liehen erzbischöflichen Konsistorialrat am 10. April lOSS"*'). All diesen hoffnungsvollen Unternehmungen sollte leider nicht nur eine jähe Unterbrechung, sondern ein schmerzliches Ende bereitet werden durch den gewalt samen nationalsozialistischen Ein- und Umbruch im unseligen März 1938. Engelhart mußte noch im Früh jahr die brutale Auflösung der KA. und ihrer Ein richtungen und Werke und sämtlicher Organisationen erleben und machtlos hinnehmen. Seine seelische Erschütterung, durch seine schon seit 1934 schwer angeschlagene Gesundheit kann man ihm, dem Zwangsliquidator nachfühlen. Aber er hielt aus auf seinem demütigenden Posten, suchte zu retten, was zu retten möglich schien, teilte mit seinem Ober hirten Anfangshoffnungen auf sich später als dem agogische Ausnützung der Kirche erweisende Ver sprechungen der braunen Machthaber^®)und erfüllte ab 23. August 1938 als Leiter der Abteilung für kirchliche Organisation und Rechtswahrung im Erzbischöflichen Ordinariat"'®) alles eher denn eine leichte und erfolg bringende Aufgabe beim Verhandeln und Feilschen mit siegestrunkenen, überheblichen ns. Parteistellen und landsknechtsbrutalen Gestapoleuten. Nur davon betroffene und darunter leidende Zeitgenossen können dafür Verständnis aufbringen und sich ein gerechtes Urteilen erlauben. Daher ist es gewiß verständlich,daß sich Engelhart, der stets in Wort und Schrift, in Theorie und Praxis sich vom seelsorglichen Fühlen, Planen und Wirken bestimmen und leiten ließ, Kardinal Innitzer, wie er selbst im Gedenkbuch vermerkte, im September 1938 um die Verleihung der Pfarre zur Hl. Familie in NeuOttakring (Wien XVI, Kemstockplatz) bat®^®). Da Pfar rer Leopold Rößler (GR., emer. Dechant und Ehren kanonikus) mit 1. Oktober auf Wunsch Kardinal Innitzere nach 26jähriger pfarrlicher Wirksamkeit in den Ruhestand trat®^), wurde Engelhart mit selbem Datum zum Lokalprovisor ernannt^^) und vom Kardinal selbst am 4. Dezember „unter zahlreicher Beteiligung des Volkes und der benachbarten Priester als Pfarrer installiert®^). Schon ein Jahr darauf (1. Dezember 1939) wurde er im Zuge der Neu-Einteilung der Wiener Dekanate zum Stadtdechanten für den 16. Bezirk erhoben-'"'"'), was er bis zu seinem Tod nun bleiben sollte. Anmerkungen: i) Siehe: P. Abel und die Männer fahrten nach Mariazell, Wien 1907. — -) Erst mit 1. Jänner 1900 wurde als zweite Pfarre St. Anton v.Padua errichtet, wobei jede der beiden Pfarreien über mehr als 50.000 Seelen zählte. WDBl. 1900, 229 (Pfarrspren gel), 283. — ®) Geburts- und Taufbuch d. Pfr. St. Joh. Ev.tom. 16, fol. 658, Nr. 2653. —"')Ebda. Dessen Eltern: Alois E. u. Elisabeth geb. Schneckenreiter. — ®) Ebda. Deren Eltern: Joh. R. u. Theresia geb. Durstmüller. — ®) Trauungsbuch d. Pfr. St. Joh. Ev. 1890, tom. 14, fol. 146, RZ. 677. — Vater lt. Taufschein *7. 2. 1833; Mutter *23. 5. 1866. — ''l Grabinschrift u. Mitt. Dr. Machacek. — ®) Groer Hans, Hundert Jahre Knabenseminar d. Erz. Wien, 162. — ®) Hundert Jahre Bundes-Gymnasium Hollabr-unn, 82; Groer. a. a. O. 162. —^®) Maurer Hans, Kanzler Dollfuß, 15. — ^^) Ebda 13. — ^^) Hundert Jahre Bundes-Gymnasium Hollabrunn, 147. — Sh. siehe das Büchlein: „Österreichs Heilige", in der Reihe: Bücher der Heimat, Wien 1936, Bd. 13, 7 u. 11, und darin die Sätze: „Die Bücher wollen mit Taten und Menschen vertraut zu machen, die zum Reichtum österreichischer Kultur beigetragen haben. Es ver dient Anerkennung, daß der Verlag bemüht ist, alle Seiten des wahren österreichertums aufzuzeigen... Österreich ist ein christliches Land; es hatte von An fang an seine christliche Sendung..." — ^®) Ebda 82. — ")Maurer a. a. O. 16. — ^®) Loidl F., Prälat Dr. Gustav Müller, in; Beiträge z. Wr. Diözgesch. 1970, Nr. 4. — 16) Ders., Regens Prälat Karl Handloß, in: ebda 1968, Nr. 6. — Auch SD. — i') War 1903/1909 Spiritual daselbst. Groer a. a. O. 148. — ^®) Funder Friedrich, Aufbruch zur christl. Sozialreform, Wien—München 1953. — War 1887—1917 Prof. in Wien. — i®) LexThuK (Buchberger IX (1937) 919. War seit 1895 Prof. in Wien. — 20) Personalstand d. Wr. Erzd. — WDbl. 1917, 67. — Mitt. Machacek. — 2:i) WDBl. 1917, 113. — 2-«) Personalstand. 1918, 162. Aus Payerbach gebürtig, 1895 Priester; WDBl. 1918, 125. — ^5) Ebda; Personalstand 1919, 164. — 26) Ebda.— WDBl. 1919, 36. — 2») Mitt. Machacek.— 29) WDBl.1927, 37. — 2®) Ebda 1919, 71. — ®^) Wie 28). — 32) Ebda.— ®®) Personalstand 1934, 22. — 2^) Schultes Gerhard, Der Reichsbund der kathol. deut schen Jugend Österr. Wien 1967, 153, 156, 292, 294, 295, 297, 298, 301, 311, 327, 328, 346, 355. — ®®) Mitt. Macha cek. — 3®) Ebda. — 37) WDBl. 1929, 59. — ®®) Wien 35. — 39) Gedenkbuch d. Prf. Neu-Ottakring II 43. — ^®) Personalstand 1938, 51 ff. — ^^) Wien 1932, 112 Seiten, brosch.-Rezensionen darüber: Christl.-pädagogische Blätter 55 (1932), 238. — Der Seelsorger 10 (1933/34), 222. — '2) Mitt. Machacek. — ^®) Wiener Synode 1937, Verlag d. erzb. Ordinariatskanzlei, 206—213. War das vierte von den neuen Referaten. — Konkordat mit Österreich. 5. 6. 1933, ratif. 1. 5. 1934. — ^®) Wiener Synode 213. — ■'®) WDBl. 1934, 143. Zugleich wurden berufen: Abt Dr. Hermann Peichl OSB. (Schotten) in den Staatsrat, Prälat Dr. Franz Hlawaty in den n. ö. Landtag. — WDBl. 1935, 50. — •'®) Sh. etwa: Fried Jakob, Nationalsozialismus u. kathol. Kirche in österr., Wien 1947, 23 f. (Der Kardinal beim Führer), 30 f. (Ver handlungen mit Bürckel) u. a. — ^®) WDBl. 1938, 87; Personalstand 1939, 19. — DDr. Josef Streidt wurde sein Nachfolger in diesem schwierigen Amt. — Perso nalstand 1940, 27. — ®®) Gedenkbuch II 43, Einleitung seines Berichtes. — ®^) Wie damals auf Wunsch des Oberhirten Kard. Piffl, so auch auf Wunsch des Ober hirten Kard. Innitzer. Rößler selbst im Gedenkbuch II 42. — Starb am 8. 3. 1947. Siehe den würdigen und edlen Nachruf Engelharts im Pfarrboten 1947, Nr. 4. — ®2) WDBl. 1938, 134. — Gedenkbuch II 44; WDBl 1938, 160. — ®"') Ebda 160. — 1939, 1 f. (Nach Abänderung des Erlasses v. 7. Okt. 1938/11, 134, Grenzenänderungen der Wiener Stadtdekanate und der angrenzenden Land dekanate. 10. Möns. Stephan Matzinger, Katechet und Publizist (t 1948) Dr. Franz Loidl Am 8. Juni 1891 in Eugendorf (Diözese Salzburg), Eugenbach 14 in einer Straßenwärter-Familie ge boren^) und in der altehrwürdigen Pfarrkirche zum hl. Martin®) getauft, betrieb er seine Gymnasialstudien in Salzburg und Ried (Innkreis, Oö.), wo er auch matu rierte®), trat 1911 ins Wiener Alumnat und empfing am 4. Juli 1915 die Priesterweihe"'). Wirkte nacheinander als Kooperator in Wiesmath®), Theresienfeld®), Wiener Neustadt"'), Ober-St. Veit (Wien XIII)®), wurde Bürgerschul- bzw. Hauptschul katechet und schied mit 1. Oktober 1921 aus der Seel sorge aus®), um sich ganz der Schule, praktisch und theoretisch dem Religionsunterricht, der Publizistik, Fachvereinen und anderen selbstlosen Werken und der Seelsorgsaushilfe mit Können und Eifer zu widmen. 12
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