefunden hat. Nun einiges über die Seelsorger bzw. Benefiziaten dieses Heiligtums, Ungargasse 69 a, das auf dem Pfarr gebiet von Maria Geburt(Rennweg)liegt. Als erster Benefiziat wurde präsentiert Franciscus Dominicus Schmidt, der am 2. Februar 1735 seine professio fidei ablegte. Er starb 1780. Ihm folgte Samuel Vogel mit der professio fidei am 14. Okto ber 1780. Von ihm heißt's, daß er von Sr. Exzellenz dem Grafen v. Harrach als Lehensherrn die gehörige Prä sentation erhalten, „sich jedoch hierüber nicht vor gekehrt habe. Er beziehe die Nutzung des Benefiziums, ohne hierzu Sr. Hochfürstl. Eminenz Kardinal Migazzi die Installation zu begehren. Dieser Hr. Benefiziat handelt durch sein Betragen den kanonischen Gesetzen ganz entgegen; erhält zwar durch die Präsentation ein Recht zum Benefizium, der Genuß aber wird ihm erst durch den Bischof mittels seiner Investierung er teilt, um welche in der Präsentation gebeten wird. Da her diesem Hr. Vogel die Weisung zu geben wäre, sich den kanonischen Satzungen zu achten, allenfalls die Einkünfte des Benefiziums in Beschlag nehmen zu lassen". Nach seinem Tod am 1. Dezember 1794 wurde Jacob Untersteiner, Weltpriester der Diözese Trient, der am 19. Dezember d. J. die professio fidei ablegte. Doch -starb er schon am 11. Februar 1802. Da im selben Jahr die k. k. privilegierte Zudcer-Raffinerie Besitzerin geworden war, präsentierte deren Direktor den Kooperator von Waidhofen/Thaya, Diözese St. Pölten, Jacob Kobel. Seit 27. d. M.im Genuß des Benefiziums,sudite er dann auch um einen Defizientengehalt an, weshalb am 1. August 1805 von der Regie rung angefragt wurde, ob und welche Aushilfe er jetzt hier leiste und ob ihm der erbetene Defizientengehalt gebühre. Anfangs abgelehnt, wurde er ihm doch dann zugebilligt. Am 20. Mai 1806 legte er die professio fidei ab. Vorher, im März, wurde ihm vom eb. Konsistorium aufgetragen, an jedem Sonn- und Feiertag eine Früh predigt oder Vorlesung und Auslegung der hl. Evange lien vor oder nach seiner Messe zu halten. Er entschied sich, nach „abgelesenem" Evangelium eine Früh predigt (-lehre) zu halten. Im Jänner 1808 finden wir ihn als Curatbenefiziaten bei St. Peter (Wien I). Als Beispiel für den Besetzungsvorgang bei St. Januarius nun folgendes: „Nach Abgang des bisherigen Benefizia ten im k. k. Lustgebäude am Rennwege (Pfarre Renn weg) J. K. ist diese Stelle erledigt worden, und da Seine Majestät dem Exmontserater (Schwarzspanier außerhalb des Schottentores) Priester Wenzl Fritz (geb. 1755 zu Windelschweit, CSSR, Priester seit 1782) dieselbe in Gnaden zu verleihen geruhet hat, so wird besagter Fritz als Benefiziat für das Benefizium ad Sanctum Januarium am Rennwege allhier, im Namen seiner Majestät des Kaisers, als dermaligem Besitzers dieses Hauses, EINEM HOCHLÖBL. ERZBISCHÖF LICHEM CONSISTORIUM mit gegenwärtigem Datum präsentiert und um seine Investierung quoad Spiritualia dienstfreundlichst gebethen."^*^) (Wien, 25. Jän ner 1808). (Fortsetzung folgt) Herausgeber, Verleger und Eigentümer; Erzb. Ordinariat, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Verantwortlicher Schriftwalter: Archivdirektor Univ.-Prof. Dr. Franz Loidl, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Druck und Versendung: Mechitharisten-Buchdruckerei, Wien VII, Mechitaristengasse 4. 32
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