Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

(Nr. 5), 60. — ') Ebda. — ®) Personalstand der Wiener Erzdiözese 1906, 120; 78. — Im WDBl. sind diese Be setzungen nicht erwähnt. — ®) Alfred Missong, Heiliges Wien, Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen, Wien 1948, 238, 327. — Ekkehart Ritter, detto, Wien 1970, 195,263.—")Ebda. NB.: Eine Notkirche anderer Art erstand 1911: es ist die schwimmende Kirche im Freudenauer Winter hafen zu Wien. Sh. P. Theophil Muth. Die schwim mende Kirche in Wien, München 1911, 43 S. — Franz Loidl, Wiener Kirchenzeitung 1969, Nr. 12. 10. Von den ersten Vorstehern des Wiener Alumnats „...Die Söhne des hl. Vinzenz von Paul kamen dem nach im Jahre 1760 nach Oesterreich; sie wurden vom Kardinal Migazzi dorthin berufen, der ihnen die Lei tung des Priesterseminars von Wien und 1762 auch das der Diözese Waitzen in Ungarn, deren Administra tor er war, anvertraute, und zwar in der Absicht, den guten Geist im Priesterstande dauernd einzupflanzen. ...Unter den polnischen Lazaristen, die im Wiener Diözesanseminar arbeiteten, werden besonders erwähnt die Herren Thomas Husarzewski und Johann Hardelai. Im Rundschreiben des Hochgeehrten Generalsuperiors Jacquier vom 21. Jänner 1762 heißt es: Ich will hier noch beifügen, daß unsere in Wien einge führten Mitbrüder so viel Eifer... zeigen, daß Deutsch land unsere Genossenschaft so sehr zu schätzen be ginnt, daß mit Zustimmung der Kaiserin-Königin von Ungarn der Primas dieses Reiches auch für sich Mis sionäre verlangt, die man ihm für das Seminar in Gran schicken wird, und daß der Kardinalerzbischof von Wien... ebenfalls drei Mitbrüder schon im Monat Juli für das Seminar der Diözese Waitzen wünscht... Die Kaiserin selbst hegt auch den Wunsch, sechs Barm herzige Schwestern nach Oesterreich kommen zu las sen, um sie in Wien anzustellen. Die Wünsche des Kar dinals wurden erfüllt. Unter den für Timau und Waitzen abgesandten polnischen Lazaristen waren die Herren Nikolaus Koczani, Ignaz Tylian und Adalbert Churchocki. ...Indessen waren sie einerseits nicht gewillt, sich den modernen kirchlichen Betrebungen einer „aufge klärten" Theologie und einer absoluten Staatsomnipotens anzupassen, andererseits waren sie auch vielen Angriffen des Neides und der Eifersucht von selten anderer feindseliger Elemente ausgesetzt. Somit gaben sie ihre wiewohl vom Hofe und von seiner Eminenz dem Kardinal Migazzi hochgerühmten und bestunter stützten Arbeiten auf und zogen sich in ihre polnische Provinz zurück..." Im Rundschreiben des Generalsuperiors De Bras, 1761, heißt es: „Während dieses Werk, nämlich das der bischöflichen Seminare, sidi immer gediegener aus gestaltet, bestreitet die Kaiserin selbst alle Kosten des Unterhaltes der Missionäre. ...Nach fünf Jahren hinopfernden Wirkens verschwinden die Missionäre vom Schauplatz ihrer Tätigkeit in Oesterreich." Weder die Annalen der polnischen Provinz noch die Rund schreiben der Generalsuperioren tun vom Jahre 1764 an mehr eine leise Erwähnung über die genauen Ur sachen der Unterdrüdcung oder Zurückberufung der Missionäre. Aus:Franz Gatringer, Geschichte der Kongregation der Mission und der Barmherzigen Schwestern in Oesterreich-Ungarn, Graz 1912, Verlag der Missions priester Graz. — Bei Cöl. Wolfsgruber, Christoph An ton Migazzi, Fürsterzbischof von Wien. Ravensburg^ 1897, 121 ff. findet sich keine Erwähnung. Anm.:Hochwürdiger Herr Professor! Darf ich Sie mit einer Anfrage belästigen? Im von Ihnen verfaßten Artikel des Wiener Kirchenblattes vom 28. April 1957, S. 7,„Gründung des f. e. Alumnats", 1. Absatz, oben, steht der Satz, daß den Lazaristen die Leitung des Alumnates übertragen wurde und sie bald von Weltpriestern abgelöst wurden. Wissen Sie mehr darüber? Vor dem Ersten Weltkrieg bemühte sich ein Mitbruder in die Archive zu kommen, aber damals wurden sie nicht geöffnet. Heute haben wir nicht die Leute und auch nicht die Wissenschaftler, darüber nachzuforschen. Für uns wäre es aber doch interes sant, den Grund der Abberufung zu erfahren. Was wir wissen, habe ich im beiliegenden Blatt aufge schrieben. Darf ich bitten, wenn Herr Professor mehr wüßten, uns dies mitzuteilen oder wo wir nachsuchen müßten.Dank für alles Entgegenkommen. Salzburg,am 16. Mai 1957. Wagner Leopold CS., Salzburg-Mülln NB.: Vermochte leider bis jetzt nichts zu finden, ein Beweis, wie dringlich eine genau geführte Chronik oder Dokumentation ist. — Eine Dissertation über die Geschichte des Wiener Alumnates und dadurch viel leicht eine Aufklärung ist zu erwarten. Dr.F.L. 11. Pfarre Maria vom Sieg (Wien XV), 1876 gegründet*). Series pastorum Dr.Johann Tanzer Pfarrer: Rosam Anton, 1876—1890, starb im Alter von 69 Jahren. — Walter Konstantin, 1890—1900, starb im Alter von 62 Jahren. — Rosenberger Stefan, 1901 bis 1916, starb im Alter von 75 Jahren. — Ebner Laurenz, 1917—1936, starb im Alter von 76 Jahren. — Dedelbacher Josef, 1936—1956. — Dr. Tanzer Johann, seit 1956. Kapläne: Der amtliche Dienstpostenplan sieht drei systemisierte Kaplansposten vor. Bis 1967 waren in der Pfarre auch drei Kapläne tätig. Erst ab dem Jahre 1970 wurden wegen akuten Priestermangels nur mehr zwei Stellen besetzt. Mit einer Wiederbesetzung des dritten Kaplanspostens ist erst nach Behebung des Priestermangels zu rechnen (?!). Bis 1938 hießen die Kapläne Kooperatoren {= Mit arbeiter). Es folgen nun die 24 Kapläne: Sedlmayer Ernst 1876—1879. — Peschl Josef 1876 bis 1885. — Müller Franz Ser. 1876—1891. — Holzer Johann 1879—1917. — Wähninger Johann 1885—1891.— Fiedler Johann 1891—1910. — Dr. Ullwer Franz 1896 bis 1904. — Bauer Johann 1904—1913. — Dr. Kastner Leopold 1910—1915. — Bachmayer Franz 1913—1915.— Dr. Troschky Theodor 1915—1916. — Grassinger Otto 1915—1929. — Schmucker Josef 1918—1967. — Mayer Johann 1923—1933. — Dr. Eschenbacher Josef 1929 bis 1947. — Dr. Broinger Franz 1923—1955. — Gretzer Ernst 1947—1952. — Längauer Johann 1952—1961. — Paviensky Johann 1955—1957. — Grieger Reinhard 1957—1963. — Sommer Rudolf 1960—1964.— Hermanek Rudolf seit 1963. — Hofer Josef 1964—1967. — Schmidt Herbert seit 1967. Zur Geschichte der Pfarreien Immer mehr setzt sich bei den Historikern die richtige Erkenntnis durch, daß „das Heil der Geschichte (Geschichtsforschung) im Detail liegt" (Jedin, Eder u. a.). Darum sei auf einige Erscheinungen auf diesem Gebiet der Pfarrgeschichte der Wiener Erzdiözese (aus Platzmangel wenigstens kurz)aufmerksam gemacht. Dr.F.L. 12. Aus den Visitationsberichten des Wiener Erzblschofs Leopold Maxi milian Firmian (1822—1851) Rupert Winkler Lokalprovisoren wären eine gute Möglich keit, diesem Mißstand abzuhelfen, ihr Einsatz in den erledigten Pfarren sei aber nicht möglich, weil es zu wenig „disponiblen Clerus" gibt, um mehrere vakante •) Unser Pfarrkalender, Maria vom Siege, April 1970,(Nr.91), vervielfältigt. 12

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