Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Broschüre: „Christus natus est nobis"! Eine Sammlung von zwei Dutzend Ansprachen bei Weihnachtsbesdierungen (Wden 1903 und 1925): bei einer Beteilung armer Kinder, im Krankenhaus, im Armenhaus, im Waisenhaus,im diristlidien Frauenbund,im Veteranen verein, im Asyl für Obdachlose, im Arbeiter{innen-) Verein, im katholischen Gesellen- und Meisterveredn, im Gefängnis, bei den Blinden, im Versorgungs- und Siechenhaus, im christlichen Mütterverein, im Jüng lingsverein,in der Patronage,im katholischen Schulver ein, in der Volksküche, in der Suppen- und Teeanstalt, in der Knabenbeschäftigungsanstalt, in der Fabrik und bei den Eisenbahnern. Quellen u. Lit: Personalstand der Wiener Erz diözese; Wiener Diözesanblatt; Grippel Johann, Ge schichte des f. e. Knabenseminars der Erzdiözese Wien zu Oberhollabrunn, detto 1906; Groer Hans, Hundert Jahre Knabenseminar der Erzdiözese Wien 1856—1956, Hollabrunn 1956; Kosch Wilhelm, Das Katholische Deutschland, Bibliographisches Lexikon, 2. Bd., Augs burg 1930, 3479; Katholischer Literatur-Kalender(Heinridi Keiter), Freiburg i. Br. 1926, 270. Anm.: Grippel a. a. O. 165; Groer a. a. O. 152; WDBl. 1890, 143. — Grippel a. a. O. 165; Groer a.a. O. 152. — 2) WDBl.1914, 194. — -■) Ebda 1917, 97. — Ebda 1921, 66. — «) Ebda 1921, 75. — ") Ebda 1928, 30; Nekrologium der Geistlichkeit der Erzdiözese Wien, detto 1962, 31. — 8) Grippel a. a. O. 165. Erhielt 1902 das Ehrenzeichen Pro ecclesia et pontifice. Personalstand 1902, VII. — WDBl. 1900, 240. — ") Grippel a. a. O. 165. — ") Krebs Leopold, Das caritative Wirken der katholischen Kirche in Österreich im zwanzigsten Jahr hundert, Graz u. Wien 1927, 2. — Grippel a. a. O. 165. — Ebda. Bezeichnend seine Referate: auf dem I. pädagogisch-katechetischen Kurs (Wien, 1905, S. 91 bis 97): Hilfsanstalten der Schule; auf dem II. pädag.- kat. Kurs (Wien 1908, S. 279—284): Besserung der Kinder in Familie und Anstalt. — Wie Nr. 12. — ^^) Ebda. — '«) Ebda. — 1") WDBl. 1911, 99. — »«) Wiener Kirchen blatt 1928, Nr. 33, 3. — ^») Vorwort der vierten Auf lage, 1925; Vorwort des Nekrologiums 1946. 14. Ehrenkanonikus Leopold Engelhart (1892/1950) (Fortsetzung) Dr. Franz Loidl Sofort, und zwar planvoll und stets mit dem Blick punkt: lebendige Pfarrgemeinde, ging der neue Pfarrer ans schwierige Werk. Die musterhaft übersichtlich und sachlich geführte Chronik (Pfarrgedenkbuch) und der mit 1. Jänner 1947 wiederum erschienene Pfarrbote (Jahrgang 14—17) mögen in Auszügen über seine Ein stellung und seine Arbeiten berichten: Erst das Gedenk buch 1938/45 bzw. 1948^°): 1938: Mit Advent wurden die Lehrstunden an den Wochentagen abends begonnen. Nach dem hl. Segen wurden in der Kirche Lehrstunden gehalten, und zwar über Bibel, Liturgie, Kirchengeschdchte, Heiligenleben, Geistliches Leben, Kirchenlieder. Im Dezember wurde eine liturgische Jugend gemeinde gebildet. Seit anfangs November -wurden Kinderstunden gehalten. Am ersten Dezembersonntag wurde erstmalig das Allerheiligste von 7 Uhr bis zum hl. Segen zur An betung ausgesetzt. 1939: Am 8. Jänner, am Familienfest u. Patrozinium, feierte Kard. Innitzer das Pontifikalamt. (Wurde stets eingeladen; ein offenkundiges Zeichen treuen Bekennt nisses zu dem so -wüst vom ns. System verfemten Kardinal). Am 11. Februar wurde zum erstenmal ein Licht bildervortrag in der Kirche über Maria Lourdes ge halten. Am 12. Februar feierliches Requiem für Papst Pius XI., am 5. März feierliches Te Deum anläßlich der am 2. III. erfolgten Wahl Pius XII. Am 7. März -wurden in Ottakring die Kreuze aus den Schulen entfernt. Am Karsamstag wurde bei den Zeremonien ein zehnjähriger Knabe (E. M.) getauft. Die Auferstehungsprozession wurde um die Kirche ge führt. Zum erstenmal waren die sieben Sakraments fahnen in Verwendung. Am Weißen Sonntag wurde unter großer Beteili gung die Tauferneuerung der Pfarrgemeinde durchge führt. Am 23. April waren 80 Schulkinder bei der Erst kommunion; am 21. d. M. empfingen 22 Frühkommuni kanten zum erstenmal den Leib des Herrn. Im Mai wurde täglich Maiandacht gehalten; die Predigten dazu hielt der Pfarrer. Am ersten Maisonntag verkündete der Pfarrer bei allen hl. Messen das Gesetz von der Aufhebung des Religionsfonds und der Einführung der Kirchen beiträge. Am Pfingstsonntag spendete Weihbischof Dr. Seydl abends das hl. Sakrament der Firmung, womit eine Finnerneuerung verbunden war. Die Fronleichnamsprozession nahm unter guter Beteiligung nicht den altgewohnten Weg, sondern ging um den Kernstockplatz. Erste und vierte Station waren in der Kirche, zweiter und dritter Altar im Freien an der rückwärtigen und vorderen Kirchenwand. Vom Anfang des Krieges an, d. i. seit 1. September, wird täglich abends der Rosenkranz gebetet. An Sonn tagen wird eine Betstunde für die Soldaten veranstaltet, die der Pfarrer eigens zusammenstellte und drucken ließ. In diesem Schuljahr einteilen die Kapläne in der Schule keinen Religionsunterricht mehr. Er wird in fünf Schulen von sechs definitiven Katecheten (Kon fessionslehrer) für alle zum Religionsunterricht ange meldeten Kinder erteilt. Anfangs Oktober begannen wieder die Lehrstunden an Wochentagen abends: Kirchenlieder, Bibel, Glau benslehre, praktische Nachfolge Christi, Kirchen geschichte, Liturgie (ein Kaplan hielt je zwei Vor träge); die Sonntagsabend-Predigten hielt der Pfarrer in diesem Jahr über die lebendige Pfarrgemeinschaft. Im September begann die Innenrenovierung der Kirche unter der Leitung des Architekten Ing. Dr. Hans Petermair. Mitte Oktober wurden 12.000 mit Adressen ver sehene Kuverts ausgetragen an alle Beitragspflichtigen mit den Formularien für die Kirchenbeiträge. Gleich zeitig wurde der neue Pfarrkirchenrat gebildet. Die Kinderstunden werden am Samstag in vier Ab teilungen gehalten. Durch einen Erlaß dos Oberbefehls habers der Luftwaffe, veröffentlicht im WDbl., wird das Glockengeläute von 18—8 Uhr verboten. Am 15. November überraschten die Ministranten den Pfarrer dadurch, daß sie um 6 Uhr früh mit den weißen Tuniken bekleidet ein Choralamt sangen. Vor Weihnachten wurde im Pfarrhof eine kleine Ausstellung religiöser Weihnachtsgeschenke veran staltet. 1940: Im Mai. Die Maipredigten hielt der Pfarrer über „Mari-anische Gnadenbilder." Am 31. Mai wurde das Gnadenbild „Unsere 1. Frau von der Erwartung" (oder „Sitz der Weisheit"), eine, Kopie des Gnadenbildes zu Matthias in Trier, enthüllt. Ende Juni ging (nach größeren Schwierigkeiten) die Innenreno-vierung der Kirche zu Ende. Die feierliche Danksagungsandacht am 29. Juni hielt Kard. Innitzer. Dabei erstrahlte die Kirche zum erstenmal im Glanz der neuen Beleuchtung. (Es folgt eine genaue Aufstellung der Firmen, der Anschaffungen und Ausgaben aus Anlaß der Reno vierung des Kircheninnern). 18

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