Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

4 Beichtstühle; 12 weiche Kirchenstühle; 6 hölzerne ganze Statuen und 6 Bruchstücke; 1 schwarzes Meßbuch; 2 steinere Opfei'stöcke; 1 Sakristei Glöckl; 6 hölzerne Vasen; 4 Stocksesserin zum Assistieren; Die Bildnus des hl. Joseph und der hl. Theresia; 4 gefirniste grüne Buschen; 3 Statuen; 1 Kruzifix; 1 Frauenbild; Die Bildnus des hl. Paul Einsiedlers. Wir finden darunter die Altäre der früheren Jesuitenkollegskirche und späteren Paulinerkirche in der Neukirchnerstraße — heute Sparkassensaal —, die wohl ihrer Größe wegen — wie ja bereits Abt Alberich in seinem Bericht bemerkt hatte — für eine Aufstel lung in kleinen Dorfkirchen nicht in Frage kamen.Auch das Altarblatt der alten Paulinerkirche in der Nieder ländergasse — heute Bundesgebäudeverwaltung —•fajid keine neue Verwendung. Dazu kommen noch nicht näher bezeichnete Statuen, Beichtstühle und sonstige Einrichtungsgegenstände. Welches Schicksal diese Werke christlicher Fröm migkeit gefunden haben, ob sie in den Kunsthandel ge rieten oder sonst wie „verwertet" wurden, ist unbe kannt. Zusammen mit den gesperrten und entweihten Kirchen gingen wohl auch sie ihrer ursprünglichen Be stimmung verloren. 4. Series pastorum der Pfarre Kranichberg Thomas Gottschlich 1. Zobl Jakob, 1774 bis 1800, hier am 8. 8. 1800 gest. und begraben,62 Jahre'alt; 2. Bauch Gotthard, bis 1805; 3. Schäden Karl, bis 1808; 4. Roßmann Franz, bis 1810; 5. Hartting Joseph, Edler v. Blumenthal, bis 1813; 6. Leiser Emanuel, bis 1817; 7. Hell Karl, bis 1819; 8. Kornhofer Gregor, bis 1822; 9. Keipert Joseph, bis 1827; 10. Melxner Matthias, bis 1834; 11. Melxner Martin, bis 1847, hier am 28. 2. 1847 gest. und begraben, 47 Jahre alt; 12. Wiestner Josef, bis 1857 Ende; 13. Schaumann Ignaz, bis 1875, hier am 9.(10.) 1875 gest. und begraben, 51 Jahre alt; 14. Eisterer Mathias. 3. 6. 1876 bis 10. 2. 1886; 15. Schabratzky Franz, 21. 6. 1886 bis 28. 11. 1892; 16. Kemf Wenzel, 6. 4. 1893 bis 17. 1. 1901; 17. Hauser August, 1. 8. 1901 bis 31. 5. 1908; 18. Strizik Ferdinand, 10. 9. 1908 bis 18. 10. 1918; 19. Schulmeister Johann, 1. 12. 1918 bis 6. 1. 1935; 20. Gottschlich Thomas, ab 1. Mai 1935. Provisoren Nadi Zobl: Leopold Putz (Pfr.), Joseph Gantert, Josephus Rohrmayer, Michael Hofstetter (Pfr. u. Dechant v. Kirchberg), wiederum Gantert; nach Blumenthal: Franz Schate; nach Hell und Kornhofer: Josef Liermberger (Pfr. v. Kirchberg); nach Meixner Martin: Franz Petz; nach Schaumann: Johann Toifl (Pfr. v. Raach); nach Eisterer; idem nach Schabratzky: Franz Novotny; nach Kemf:P. Anianus Pesditrich, OCap.(Wiener Neu stadt); nach Hauser: Karl Jahn; nach Strizik; Michael Pfliegler (Koop. in Kirchberg); Chronik d. Pfr. Kranichberg: Pfarrerverzeichnis; Matniken d. Pfarre. nach Schulmeister: P. Lorenz Perl (6. 1. bis 12. 3. 1935), Prof. Franz Unterhofer (Pfr. i. R., 12. 3. bis 30. 4. 1935). 5. Dr. Meinrad Langhammer O. Präm. (t1942). Organisator und Experte des höheren Religionsunterrichtes Dr. Franz Loidl Sein eigentlich früher Tod fern von Wien, der zu dem in die nationalsozialistische Unterdrüdcung und Kriegszeit fiel — er starb am 13. März 1942 in Klösterle a. d. Eger (heute CSSR) —, brachten es mit sich, daß dieser verdiente Schulmann keinen entsprechenden Nachruf, besser keine ihm zustehende Würdigung er hielt. Dies sei in Kürze wenigstens nun nachgeholU). Im Jahre 1884 zu Klösterle geboren, trat der talen tierte Abiturient in das bekannte PrämonstratenserStift Tepl (in der Erzdiözese Prag) ein, das seit 1900 von dem tüchtigen Abt Dr. Gilbert Helmer geleitet wurde-), empfing 1908 die Priesterweihe, erwarb an der 1348 gegründeten Karlsuniversität zu Prag den Dr. der Theologie, diente dm Ersten Weltkrieg als mehrfach dekorierter Feldkurat des IR. 73, war Besitzer der Eisernen Krone mit Schwertern und wurde mit 1. Sep tember 1918 zum Religionsprofessor am k.k. Gymna sium der Theresianischen Akademie (Wien IV, Favo ritenstraße) und zum Seelsorger daselbst ernannt, womit die Verpflichtung zum Studentengottesdienst mit Homilie verbunden war. Für seine Tüchtigkeit und sein Ansehen sprechen, d:aß er schon 1923 als Mitglied in den Diözesan-Schulrat berufen, 1928 zum Religionsinspektor „für die im Be reiche der Wiener Erzdiözese befindlichen Bundes anstalten", 1935 zum Diözesaninspektor „für alle höhe ren technischen und Gewerblichen Lehranstalten und für die höheren Handels- und Wirtschaftsschulen" er nannt wurde. 1934 erfolgte die Bestellung zum Ordi nariats-Kommissär bei den Prüfungen für das Reli gionslehramt an Mittelschulen. Und als 1939 infolge des nationalsozialistischen Sdiulmonopols der bisherige Diözesanschulrat aufgelöst und an seiner statt die „Diözesan-Kommission für die religiöse Unterweisung" geschaffen werden mußte, wurde Langhammer sofort in dessen zwölfgliedrlgen Rat aufgenommen. 1932 zum eb. Geistlichen Rat, 1933 zum Titular-Konsistorialrat und 1934 zum Studienrat ernannt,^vurde ihm durch den Nationalsozialismus nicht bloß jede Ehrung, sondern sogar seine Wirksamkeit unterbunden,da ja die There sianische Akademie in eine sogenannte Napola umge wandelt wurde, wo der Religionsunterricht und sein Lehrer keinen Platz mehr erhielten. 1941 trat er daher in den dauernden Ruhestand. Schon im Jahr darauf starb er, erst 58 Jahre lalt und nur 34 Jahre Priester. Professor Langhammer, in gleicher Weise als Theoretiker und Praktiker tätig, wirkte daher seit der Gründung im Jahre 1919 erst als Mitglied, ab 1924 als umsichtiger Obmann im Verband katholischer Religionslehrer an den Mittelschulen Österreichs-') mit, arbeitete schriftstellerisch am Auf- und Ausbau des Religionsunterrichtes und der Studentenseelsorge im Fachorgan, den „Christlich-pädagogischen Blättern", mit und erwarb sich ein besonderes Verdienst dadurch,

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