Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Zemendorf(29. März 1891), Filiale von Kleinfrauenhaid, gebürtige und seit 1930 als Pfarrer und Dechant von Kleinfrauenhaid amtierende Dr. Josef Koller, der von 1925 bis 1928 bereits als Sekretär an der Apostolischen Administrator gearbeitet hatte""). Daß mit der Entbindung vom Amt eines Provikars für Hlawati keine Mußezeit anbrach, sondern er in sei ner Heimatdiözese Wien wieder eingesetzt wurde, kam schon zur Sprache. Erwähnt sei nur noch, daß er am 8. Juli 1938 zum Vizedechanten des Metropolitankaptitels gewählt und von Kardinal Innitzer bestätigt"^) und am 19. November d. J. als Infulierter Domkantor investiert wurde""), und daß er am 26. Juli 1940 im Spital seiner Barmherzigen Schwestern in Wien VI, Gumpendorfer Straße, starb und auf dem Klosterfried hof, einem stimmungsvollen Waldfriedhof, in Laab am Walde bestattet wurde""). Werke: Eine experimentelle Prüfung der ClausiusMasottischen Formel. Wien 1901 (Phil. Diss.) (Von der k. k. Akademie der Wissenschaften in ihren Sitzungs berichten, Bd. CX, Abt. II, Mai 1901, veröffentlicht. — Die Begriffspaare Ursache und Kraft, Substanz und Masse. In: Jahresbericht der k. k. Theresianischen Aka demie. Wien 1908. — Die Barmherzigen Schwestern von Wien-Gumpendorf 1832—1932. Selbstverlag, Wien 1932, XII + 576 S. + 100 Abb.— Bernhardsthal. Beitrag zur Geschichte eines niederösterreichischen Grenzortes. Wien 1938, 107 S. Mit Abb., Ortsplan u. Landkarte. — Musikalische Werke 1905. — Lustspiele: Uber die Schnur, 1909; Die Freikarte Neugierde, 1911. — Artikel: Physik und Religionslehre, in: Der pädagogische Kurs in Wien 1905, 193—208. Quellen und Literatur: Matriken der Pfarre Bernhardsthal; Personalstände der Wiener Erz diözese und der Apostol. Administratur des Burgen landes; Wiener Diözesanblatt; Catalogus Ecclesiae Viennensis pag. 233 (Archiv des Wr. Dom- u. Metropolitankapitels); Gedenkbuch der Pfr. Bernhardsthal tom IV (ab 1908), 391 (nur erwähnt); Grippel, Johann, Ge schichte des f. e. Knabenseminars der Erzdiözese Wien zu Oberhollabrunn, 1906, 165 f.; Groer Hans, Hundert Jahre Knabenseminar der Erzdiözese Wien,Hollabrunn, 1956, 152; 100 Jahre Bundesgymnasium Hollabrunn 1865/1965, Hollabrunn, 1965; Hlwati Franz, Die Barrnherzigen Schwestern von Wien-Gumpendorf 1832 bis 1932, Wien 1932; Läszlö, Stefan, Das Werden und Wach sen der Apostolischen Administratur Burgenland, in: österr. Archiv für Kirchenrecht, Halbjahresschrift, Wien I. Jg.(1950), 195—204; Rittsteuer, Josef, Kirche im Grenzraum. Ein Beitrag zur Kirchengeschichte der Diözese Eisenstadt, daselbst 1968; Apostolat der christ lichen Tochter, St. Angela-Blatt; Mitt. des Bruder,Prä lat Josef Hlavati (f 1. U- 1968), des Dompropstes Josef Wagner u. a. Anmerkungen: ^) Bd. II (1959) 342. —■'^) Bernhards thal Nr. 18. — Vater: Georg Hlawati, Reservemann des k. k. Hoch- und Deutschmeister 4. Linien-InfanterieRegiments, Halblehner, Sohn des Franz Hl., Ausgedingers, und dessen Eheweibes Katharina geb. Stättner. — Mutter: Theresia, Tochter des Leopold Bohrn, Ganzlehners, und dessen Eheweibs Maria, geb. Metzger. Taufbuch d. Pfr. Bernhardsthal tom. VII, 17. — Die Eltern getraut lt. Trauungsregister 20. 8. 1867. — ") Taufbuch a. a. O. — ""l Catalogus pag. 233. — Grippel a. a. O. 113. — ") 100 Jahre Bundesgymnasium Holla brunn, 76. — Sein jüngerer Bruder maturierte ebenfalls hier'i. J. 1895. Ebda. — ") Wiener Diözesanblatt 1893,143. — ^) Gestorben am 1. März 1895. Nekrologium (1860 bis 1924), Wien 1925, 26. — ") Catalogus. — ") Ebda. — 1") WDBl. 1895, 216. — ") Catalogus; Grippel a. a. O. 165 f. _ 12) Personalstand 1897, 52. — ^") Catalogus; Grippel a. a. O. 166. — ^■') Catalogus; Grippel a. a. O. 166. — ^") Catalogus: Grippel a. a. O. 116, — ^") Catalogu.s; Grippel a. a. O. 166. — ^*) Catalogus u. Mitt. Josef Hlawati. — '**) Grippel a. a. O. 166. —"") Sh. Werk verzeichnis. — ^) Lt. Mitteilungen. -— ^^) Catalogus; WDBl. 1912, 163. — Catalogus. Datum lt. Mitt. Josef Hlawati. — ^) WDBl. 1915, 92. — ^') Ebda 1918, 24 — ^5) Ebda 1920, 10. — Ebda 1920, 65. ^ ■•^') Catalogus. — -") WDBl. 1921, 66; Catalogus. — -") WDBl. 1910, 248. — Ebda 1918, 36. — "^) Ebda 1922, 30. — Ebda 1924, 97. — "") Ebda 1930, 24. — "') Ebda 1918, 16. — Ebda 1919, 71. — "") Ebda 1922, 30. — "") Ebda 1923, 53. _ aö) i935_ 7. _ 39) Ebda 1936, 125. — '»") Ebda 1938, 44 _ -11) Ebda 1939, 117. — '-) Ebda 1919, 82. — ■»") Ebda 1919, 81. — '»') Ebda 1937, 68. — '") Ebda 1933, 48. — ^") Starb am 18. 12. 1925 mit 83 Jahren. — ^") Ebda 1919, 41. — Hlawati Franz, Die Barmherzigen Schwestern von Wien-Gumpendorf 1832—1932. 265, 309. — ■***} Ebda Wien 1932, XIII + 576 Seiten. — •'") WDBl. 1920, 10. — ö") Ebda 1934, 52. — ">) Ebda 1937, 68. — "") Läszlö a. a. O. 197, 198. — "") Ebda 198 f. — "') Ebda 199 f. — ^") Kirchlicher Standesausweis der Apostol. Administra tur des Burgenlandes, Wien 1926, 17. — ^") Dissertation in Kirchengeschichte an der kath.-theol. Fakultät der Univ. Wien. — "") österr. Archiv für Kirchenrecht 1950, 199—201. — "®) Kirche im Grenzraum 1968, 344—349. — "") Personalstand der Welt- und Ordensgeistlichkeit der Erzdiözese Wien. — "") Amtlicher Standesausweis wie Nr. 55, Sauerbrunn 1946, 13. — "^) WDBl. 1938, 79. — "■•^) Ebda 152. — "") Ebda 1940, 76. 25. Möns. Dr. Karl Weczerzlk, Edler v. Planheim (t 1941) — Volksbildner und Schriftsteller (Schluß) Möns. Weczerzik war ein ganz und gar musischer Mensch, geschichtsmächtig, großer Kunstfreund und -kenner, vielleicht von seiner Mutter her, deren Bruder namens Johann Nep. Novotny (1834/70) als Maler zu schönen Hoffnungen zu berechtigen schien, wie einige Werke in Budapest (Museum der Schönen Künste, Herminenkirche) und im Stift Klosterneuburg an deuten, der jedoch leider früh sterben mußte, Weczerzik hatte sogar die Kunstdozentur bzw, Professur an der Wiener theologischen Fakultät im Auge, doch kam ihm Anselm Weißenhofer zuvor. Das nahm ihm aber keineswegs seine Liebe zur Kunst, wie seine vielen Vorträge und vor allem seine reiche Kunst kartensammlung und seine vielen Diapositive aus weisen, die er, dem Vornehmen nach, Kalksburg (Gymnasium und Konvikt der Jesuiten) vermachte. Noch mehr aber wurde er bekannt durch seinen giirf sprechenden, praktisch erprobten Romführer. Gleich an seiner Kirche „Am Hof" betätigte er sich als Kunst experte, wo er aus dem Magazin verlagerte und ver kannte Kunstwerke hervorholte und gemäß ihrem Wert aufstellte, darunter z. B. eine im Diözesanmuseum gesicherte Immaculata, weiters die ursprüngliche Be nennung herstellte, die „gewanderten'' Altarunterbilder richtig plazierte und entstellendes Beiwerk entfernte, Auch bei der Auffindung des herrlichen RenaissanceAltares in der großen Gruft der Augustinerkirche (Wien I) war er beteiligt. Noch sei bemerkt, däß er sämtliche Grüfte in der Kirche „Am Hof" untersuchte und dadurch in anderen Punkten einige Richtigstel lungen im „Gedenkbuch der Kirche Am Hof" von PfaiTer Kurz in der Form hatte anbringen können, daß er eine zusammengedrängte Geschichte der Kirche selber herausgab. Nicht alltäglich mag auch folgende Aussage eines verläßlichen Zeugen sein: „Weczerzik war ein ge schworener Gegner Hillers, dieses Kunstproletariers und primitiven Politikers, wie er oft erklärte; er litt direkt auch physisch unter dieser Primitivität und An maßung so zwar, daß er die Hände über dem Kopf 38

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