Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

1805 XIX. Jg. 89 (als Letzter eingetragen); Badener Memorabilienbuch; Kirchl. Topographie IV 90/91; Anton Klein, Gesch. d. Christenthums in Österreich u. Steiermark VII (1842) 303; Anton Wappler, Gesch. d. theol. Facultät d. Univ. zu Wien, W. 1884, 439 (falsches Todesdatum 1823); Hermann Rollett, Neue Beiträge zur Chronik der Stadtpfr. Baden b. Wien, IV (1891) 34, IX,I (1896) 102 f.; Dr. Josef Kraft. Aus der Vergangen heit von Ober-St.-Veit, Wien 1925, 122—124. Anmerkungen: 1) Herausgegeben von der Österr. Akademie der Wissenschaften. — 2) Sh. oben. — =') Der Bd. erschien J966. — 4) Sh. oben, Kassette. — •'») Kraft, ebda. 122. — ") Ebda. — ■^) Präsentes waren: Weihbischof Graf Artz v. Vassegg, Kanonikus v. Hiltmayr, Kanzler v. Zoller. — «) Kloster u. Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung" der Augustiner-Barfüßer.— «)WOA, Personal-Tabelle. Dr. F. L. 35. Der katholische Widerstands kämpfer Propst Bernhard Lichtenberg aus Berlin in Wien In der lebendig abgefaßten Biographie von Alfons Erb: Bernhard Lichtenberg, Dompropst von St. Hedwig zu Berlin,*) heißt's, es sei zu hoffen, daß nach Ein leitung des Vorverfahrens 1965 in absehbarer Zeit der Seligsprechungsprozeß eröffnet werden könne. Damit würden die Heiligen und Seligen, die einmal durch Wien gingen, wie Jakob Fried in seinem Buch aus führt**), um diese Persönlichkeit bereichert werden. Am 3. Dezember 1875 zu Ohlau an der Oder (Sdilesien) als Sohn eines, den preußischen Kultur kampf als katholischer Kaufmann glücklich über stehenden Kaufmanns geboren, kam der Theologie student über Prag und München an die theologische Fakultät nach Innsbruck, ohne aber „zu seinem Leid wesen im Jesuitenkonvikt Canisianum Aufnahme finden zu können», empfing am 21. Juni 1899 im Breslauer Dom die Priesterweihe, wirkte dann als Kaplan und Kurat in Berlin-Friedrichsberg als Volksseelsorger, Prediger, Katechet und Beichtvater erfolgreich, wurde schließlich Pfarrer von Charlottenburg und Dompropst von St. Hedwig und wuchs ab 1933 zu einer Schlüssel figur des katholischen Widerstandes gegen das wider christliche und unmenschliche NS.-System des „Dritten Reiches" heran. Die Kapitel „B. L. im dritten Reich, Gestapo-Verhöre, In Untersuchungshaft, Hauptver handlung und Urteil, Im Strafgefängnis Tegel, (S. 69— 130) berichten darüber und zeugen davon", wie er in der Zeit des Nazi-Regimes ohne Rücksidit auf seine Person seine Anklagen gegen die nationalsozialistischen Verbrechen erhob, sich an Göring wandte, als er von den Grausamkeiten in den KZs vernahm, an den Reichsärzteführer Dr. Conti einen flammenden Protest gegen die Tötung der Geisteskranken richtete und in der St. Hedwigs-Kathedrale öffentlich für die verfolg ten „nichtarischen Christen und die Juden" betete und niemals „Heil Hitler", sondern nur und laut mit „Ge lobt sei Jesus Christus" grüßte. Er starb auf dem Transport nach dem KZ Dachau an Erschöpfung am 5. November 1943 in Hof. Durch sein Studium in Inns bruck mit Österreich und durch Reisen mit Wien ver bunden, wurde er dies noch mehr, da er als feuriger und unerschrockener Kanzelredner auch bei den be kannten und erfolgreichen Religiösen Wochen des Canisiuswerkes mitwirkte, wie folgende Zusammen stellung aus der „Volksseele", der Zeitschrift dieses Werkes des unvergeßlichen Direktors Moser, in Erinne rung rufen möchte. So hielt er Predigtzyklen: Rel. W. 3, St. Rochus, 6.-11. Okt. 1930, „Christus der König als Führer zum himmlischen Vater" (Die Volksseele, Nr. 71, Okt. 1930, S. 4). Rel. W. 16, Neulerchenfeld, 29. Sept. bis 4. Okt. 1930, „Christus der König und seine Kirche" (V. Nr. 71, Okt. 1930, S. 4). Rel. W. 21, Pf. Donaufeld, 13.-18. Okt. 1930, „Christus unser König und König der Welt" (V. Nr. 71, Okt. 1930, S. 5). Rel. W. 9, Pf. Roßau, 19.—24. Okt. 1931, „Christus der König als Führer" (V. Nr. 83, Okt. 1931, S. 2). Rel. W. 16, Pf. Alt-Ottakring, 26.—31. Okt. 1931, „Das Reich des Christkönigs" (V. Nr. 83, Okt. 1931, S. 2). Rel. W. 7, Pf. Altlerchenfeld, 24.-29. Okt. 1932, „Christus König, in dem die ganze Fülle wohnt, -durch den Gott alles mit sich versöhnt, der durch sein Blut am Kreuze Frieden stiftete" (V. Nr. 95, Okt. 1932, S. 4). Rel. W. 12, Pf. Neumargareten, 10.—15. Okt. 1932, „Christus König, Gott von Gott, Licht vom Lidite, wahrer Gott von wahrem Gotte" (V. Nr. 95, Okt. 1932, S. 4). Rel. Woche. 20, Pf. Zu allen Heiligen, 17.-22. Okt. 1932, „Christus König, das Haupt des Leibes, der Kirche, der Anfang, der Erstgeborene unter den Toten" (V. Nr. 95, Okt. 1932, S. 4). Anmerkung: *) Morus-Verlag Berlin, 5. Auflage (24.—26. Tau send), 1968, 142 Seiten + 7 Bilder. — *•) Wien 1935. Dr. F. L. 34. Dissertationen und lehramtsarbelten Mit Themen zur Wiener Diözesangeschidite (1961/1970) a) 1963: Jöchlinger, Wolfgang Otto: Andreas Weissenstein, erwählter Propst des Chorherrnstiftes Klosterneuburg, und sein Kampf gegen die staat lichen Bestrebungen Kaiser Rudolfs II. (Diss. 1473). 1965: Enne, Franz: Die Aufhebung der Kartause Aggsbach. (Diss. 1459). Kummer, Gertrude M.: Die Leopoldinenstiftung (1829—1914). Der älteste österreichische Missionsverein (Diss. 1661). Schulte s, Gerhard: Der „Reichsbund der katholischen deutschen Jugend Österreichs". Seine Entstehung und Gesdiichte (Diss. 1964). 1966: Karl, Siegfried: Josef Wolny, Ein Leben für Kirche und Schule. 1967: Fux, Manfred: Beiträge zur Geschichte der österreichischen Pfadfinderbewegung bis 1945 47 ■*«

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