Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

arlberger Johannes Eß als Pfarrer arbeitet. Die alte Notkirche war der hl. Maria Goretti geweiht worden. Auch private Schicksale gaben mitunter den An stoß zu einer Neuerrichtung. So beherbergte eine ge wisse Frau Gradinger, auf der Schanze E, Wien XXII., in ihrem Haus eine säkularisierte Klosterfrau (Schw. Philomena von den Guten Hirtinnen), deren sehn lichster Wunsch es war, wieder mit dem eucharistischen Hailand unter einem Dach zu wohnen. Deshalb trat sie an Dr. Gorbach heran, auf einer eigenen Par zelle an ihr Haus eine Kapelle anzubauen, die dann zur Notkirche Biberhaufenweg nach ihrer Einweihung 1956 wurde und mit etwa 50 bis 60 Sonntags-Meßbesuchern bis heute eine Expositur der Pfarre Aspern blieb. Da es sich um gemeindeeigene Gründe handelt, die derzeit von der Stadt Wien mit der Aufforderung, alles ver botene „wilde" Bauen wieder abzubrechen, gekündigt wurde, ist die Zukunft dieser in das Haus eingebauten Kapelle augenblicklich noch fraglich und bedarf einer eigenen Entscheidung von Erzbischof Koadjutor Dr. Jachym, der einen Neubau mit Architekt Fischer plant. Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten schlug die „Wünschelrute" Dr. Gorbacbs auch bei der Floridsdorfer Villa eines Weinhändlers an der Siemens-Sied lung, XXL, Kantnergasse 42, aus, da dort ein großer Weinkeller zum Bau einer Notgottesdienststätte einlud, (Ende 1957), die später „Betonbunker-Kirche" genannt wurde (im Volksmund). (Es dürfte sich um St. Raphael an der Siemensstraße 24 handeln, die nach dem Pro visorium dieser Notkirche als Pfarrhof Groß-Jedlersdorf, bei gleichbleibenidem Pfarrhof, in der Nähe aus Beton errichtet wurde). Als die Siedler im TeufelsfekJ in der Gegend von Hirschstetten 1956 durch P. Wolfgang Traunmüller OSB. von Breitenlee (XXII) um Hilfe zum Bau einer Notkirche baten, entstand durch Freimachung einer Tabaktrookenhalle die Engelskirche im Teufelsfeld. In ähnlicher Weise wurde im gleichen Jahr in Floriidisdorf in der Holetschekgasse eine große Back stube im steckengebliebenen Bau eines Bäckermeisters entdeckt und als Kapelle umgewandelt. Diese wurde zur Pfarre St. Josef der Arbeiter, die lange Zeit Rektor Josef Franzi unterstellt war. Im Verlauf der nächsten Jahre wandte sich Dr. Gorbach von „Transdanubien" wieder diesseits der Donau den westlichen und südlichen Randgebieten Wiens zu. Am Baumgartner Spitz, Wien XIV., befand sich n€(ben einem Bombentrichter für Abfälle ein Ziegen stall mit einer Küche. Von der Gemeinde Wien wurde dort ein riesiges Gelände für den heutigen BreitnerHof gekauft. Mitten darinnen befand sich seit 1957 die aus dem gemieteten ViehstaU entstandene Kapelle, die 2war durch das Nachgeben des „Deutschen Ordens" gegenüber den Ansprüchen der Gemeinde Wien ver loren ging, aber zur Vorläuferin der in nächster Nähe auf neueiworbenem Grund gebauten Pfarre Oberbaum garten, zu den vier Evangelisten, Hütteldorfer Straße 282—284 (unter derzeitiger Leitung durch GR. Johann Eigenseder) wurde. In der gleichen Gegend errichtete Dr. Gorbach in einem «käxiflich erworbenen Obstgarten Am Flötzersteig, Wien XIV., Gusterergasse 40, die Fatima-Kirche, einen einfachen Holzbau, zu Ehren der Rosenkranzkönigin, die am 6. 1. 1958 eingeweiht und bis zum heutigen Tag vom Gründer persönlich zu jeder Jahreszeit an Sonnund Feiertagen mit bewundernswerter Regelmäßigkeit betreut wird. In der St. Anna-Kapelle am Laaerberg, Wien X., (Beim Geiereck) die mit Hilfe des SledlungsvereinsObmanns Krist neu erworben xmd renoviert wurde (1958), wurde ursprünglich in -der Zeit von August bis Dezember täglich hl. Messe gefeiert, später nur mehr sonntags, jetzt nur mehr am St. Annatag jeden Jahres. Denn der seelsorgliche Schwerpunkt hatte sich mittler weile auf die (nicht durch Dr. Gorbach erbaute) Not kirche St. Josef in der Quellenstraße 11 verlagert. Nach Ankauf eines Gartens wurde 1958 aus einem Werkzeugschuppen ein Holzbau mit einem offenen Flugdach errichtet, der als Expositur der Pfarre Hüttel dorf in Wien XIV., Rosenhang 8, diente. Diese Not kirche Rosenthal, an der noch immer während der schönen Jahreszeit von Mai bis September Präl. Dr. Gorbach jeden Sonn- und Feiertag die hl. Messe um 16.30 Uhr zelebriert, ist leider schon sehr bau fällig und hat zu wenig Helfer (Nur der Arzt eines nahegelegenen kl. Rekonvaleszentenheims kümmert sich darum, daß Dr. Gorbach verläßlich mit dem Auto abgeholt wird.) Zwischen Strebensdorf und Langenzersdorf, bei der Prager Straße, Wien XXL, wurde für die Siedlung Dirndelwiese (Gemeinde Langenzersdorf, N. ö.) ein Bau grund erworben. Die St. Josef dem Arbeiter geweihte Holzkirche wurde im Mal 1958 eingeweiht und bis jetzt durch die Pfarre Strebersdorf betreut (unter treuer Mithilfe durch den Pensionisten Josef Platzer). Aus einer Eisenbaracke vom Wehrmachtlager Kor neuburg entstand die FUialkirche Maria, Hilfe der Christen dn Wien XXII., Erzherzog Karlstraße 180, die seit ihrer Entstehung unter der seelsorglichen Leitung der Salesianer Don Boscos der Pfarre Stadlau steht. Von der Pfarre Wolfsgraben, N. 0. wird jeden Sonntag die 1959 als Holzkirche errichtete Filiale St. Joseph im Heimbautal versorgt. Auf Anfordemng von Hauptm. (?) Hoyos errichtete man mit Hilfe Dr. Gorbachs zwei Militärgottesdienst stätten im Jahre 1959 in Götzendorf und Großmittel, N. ö., in denen Militärkapläne die Seelsorge ausüben. Die Maschinenhalle einer Eisfabrik in Wien XX., Klostemeuburger Straße 95, wurde 1960 in die Not kirche „Zum göttlichen Erlöser" umgewandelt und Ist seit damals Sitz der erfolgreichen pastoralen Tätigkeit von Prof. KR. DDr. Anton Kummerer. Nach Skizzen des Architekten der Erzdiözese Wien, Plevan, wurde 1961 in Oberrohrbach, N. ö., für die Bevölkerung der Gegend zwischen Stockerau und Korneuburg eine Scheune .in eine Notgottesdienststätte umgebaut und dann durch den Pfarrer von KleinWilfersdorf, Josef Neumayer, betreut. Nach jenem Plan von Architekt Plevan baute der gleiche Zimmermann auch den Turm der Expositiur der Pfarre Gablitz dn der Hannbaum-Siedlung (an einem Bau mit grüner Plastikverkleidung und weißem Dach), wo der Kirchenrat Geisler die reguläre Seel sorge durch den Ortspfarrer unterstützt. Die letzten drei Jahre fuhr Dr. Nikolaus Severinski jeden Sonntag zum Gottesdienst hinaus (von Ober-St-Veit Wien XIII). Einen Anstoß zur Errichtung der neuen Pfarrkirche 31

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