nen Ersparnissen zu realisieren, geboren. Dr. Gorbach war überzeugt, daß dieses Projekt die heilsamste An wendung seines Geldes sei, denn ihn erbarmte dieses religiös unbetreute Randsiedler-Kirchenvolk der Mil lionenstadt, und er wollte um den Pras seiner eigenen finanziellen Gesdchertheit dieser schreienden seelischen Not Abhilfe schaffen. Als gehorsamer Sohn der Kirche erbat -und erhielt er die Erlaubnis hiezu von seinem großzügigen Diözesanbischof, Apostolischer Administra tor Dr.Sigismund Waitz, der großes Verständnis zeigte. Nach dem Grundsatz Sehen, Urteilen, Handeln, unternahm Dr. Gorbach im Jahre 1930 an einem Nach mittag einen Rundgang durch den 10. und 11. Wiener Gemeindebezirk und faßte dabei etwa ein Dutzend Möglidikeiten ins Auge, an belebten und kirchenleeren Punkten dieser zwei Bezirke Notgottesddenststätten zu errichten. Das Erg^nis dieses ersten Erkundigungs ganges veröffentlichte er damals in einem Artikel der Zeitschrift „Die Nächstenliebe" (Caritesblatt Vorarl bergs). Nach dem Abschied von Vorarlberg begann die neue Tätigkeit in Wien-MeSxiling, nahe der Phdladelphiabrücke beim Schedifkaplatz 3. Dort hatte Dr. Gorbach mit dem jüdischen Besitzer einer leerstehenden Lederverarbeitungsfabrik mit Nebengebäuden verhandelt und sie um S 114.000 (statt 140.000) erworben. Mit der Umwandlung des bei diesem Komplex leerstehenden Magazins in ein Gott^haus im Jahre 1931/32 wurde ein denkwürdiger Beginn gesetzt. Dem Namen Jesu, der Dr. Gorbach stets der „liebste" Name war, wurde 1932 der Erstling einer stattlichen Reihe geweiht. Eineinhalb Jahre verbrachte Dr. Gorbach als Seelsorger im heute abgebrodienen,dem Komplex vorgelagerten Wohnhaus, ehe Pfarrer Josef Märk aus Hohenems die 1938 als selbständige Pfarre errichtete und nachder Zerbombung im Jahre 1945 neu aufgebaute Kirche übernahm. Einer Vorschreiboing der Gemeinde Wien zufolge wurde der alte Trakt abgerissen, um Fundamente für einen acht stöckigen Bau zu legen, der mm vom katholischen Pamfllienverband übernommen wurde. Der Namen Jesu-Kirche folgte im Hl. Jahr 1933 der Bau der Maria-Namen-Kirche im 16. Bezirk, Has nerstraße 11, auf einem Platz, der für die religiös ver waiste Umgebung sehr günstig lag. In diesem sakralen Holzbau schmückt noch heute als künstlerisch wertvolle Bereicherung ein überlebensgroßer, vom bekannten, bereits verstorbenen Tiroler Künstler Seilemond ge schnitzter Kruziflxuis die Altarfront.Der Bau beherbergt auch die Prlesterwohnung, die jahrelang Pfarrer Dok tor Gebhard Müller (erst seit kurzem Pfarrer von Neulerchenfeld) als Quartier diente. Gegenwärtig werden neue Pläne erwogen. In der Gegend Am Tabor im 2. Bezirk gelang es Dr. Gorbach, in der Rueppgasse 33 eine Fabrikshalle zu erwerben,die, ohne aus der Häuserfront herauszuragen, in eine „Verklärung Christi-Kirche" mit Priesterwoh nung im 1. Stock umgebaut und am 15. März 1935 feier lich eingeweiht wurde. Die Kirche, die 30 Jahre lang von Pfarrer GR. Leo Hesler aus der Blut-Christi-Kongregation ohne Unterbrechung betreut wurde, wird gegenwärtig durch einen Neubau Am Tabor mit an schließendem modernen Pfarrbau ersetzt. Das nächste geeignete Objekt wurde ein Haus, das der Mutter der bekannten Filmschauspielerin Luise Ullrich gehörte und ein koscheres jüdisches Restaurant beherbergte, in Wien XX, Klostemeuburger Straße 10. Die Hausbesitzerin vermittelte den Saal dieses MazzesRestaurants zur Weitergabe und so entstand zuerst eine Kapelle, die der Muttergottespfarre Augarten, II. Be zirk, Gaußpl'atz 14, voranging. Seit 1948 wird diese Pfarre von GR. Ferdinand Schüttengruber betreut. Die Einweihung der ursprünglichen Kapelle erfolgte im Dezember 1935. Bereits März 1936 entstand aus einer Filmverwertungshalle aus Beton auf Mauthner'schem Grund in der Floridsdorfer Gartenstadt (Wien XX), Galvani-gasse Nr.1—5,Ecke der damaligen Moltkegasse, jetzt Dunant- ©traße, inmitten von Gemeindebauten mit über 5000 Seelen ein neuer kirchlicher Stützpunkt. Bevor diese Baustelle gemietet werden konnte, gab es noch manche Schwierigkeit wegen der Abtretung durch die Gemeinde Wien, wie auch mit ednigen Bevölkerungsteilen, die ihren Fußballplatz gefährdet sahen, zu überwinden, bis diie Blut-Christi-Kirche eingeweiht werden konnte. Dr. Gorbach, dem die Verehrung des heiligsten Blutes Christi stets ein religiöses Hauptanliegen war und ist (sh. die Broschüre, Unsere einzige Rettung, Wien 1969), betreute sie von 1936 bis 1938, ihm folgten 1939 Otto Schreiber und im jetzigen Kirchenbau GR. Josef Geist. Von dort aus betreute Dr. Gorbach auch die Ende 1936 entstandene Notgottesdienststätte Schwarzlackenau-St. Anton, Wien XXI, Weißenwolffgasse 36. Aus einer alten Tischlerwerkstätte wurde die Barackenkirche mit Kindergarten geschaffen und von Caritas sozialis-Schwestern versorgt. Von Prälat Dr. Karl Rudolf auf die Kirchennot im Steinbachtal bei Mauerbach, N. ö., aufmerksam ge macht, ließ Dr. Gorbach 1937 an der Stednbacherstr. 85 am Heiligenberg, das Holzkirchlein Maria Rast als Pfarrexpositur von Mauerbach b. Wien errichten, in <133 er bis zur Auswanderung nach Palästina 1939 jeden Sonntag von Wien hinausfuhr, bis er durch den aus Südtirol (Diözese Trient) kommenden Dr. Alfons Ludwig zu jener Zeit in der Gartenstadt vertreten wurde. In der Kriegszeit fuhr Prof. Josef Neugebauer (aus Leoben)sonn- und feiertags von Mödling als Seel sorger hinaus. Seit 1946 baute sie der sudetendeutsche Dechant Karl Mühldorf als Pfarr-Exkurrent zu einem Wallfahrtsort bis zu seinem Tod am 13. 11. 1970 aus. 1959 weihte der Protektor Kardinal DDr. Franz König die neuerbaute Betonkirche „Maria Königin" feierlich ein, in der ein Bild an den Gründer Dr. Gorbach er innert. (Fortsetzung folgt) Herausgeber, Verleger imd Eigentümer: Erzb. Ordinariat, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Verantwortlicher Sdiriftwalter: Univ.-Prof. Dr. Franz Loidl, Wien I Rotenturmstraße 2. — Druck und Versendung: Mechitharisten-Buchdruckerei, Wien VII, Mechitaristengasse 4. 24
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