Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

dies zur Wahl bedeutender Männer auf dem Bischofs sitz seiner Hauptstadt Wien. Das ist auch durchwegs geschehen. Mitglieder der kaiserlichen Familie aber erhiedten solche Bistümer, an welchen das Haus Öster reich zwar interessiert war, über deren Besetzung es jedoch keine direkte Verfügung treffen konnte. Anmerkungen: i) Bedeutend mehr Erzherzoginnen nahmen als Klosterfrauen den Schleier.— 2) vgl.für die Habsburger aus der Barockzeit die ausgeeedchnete Stu die von Anna Coreth: Pietas Austriaca, MÜtt. d. österr. StaatsarchiveB 7/1954, S. 90—119. — S) p. b. Garns: Series episcoporum ecclesie cathöli'cae, R-eigensburg 1873, S. 315. — -1) Hierarchia catholica I, S. 204. Die ersten zwei Bände dieses Werkes wurden von C. Eubel verfaßt. Nach seinem Tode führten G. v. Gulik und L. Schmitz-Kallenberg den 3. Band weiter. Den 4. Band verfaßte P. Gauchat. Das Gesamtwerk erhielt 1960 in Padua eine Re-Impressio. P. R. Ritzler und P. P. Sefrin verfaßten die Bände 5 bi.s 7, Padua- 1952 bis 1968. Es seien hier jeweils nur Band und Seite an geführt. — 5) IV, 192. — 6) IV, 310. — 7) IV, 158. — 8) 1586—1633. — 9) IV, 275. — 10) IV, 93. —")1590 bis 1624. — 12) IV, 373. — 13) rV, 121. — ") i630 bis 1665. — !•'">) IV, 101. — 10) IV, 200. — i^) 1614 bis 1662. — 18) JV, 275. — 19) IV, 94. — 20) IV, 200. — 21) IV, 120. — 22) IV, 264. — 23) IV, 373. — ^) 1649 bifs 1664. — 25) IV, 275. — 20) JV, 264. — 27) iv, 373. — 28) 1756—1801. — 20) VI, 173 und 293. — SO) 1788 bis 1831. — 31) VIT, 290—291. — 32) 1785—1809. — 33) VIT, 386. — 34) VII, 353. — 35) 1559—1621. — 36) iv, 339. — 37) IV, 279. — 38) III, 45. — 39) 1558—1600. — 40) m, 45. — 41) III, 141. — 42) III, 176. — 43) 1609—1641. — 44) IV, 339. — 45) IV, 14. — 40) VII, 14. 7.Dr.FranzZimmermann,Pionier für die Abendmessen (t 1945) Dr. Franz Loidl Am 17. Februar 1889 zu Wien geboreni), das ist im Jahr, da der am 15. S^temiber 1929 im Ruf der Heiligkeit verstorbene P. Anton Maria Schwartz seine Kongregation für dile christlichen Arbeiter vom hl. Joseph V. Oalasanza (Abk. C. p. op.) ins Leben rief2), trat der ideale und sozial aufgeschlossene Stu dent Zimmermann in diese moderne Stiftung ein, wurde nach der 6. Gymnasialklasse am 20. Juli 1906 eingekleidet, legte am -23. August 1907 seine erste zeitliche Profeß ab und besuchte dann das ReformLyzeum, das er mit der Reißeprülfung im Juli 1908 abschloß3). Seinen theologischen Studien oblag er an der kathol.- theol. Fakultät der Wiener Universität, wo ihn vor allem, wie seine weitere Entwicklung und seine Berufsinteressen anzeigen und er dam Verfasser gestand, der Pa'storalprotfessor Dr. Heinrich Swotooda und der Moralpro'fessor und Soziologe Dr. Franz Martin Schindler anzogen und maßgeblich beeinflußten. Nach der Priesiterw-eihe am 25. Juli 1912 im Stephansdom4) witkite er als Katechet und Seelsorger ab 1914 im Kolleg zu „Maria, Hilfe der Christen" (Wien XV, Göbrülder Lang-Gasse, Mutterhaus der Kongregation)®), ab 1916 als Rektor der La^ndwirtscbaftlichen Lanldes-Erzdehungsanstalt in Stadlhof (Südtirol)«), ab 1924 als Rektor des Kollegiums zur Hl. Familie in Wien XIII-Breitensee mit Noviziatshaus und Knaben-Erziehungsinstitut Pompili-ushed-m und genoß auch bereits das be.sondere Vertrauen als einer der vier Genea^al-Assistenten?). Er sölbst erwies seine Verbundenheit mit der Kongregation durch seine verantworbungsbawußte Mitarbeit auf leitenden Posten und bekundete dies auch durch sein GesfcMchtswerk „25 Jahre Kalasantiner-Kongregation"(1914) und durch Mitarbeit (Feuilietons) an den seit 1887 bestehenden St. Calasantiner-BlätternS). Nach seinem Ausscheiden aus der Kongregation und dem Übertritt dn den Weltpriesterstand diente Zimmermann ab 1. Oktober 1925 kurz als Lokalpro visor in Furth9) und wurde schon im Jahr darauf zum Hauptschulkaitedieten, später def. Religion^ehrer an der Knaben-Mäßchenhauptschule in Wien XX, ernanntio). Nach der ns. Machtübernahme im März 1938 wie alle def. Katecheten, nun als pragmatlsierter Kon fessionslehrer ibezeidinet, demütigenden Schifcanierungen ausgesetzt, widmete er sich seit 1. Dezerriber 1938 audi der Seelsonge an der Heilanstelt (nö. LandesIrrenanstait) in Gögging, Pfarre Kierling bei Klosterneuburgii)- -Am 19. Februar, seinem Geburtsmonat, 1943 starb er, erst 54 Jahre alt und nur 31 Jahre Priester, in Kierling und wurde auf dem Ortsfriedhof beigeBetzti2). Der infolge der ns. Unterdrüdoung und der Kriegs ereignisse unterbliebene und dann vergessene Nachruf sei hier nachgeholt. Wie schon bemerkt, war Zimmermann ein zeit naher Seelsorger, dieir in Praxis und Theorie echten Seelsorgsproblemen auf den Grund zu gehen suchte und in Publikationen dafür auch öfifentaidi einzutreten wagte. Vor allem waren es zwei subtile und Mut er fordernde und vorausschauende Probleme, denen er sich widmete,nämlich dem sorgenvollen Beichitproblem und dem ivorneihmlich in den Groß- und Ind-ustriestä-dten dringlich erscheinenden Problem der Abend messe. Gerade um das Letzte erwiarb er sich iheute längst anerkannte Verdienste. Es bildete sein Haupt anliegen, seitdem er mit seiner Dissertation „Die Abendmesse in Geschichte und Gegenwart" (8. Mai 1914 approibdert) am 2. Juli 1915 cum laude zum Doktor der Theologie an der Wiener theol. Fakultät promo viert wurde73). Wie fern, ja abweisend man -damals noch dem Ge danken der Abendmessen stand, zeigt der Umstand, daß Kardinal-Erzbischof Piffl Mühe hatte, das Buch vor der Indizier.ung zu -bewahreni^). Ausgehend vom letzten Abend- und dem Emmausmahl, den ersten Abendmessen, untersuchte der Autor ausgezeichnet quellen- und literaturmäßig belegt —, wie es sich damit in der Uikirche, in der römischen Verfolgung, im Zeitalter der Väter, im Mittelalter und in der Neuzeit verhielt, um dann auf Tatsachen von Abendmessen neuerer Zeit — die Weihnachts-Abend messe und andere Abendmessen — hinauwedsen, und im II. Hauptkapitel: Abendmessen in der Gegenwart — Eine moderne Bewegung für die Abendmesse be sonders in den Großstädten — Konkretes anzugeben, wie: Motive für die Abendmesse, Stimmen und Ge setze dafür. „Auch der Klerus wird aus dieser SSnrithtung der Abendmesse", erklärte er zum SchSLuß, „'keinen merk lichen Zuwachs an BelOfSStfung fühlen, da ja dua-ch die Abendmesse idie Spätmease am Vormittag oder zu Mittag überflüssig wind... Bs mag sein, daß der Prie ster durch die Abendmesse etwa den freien Abend ei-ribüßt lund idafür keinen Ersatz am Morgen hat, wo er gleichfalls Dienst halten muß, wenJ^tens an den Sonntagen im Beichtstuhl; aber der idiurchwegs seelen-

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=