daß er im Auftrag des Vereines der katholischen Religionslehrer an den Mittelschulen Österreichs die neuen Religionslehrbüdier unter dem Gesamttitel: „Der Weg, die Wahrheit und das Leben, Lehrbudi der katholischen Religion für die Oberstufe der Mittel schulen", herausgab^), wovon das erste für die 5. Klasse: „Die Wahrheit, katholische Glaubenslehre", I. Teil (172 S. u. 3 Abb., dann 187 f.) von ihm selbst gestaltet wmrde. Nach dem „Gebet eines Wahrheitssuchers" und einer Einführung in: „Religion — des Menschen höchste Tat", und „Welche seelische Einstellung ermöglicht ein all seitiges Verständnis der Religion?" behandelt er in vier Hauptkapiteln den Weg des denkenden Menschen zu Gott, die Betätigung und Vertiefung der natürlichen Gotteserkenntnis durch die göttliche Offenbarung, die katholische Kirche als Kirche Christi und als die Säule und Grundfeste der Wahrheit, gewiß sehr auf den Ver stand abgestimmt, aber einprägsam und überzeugend. Selbstverständlich zählte er auch zu den Mitarbei tern des seit 1878 ersdieinenden Standesorgans der Katecheten und Religionsprotfessoren, der „Christlich pädagogischen Blätter", wie die folgende Zusammen stellung der Artikel anzeigt: Der Religionsplan an der Mittelschule(gemeinsam mit Prof. Leopold Krebs)(1920, 102/104); Religionsunterricht an der Ober-Mittelschule. Erläuterungen zur Stoffverteilung, V., VI., VII. Klasse (1924, 180/183); Katholische Sittenlehre. Erläuterungen zum Lektionsplan für die 3. Klasse der Ober-Mittel schule. Literatur-Behelfe (1926, 20/24); Die Bibellesung an der Ober-Mittelschule (1926, 162/166); Lektionsplan für die 4.(bisher 8.) Klasse der Ober-Mittelschule (1926, 253/255); Der neue Lehrplan für den Religionsunterricht an Mittelschulen. Auf Grund neuer Verbesserungsvor schläge (1927, 209/211); Wie bereiten wir die Mittelschul jugend auf den Katholikentag vor? (1933, 26/29); Betsing-Messe für den Mittelschulgottesdienst (1933, 222/ 226); Das Alte Testament im Religionsunterricht für die Unterstufe der Mittelschule (1935, 73/79)-; Arbeitsplan des Vereines katholischer Religionslehrer an Mittel schulen (1935, 206 f.); Jungvolkarbeit an Mittelschulen (1937, 252/254). Dazu wären auch noch Rezensionen anzuführen. Nun mögen ein paar Äußerungen ehemaliger Schü ler bzw. Zöglinge (Alt-Theresianisten) noch ergänzen: „... Als mein Religionslehrer hat er mich durch seinen Kronenorden mit Schwertern und der damals gar nicht so selbstverständlichen Toleranz beeindruckt. Format und Haltung waren für ihn zur religiösen Erziehung ergänzende Erziehungsziele. Er sah das Theresianum als elitäre Anstalt, die einflußreiche Männer hervorgebracht hatte und als Magnet im Ausland wirkte, weshalb er beim Umbruch 1938 durch diese Attraktivität der Schule die Möglichkeit für ihre Er haltung sah, wenn man nur Zeit und Gelegenheit zu Kontakten und sachlichen Überlegungen finden konnte. Der März 1938 traf ihn zwar seelisch hart, aber seit Monaten darauf-vorbereitet. Dagegen spricht auch nicht seine in den letzten Tagen gestartete Lastwagenaktion, sondern war er einfach soviel Offizier, daß er selbst im Bewußtsein als Verlierer zeigte, daß man nicht aufzu geben braucht. Nachher versuchte er dann unerschrocken die An staltsjugend weiter zusammenzuhalten,obwohl er selbst unter Hausarrest stand. Ich konnte mitihm relativ einfadi über die Wendeltreppe Kontakt halten und wußte um seine Sorge und Erleichterung, daß es glücken würde. Seine Überlegung für das Überleben des Theresianums im März 1938 war einfach. Solange die Internatsjugend weiter in der Anstalt verblieb, war diese kein überflüssiges Gebäude. Bei dem erklärten Ziel der Nationalsozialisten, von Wien aus in den Südosten zu wirken, war das Theresianum mit dem vorhandenen Erziehungspotential und seinen Verbindungen dorthin ein Gewinn, von dem man annehmen konnte,daß er nicht gegen die Auflösung der Anstalt eingetauscht werden würde, die nur unnötiges böses Blut in das künftige Aufgabengebiet tragen konnte. Da die vorhandene ausländische Jugend natürlich nicht in der HJ organisiert werden konnte, war die Möglichkeit zu einer übernationalen Jugendgruppe denkbar und dabei mit der Zeit auch denkbar, die Be rechtigung zum Weiterbestehen des KJV am Theresianum ins Gespräch zu bringen. De facto gingen diese Überlegungen bis zum Sclaulschluß 1938 auch auf,so daß im Internatsbetrieb eigent lich fast alles beim alten blieb und sich das Wirken des Pater Langhammer als Graue Eminenz so beruhigend auswirkte,daß sogar die jüdischen Zöglinge aus meiner Kamerate trotz der Panik, die zeitweise wegen der Schweinereien bei den Musikzimmern auszubrechen drohte, blieben und ihr Abschlußzeugnis abwarte ten..." (OLGR. Dr. Richard Charwat-Pessler, Wels, laut Mitt. v. 5. 5. 1971.) „Nach meiner Ansicht war Prof. Dr. M.L. nicht nur für den Beruf des Pädagogen geradezu prädestiniert — er war ganz einfach die personifizierte Güte — ein Guter Hirte im wahrsten Sinn des Wortes! Seine ganze Erscheinung — von Gesundheit und Kraft strotzend"— nahm uns Buben sofort durch seine Heiterkeit in den Bann. Immer gut aufgelegt! Ich denke heute noch an seine lachenden, strahlenden Augen! Sein Gesicht war rund und die Wangen rötlich wie bei einem schönen Apfel. Da ich so ziemlich der Kleinste in der Klasse (Jahrgang 1929) war und als Externer täglich aus der näheren Umgebung Wiens anreisen mußte, hat er mir auch schon in der Prima den Spitznamen „Ostbahn frosch" verliehen, der mich dann auch durch acht Jahre Studium begleitete. Ich werde Ihn nie vergessen und hoffe, ihn „drüben" wieder zu finden! (Franz Budik, Wien, laut Mitt. v. 5. 5. 1971.) „Ich kann dazu einen humorvollen Beitrag leisten. Im Zuge des Religionsunterrichtes wurden die Apostel briefe studiert. Zum leichteren Merken gab uns Dr. L. emen Merkvers ,RO KG GA EPH PHI KO THE TI TI PHI HEB'. Dieser Merkvers wurde in unserer Klasse (Maturajahr 1929)zum Schlachtruf erhoben. Bei den Sportkämpfen gegen das Sdiottengymnasium wurde der Schlachtruf Allgemeingut. Wie idi spä ter erfuhr, hielt sich dieser Ruf bis gegen 1938. Dr. L.freute sich sehr, daß sein Wissen, wenn auch in ganz anderer Art, so populär wurde." (Egon Saer-Nordenhof, Salzburg, laut Mitt. v. 7. 5. 1971.) Anm.: ^) Wiener Diözesanblatt 1918/115; 1923/53; 1928/64; 1932/102; 1933/109; 1934/4; 1934/62; 1935/7; 1935 detto;1939/117;1941/54; 1942/15.— Personalstand der Sä kular- und Regular-Geistlichkeit der Erzdiözese Wien.— -) Lexikon für Theologie u. Kirche (Buchberger), Frei burg i. Br.IX (1937) 1049. — •') Sh. dazu: Möns.Dr. Leo pold Schranzhofer, Krems. Gründung u. Wirksamkeit des Ver. kathol. RL. an den Mittelschulen österr. in: Christlich-pädagogische Blätter 1919, 14/16, 39/41. — '0 Mitarbeiter und Reihe; erschienen bei Tyrolia (Wien—Innsbruck—München): Dr. M. Langhammer, sh. oben. — Abt Dr. Hermann Peichl OSB. Das Leben Kathol. Glaubenslehre, II. Teil, 154 S,, =^1932 (für die 6. Klasse). —■ Dr. Michael Pfliegler, Der Weg. Kathol. Sittenlehre, 1930, 238 S.; •''1934 (für die 7. Klasse). — Die kathol. Weltansdiauung. Lehr- und Arbeitsbuch für die 8. Klasse der Mittelschulen. I. Teil: Gfundzüge der kath. Weltanschauung. Dr. Oskar Herget. II. Teil:
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