befindliche hochlöbl. Crainerisdie Landsgenossenschaft das Fest... aufs herrlicheste begangen, dabei in Gegen wart hoch und niederen Standspersonen, wobei Zanollo, (Titul.) Herr von Rain, Propst zu St. Paul bei Großwardein (auch zu St. Nicola außer Stuhlweißen burg) zelebrierte und vorher predigte"). Anm.: ') Codex 12.473,373. — ®) Bertsche, P. Abra ham a S. CL 149; I, 466—483. — ®) Codex 382 (b). — ') Sh. vorausgehende Nummer der Beiträge; Die Böhmische Nation, Nr. 17. — ®) Codex 387. — ®) Ebda 390. — '') Ebda 394. Die „Steyrische" Nation Der Schwäbischen, Böhmischen und Krainerischen Nation schloß sich die der Steiermärker an und lud gleich P. Abraham zur Predigt ein, der ja von 1683 bis 1689 im Münzgrabenkloster segensreich gewirkt und in auswärtigen Kirchen gepredigt hatte') und sich seither mit der „Grünen Mark" verbunden fühlte, wie einzelne Erwähnungen in seinen Werken dies zum Aus druck bringen-). 1708 Vermerkte nun der Hauschronist; „Die Steyrische Nation ließe zu ehren des heiligen Aegidii alß Lands Patron von unserm Erwürdigen P. Abraham ein Lobpredigt, darauffhin ein ziehrliches ambt mit paucken undt trompeten am Festtage des Heiligen den ersten Septembris, alß Sambstag halten, welches ge sungen Herr Bischof Kolonie .. .•'') In wehrendem ambt brannten auf dem Hochaltar 60 weiße Kerzen. Vor dem ambt, den Musicanten, trompetern gaben sie 43 f."'). 1709 heißt's; Am ersten Septembris hat in unserer Kirche eine darin befindliche Hochlöbl. Steyrische Landesgenossenschaft das Fest des hl. Aegidii alß ihr Schutz- und Lands Patron mit einer Predig, so H. R. P. Jacoby Antonij Zanollo S. Th. Dr. und Pfarrer in der Leopoldstadt (Wien II), und Gottesdienst, wel chen Ihrer Bischöfl. Gnaden von Neutra, Herr Graf Erdödi. . . mit neuverförtigter Music, in Gegenwart vieller hohen und niedrigen Standtspersonen gehalten, aufs herrlicliste begangen"®). Von allen vier Nationen wird in der Hauschronik (Codex 12.473) nach 1709 berichtet, hier wurde aber mit dem Tode P. Abrahams (1709) abgeschlossen. Anm.: ') Bertsche, P. Abraham a S. CL 90—114, 152. — -) Z. B. im vierbändigen „Judas der Ertzscheln", im „Huy u. Pfuy der Welt"... — ®) Nach Karajan a. a. O. 321; Sigismund K., später Kard. u. Erzbischof von Wien. — ') Codex 390. — ®) Ebda 394. 29. Aus den Visltcstionsbenchten des Wiener Erzbischofs Leopold Maximilian Firmian (1822—1831) Rupert Winkler Quellen u. Lit.: Als Grundlage für die vorliegende Arbeit wurden die Kaiser Franz-Akten (KFA) aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv (HHSTA) in Wien be nützt. In der Abteilung „Berichte der Bischöfe" sind in neun Faszikeln (KFA 231—239) die Berichte aus 73 Diözesen enthalten. Die neuen Signaturen lauten 215—223, doch ist es besser, die alten Nummern an zugeben. Die Konkordanz ist in Weinzierl MÖSTA 6 (1953) 8. 246, Anm. 57 zu finden. Weiters wurde das Stiftsarchiv Heiligenkreuz herangezogen, Rubrik 59, Faszikel X: „Die kaiserliche Klosterreform 1822 so wie die „Sammlung der vom feb. Konsistorium zu Wien an den Säkular- und Regularklerus dieser Erzdiözese erlassenen Kurrenden v. J. 1802 bis 1823", auch „Consistorial-Currenden" genannt, abgek. CC. Lit.; Tschischka, Franz: Die Metropolitankirche zu St. Stephan in Wien; Wien 1843 — Watzl, P. Florian SOCist: Die Cistercienser von Heiligenkreuz, Graz 1898, im bes. Nr. 795; Abt Seidemann. — Weinzierl Erika; Visitationsberichte österreichischer Bischöfe an Kaiser Franz I. (II.) 1804—1830, in; Mitteilungen des österr. Staatsarchives 6 (1953), abgek. MÖSTA, in bes. S. 240— 311. — Wurzbach, Constant v.; Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, Vierter "Theil, Wien 1858, S. 234 f. Vorbemerkungen: Leopold Maximilian Graf von Firmian') stand von 1822—1831 der Wiener Erzdiözese als Erzbischof vor. In diesen neun Jahren bildeten einen sehr umfang reichen Teil seiner Amtsgeschäfte die oft mit be wundernswerter Akribie verfaßten Visitationsberichte, die er an seinen Kaiser, Franz I. von Österreich, schrieb. Im September 1804-) hatte der Kaiser allen öster reichischen Bischöfen den Auftrag gegeben, regelmäßig ihre Diözesen zu visitieren und die Berichte darüber an ihn persönlich einzusenden®). Daß in diesem Auf trag doch noch ein gutes Stüde Josephinismus steckte, mag man daraus erkennen, daß sich die erste- Frage, die die Bisdiöfe beantworten mußten, um die Befol gung der Verordnungen „in publico-ecclesiasticis" drehte. „Auch alle folgenden hätten ebenso gut aus der Kanzlei des Reformkaisers selbst kommen können'"). Aus dem Bericht des Bischofs von Leitmeritz®) er fahren wir, über welche Punkte dem Kaiser Rechen schaft gelegt werden mußte: „A) Ob überhaupt die Verordnungen in publicoecclcsiasticis richtig befolgt, B) Ob die Andachts- und Gotlesdienstordnung überall genau beobachtet werde, C) Welche Geistliche vom Sekular- oder Regularklerus sid\ im Schul- und Armenwesen auszeichnen. D) Ob die geistlichen und frommen Vermächtnisse nach dem Sinne und Willen der Stifter ordentlich persolviert wer den. E) Ob die Obrigkeiten und Pfarrpatronen oder ihre Amtsverweser die dießfalls ihnen zustehenden Obliegenheiten in keinem Stücke, oder worin außer Acht lassen. F) Wie die Denkart, Religiosität und Moralität der Seelsorger und Beamten sowohl, als auch dem Volke auf dem Lande und in den Städten be schaffen sey." Es ist auch auffallend, daß das religiöse Moment als letzter Punkt in der Verordnung erscheint. Anm.: ') Leopold Maximilian Firmian, aus den Grafen und Herren zu Firmian, geb. am. 11. 10. 1766 in Trient; 1792 zum Priester geweiht; 1797 Bischofsweihe, WB von Passau. Ab 1800 Bischof von Lavant, später Administrator von Salzburg. April 1822 Erzbischof von Wien, gest. am 29. 11. 1831 in Wien, begraben in St. Ste phan. — 2) Aus dem Bericht des Bischofs von Agram. KFA 23/II/4. — ®) Diese Berichte liegen heute im HHSTA Wien, Abteilung KFA in neun Faszikeln. Die Berichte des Erzbischofes von Wien sind in KFA 239/XCVII/l—9 enthalten. — ') E. Weinzierl in MÖSTA 6 (1953) 242. — ®) KFA 235. Die visitierten Dekanate und Pfarren: „Der aufhabenden Pflicht gemäß'") bereiste Firmian während seiner Regierungsperiode große Teile der Wiener Erzdiözese. Die ersten drei Dekanate be suchte er im Frühjahr imd Sommer 1823®) und hatte sich dazu das Dekanat „Außer der Hochleuthen" (später Staatzer Dekanat), und das Dekanat „An der March" (später Wilfersdorfer Dekanat) ausgesucht. Bei solchen 47
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